Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Dankbarkeit: 16. Dezember 2011

Hallo, Welt!

Wofür bin ich heute dankbar? Knurr. Mir fällt gerade nichts ein. MIR bin ich dankbar. Ich war beim Sport. Und ich hatte vorhin eine Anliegenarbeit am Telefon, und mein Gegenüber gab mir die Rückmeldung, dass meine Infos und Einfühlung hilfreich waren. Da war ich total dankbar. Mir, meinem Gegenüber, Gerhard und Kirsten und all den anderen wunderbaren Trainern, bei denen ich lernen darf.

Also: Wenn ich zum Sport gehe, bin ich mir dankbar, weil ich etwas für meine Gesundheit und mein Wohlbefinden tue. Ich nehme mich Ernst und ich kümmere mich um das Bedürfnis nach Bewegung und Stressabbau. Ich bin zufrieden.

Ich bin dankbar für das Labskaus, das es heute Mittag in der Kantine gab. Glückliche Fügung: Es gab keinen Fisch dazu, der war versehentlich nicht geliefert worden. Das ganze sah zwar aus wie Spiegelei auf Erdbeerquark, schmeckte aber klasse!

Ich nähere mich dem Stadium, dass ich einer neuen Herausforderung dankbar bin. In einem persönlichen Austausch war ich heute Nachmittag noch ein bisschen verwirrt, im Schmerz, zeitweise wütend, traurig, einsam und hilflos. Inzwischen bin ich bei mir angekommen und kann auch mein Gegenüber wieder sehen. Geradezu grandios passt zu diesem Erleben die heutige Weisheit von Gerald Jampolsky:

Lektion 16

Ich habe die Wahl, in jedem Menschen Liebe oder Angst zu sehen

Dieser Satz gehört zu meinen absoluten Lieblingszitaten. Das ist so wahr für mich! Jampolsky schreibt in seinem Buch „Liebe ist die Antwort“ dazu: Wenn wir einen Menschen als ängstlich wahrnehmen, den wir vorher als unseren Angreifer gesehen haben, geht uns innerlich ein Licht auf, und wir stellen fest, dass wir nach Möglichkeiten suchen, Hilfe zu leisten. Wir entdecken, dass wir wirklich die Wahl haben, die Welt entweder nur als einen Ort von Angriff und Verteidigung zu sehen oder als Platz, an dem sowohl Liebe wie auch Angst existieren.
Im Grunde plädiert Jampolsky hier genau wie Rosenberg dafür, sich von einer Welt aus Richtig oder Falsch zu verabschieden. Aus eigenem Erleben kann ich sagen: Wenn ich durch das Verhalten eines anderen Menschen sehr irritiert bin – so wie es mir heute Nachmittag ging – hilft mir die Frage, ob ich Liebe oder Angst sehen kann. Heute Nachmittag war es Angst. Auch ich hatte Angst, vor Zurückweisung und Ablehnung. Jetzt kann ich Liebe sehen. Für mich. Aber auch für die Äußerungen meines Gegenübers. Das Leben ist schön. Ich bin dankbar.

So long!

Ysabelle

Ach… ich bekam heute einen Tannenbaum geschenkt. Dafür bin ich natürlich auch dankbar. Und für die Pakete, die bei mir ankamen. In einem waren Nudeln, Nudelsauce, Olivenöl und Balsamico, im anderen Kataloge für eine neue Tür. Ich kann mich noch nicht entscheiden, was ich toller finde…

Dankbarkeit: 15. Dezember

Hallo, Welt!

Heute nur eine kurze Meldung. Ich komme gerade von der Weihnachtsfeier und freue mich, einige Kollegen wiedergesehen zu haben, die ich schon länger nicht gesprochen hatte. Und jetzt bin ich mir dankbar, dass ich den Weg nach Hause finde, obwohl die Party gerade erst richtig los geht.

Gerald Jampolsky hat wieder eine Nuss zu knacken, die ich heute mal Euch überlasse. Ich freue mich über Rückmeldungen dazu.

Lektion 15   

Ich bin entschlossen, alle meine Wahrnehmungen
als Spiegelungen meiner eigenen Gedanken zu betrachten

Na, das ist doch eine schöne Herausforderung. Bin gespannt, was Euch dazu einfällt.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 14. Dezember

Hallo, Welt!
Corinna hat mich darauf gebracht noch einmal zu reflektieren, warum ich das hier mache. Warum schreibe ich über Dankbarkeit? Warum „verpflichte“ ich mich, hier abends herzukommen und meinem Gehirn etwas über Dankbarkeit abzuringen?

Ich merke, dass es immer dann nicht hinhaut, wenn ich es als Verpflichtung wahrnehme, wenn dahinter ein „Muss“ steckt. Die inneren Kommentare sind dann gern vorwurfsvoll: Du wolltest doch… du hattest doch zugesagt, versprochen… Das sind dann keine freudvollen Minuten.

Es gibt aber noch eine andere Energie. Manchmal macht es allerdings ein bisschen Arbeit, mich mit ihr zu verbinden. Ein Hauch von Scham wird mitgeliefert: Dir geht es so gut! Und andere Menschen haben kein Zuhause…
Der Bettler, der immer am Seiteneingang von Kaufhof saß, ist schon seit Tagen nicht mehr da. Ist es der Obdachlose, bei dem die Sanitäter am Montag versucht hatten, ihn zu reanimieren? Mein Kollege hatte die Szene im Vorbeigehen beobachtet…

Andere Menschen haben keine Arbeit. Andere Menschen kriegen kein Gehalt oder müssen sich Sorgen machen, wie sie ihre Miete bezahlen können. Ich habe es warm, ich habe nette Kollegen, es gibt Menschen, die echtes Interesse an mir haben. Ich finde Unterstützung und Wärme, Gemeinschaft, Verbindung, Humor, Wertschätzung… Ich bin reich!

Wofür bin ich heute besonders dankbar?
Für mein schönes Zuhause! Und für die hilfreichen Geister, die mit dafür sorgen, dass es so schön bleibt. Oder sogar noch schöner wird! Ich bin dankbar für die Unterstützung meines Freundes, der die ganze Technik für mich pflegt, updatet, hostet, nach dem Rechten guckt, wenn es irgendwo klemmt. Heute bin ich auch besonders dankbar für ein Telefonat. Ich habe mich nämlich was getraut! Zuhören und Einfühlung geben kann ich ganz gut. Aber mich zeigen und sagen, wie es mir geht und was ich will – das ist schon hohe Schule. Und heute habe ich es gewagt und es hat sich gut angefühlt. Ich möchte auch ein Gespräch wertschätzen, das ich gestern Abend geführt habe. Im Grunde ging es dabei genau um diesen Themenkreis: Wie geht es dir & wie geht es mir/ was brauchst du & was brauche ich?! Es liegt kein Segen darin, wenn ich nur um den anderen kreise und keine Rückkopplung zu mir selber vornehme, mich auch nicht äußere, offenbare… Wir beide haben die gleichen Rechte und die gleiche Wichtigkeit. Was brauchst du, was brauche ich… Empathie ohne Selbstempathie ist Co-Abhängigkeit, ich zitiere es immer gern wieder. Und gestern und heute ist mir das noch einmal besonders deutlich geworden. Zu meiner Freude und Bereicherung.

Ich bin auch dankbar, dass ich mithilfe einer Hotline das Weihnachtsgeschenk für meine Mutter organisiert bekam. Und dass ich ein schönes Buch für meinen Vater fand. Ich bin dankbar, dass ich gesund bin. Es geht mir gut.

Gerald Jampolsky lädt mich heute wieder ein, meine bisherige Haltung in Frage zu stellen:

Lektion 14

Verletzen können mich nur
meine eigenen Gedanken
und Einstellungen

Heute habe ich viel über Projektionen gehört. „Das war eine Projektion. Da habe ich eine Projektion gehabt“. Das ist eine gute Gelegenheit, sich zu verletzen. Ich spüre förmlich das „autsch“ hinter diesen Worten. Ich hätte doch wissen müssen, dass das alles nur Schein ist, dass ich mir selbst etwas vormache… Ich glaube, wenn ich etwas erreicht habe in Sachen GfK, dann ist es eines: Diese verurteilenden inneren Stimmen bei mir und anderen wahrzunehmen und zu übersetzen. Ja, ich bin auf dem Weg zu aufrichtiger Selbstliebe. Wenn das kein Grund für Dankbarkeit ist…

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 13. Dezember

Hallo, Welt!
Heute Morgen habe ich irgendetwas erlebt und fühlte mich dabei total dankbar. Ich dachte, das musst du dir merken für den Blog heute Abend, und jetzt kriege ich es nicht rekapituliert. Ist es das Alter, Alzheimer oder die Nachwirkungen vom gestrigen Kartenturnier? Oder bleibt Freude einfach nicht so gut haften?

Ein Ereignis erinnere ich: Als ich aus dem Zug ausstieg, sprach mich eine Bekannte an, die neulich meine Hummerhandschuhe bewundert hatte. Ich habe nämlich ein paar handgearbeitete Filzhandschuhe mit total coolen farbigen Elementen drauf, die perfekt zu meiner Snowboardhose passen, die ich aber auch so trage. Besagte Freundin, die am Wochenende so elegant meine Gardinen gekürzt hat, hat sie im Frühjahr für mich maßgefertigt. Also: Die Handschuhe fielen auf, und die Bekannte war begeistert zu hören, dass meine Freundin solche Fingerlinge auch mit allen möglichen Wappen und Logos machen kann – also auch mit der HSV-Raute… Ich habe also am Wochenende eine Visitenkarte übergeben und die beiden Frauen haben auch schon miteinander geklärt, dass mal sehr umgehend vier Paar Spezial-HSV-Handschuhe hergestellt werden… Und das erfuhr ich heute Morgen auf dem Bahnsteig. Ich habe mich riesig gefreut. Jetzt, da ich mich wieder mit den Gefühlen verbinde, merke ich, dass es wahrscheinlich genau dieses Zusammentreffen war, das mich heute morgen so tiefe Dankbarkeit empfinden ließ. Für die Kreativität meiner Freundin und dass ich dazu beitragen durfte, dass jemand anderes ein ganz großartiges Weihnachtsgeschenk hat.

Gerald Jampolsky hat als aktuelle Weisheit die Aussage:

Lektion 13

Es gibt noch eine andere Sicht der Welt,
und ich bin entschlossen, sie zu finden

und dazu kann ich auch noch etwas teilen, das Dankbarkeit in mir ausgelöst hat.
Die grandiosen GfK-Karten, die Gabriel gestaltet hat, sind aus der Druckerei gekommen und ich hatte sie am Samstag mit zum Hamburger GfK-Netzwerktag. Als ich sie wieder einsammelte, war der Satz mich mehr vollständig. Später bekam ich eine Nachricht, dass einer der teilnehmenden Menschen die „Zärtlichkeit“ zwischen seinen Unterlagen gefunden hat. Heute Abend haben wir uns kurz getroffen, damit ich die Karte wieder mitnehmen konnte. Was für eine – im wahrsten Sinne – berührende Begegnung! Mein Gegenüber, seit langem GfK-erfahren, hatte mit intensiven inneren Urteilen zu kämpfen. Und obwohl wir nur 20 Minuten Zeit hatten, konnten wir einige davon in einem anderen Licht sehen. Was soll falsch sein mit dem Bedürfnis nach Unterstützung und Gemeinschaft? Warum sollen wir nicht Sehnsucht nach Verbindung und Wärme haben dürfen? Es gibt eine andere Sicht der Welt, und wenn ich sie manchmal am Zipfel erwische, ist das ein Grund zu feiern. Ich bin dankbar, auch für das wunderbare Telefonat, das ich eben führen durfte.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 12. Dezember

Hallo, Welt!

Eben noch einmal mit meiner Dankbarkeit verbinden, bevor ich ins Bett kippe. Heute Abend habe ich am Weihnachtsturnier des Kartenspiel-Clubs teilgenommen, den ich vor fast 20 Jahren mit gegründet habe. Da ich berufsbedingt fast nicht mehr spiele, bin ich mit einem Dutzend roter Laternen nach Hause gekommen. LETZTE! Ich danke meiner Partnerin, die es den ganzen Abend mit mir ausgehalten hat. Und ich danke mir, dass ich mich nicht völlig zerfleischwolft habe, denn ich habe einfach ganz viel vergessen, seitdem ich nicht mehr regelmäßig spiele. Das stimmt mich traurig. Ich bin dankbar, in mein schönes Zuhause zu kommen. Und ich bin dankbar, so ein gemütliches Bett zu haben, in das ich gleich sinken kann. Ich bin auch dankbar, dass ich heute eine Erinnerung vorfand, dass die Weihnachtsfeier des Clubs heute statt fand. Denn eigentlich war ich darauf gepolt, heute zum Sport zu gehen. Wie gut, dass ich erinnert wurde!!!

Herr Jampolsky hat auch für heute wieder einen lieblichen Spruch:

Lektion 12

Ich bin verantwortlich für das, was ich sehe

Ich kann mich natürlich drüber aufregen, dass ich so schlecht gespielt habe. Ich kann mich aber auch an der Verbindung zu den netten Menschen im Club freuen. Ich kann mich über die Wertschätzung freuen, die mir entgegen gebracht wurde, und über das Interesse. Es ist meine Entscheidung. Seltsamerweise entscheiden wir uns ganz oft dafür, den Fokus auf die Dinge zu legen, die unser Herz nicht erfreuen. Wieso eigentlich? Und warum gehen wir so oft davon aus, der andere mache „absichtlich“ etwas falsch? Eine Beobachtung, die ich heute Abend mehrmals gemacht habe. „Warum hast du denn jetzt den Trumpf gespielt?“ Ja, warum wohl? Wahrscheinlich weil der andere dachte, das sei eine gute Idee… Oder weil er gerade keine andere hatte. Oh, wie himmlisch ist das Leben, wenn ich verinnerliche, dass der andere sich mit seinem Tun einfach nur wundervolle Bedürfnisse erfüllt!

So long!

Ysabelle

Nachtrag:
Gerade fand ich in meiner Post noch eine Nachricht von der Liedermacherin Iria. Und sie stellt auf ihrer Webseite eine kostenlose Hörprobe des Liedes „Das kleinste Licht vertreibt die größte Dunkelheit“ zur Verfügung. Lauscht mal rein!

Dankbarkeit: 11. Dezember

Hallo, Welt!

Manchmal ereignen sich einfach erstaunliche Dinge.
Im Verkauf der letzten zwei Jahre stolperte ich mehrmals über den Begriff „Focussing“. Ich glaube, zuerst entdeckte ich ihn auf einer Bücher-Empfehlungsliste von Markus Sikor. Dann kam ein Vortrag, den ich im Zusammenhang mit den Lindauer Therapietagen fand. Ich habe dann schließlich das empfohlene Buch gekauft. Als ich anfing, meine Ziele für 2012 zu formulieren, entschied ich: Ich will ein Focussing-Seminar machen. Meine Kumpel, die Wölfe, hatten mich schon länger benagt, wieso ich das denn noch nicht angeleiert hätte. Irgendwie war ich immer zu müde, fühlte mich hilflos, ohne Orientierung.

Gestern nun fand ich abends eine Mail in meinem Briefkasten. Mein Lieblings-Schrumpfkopf, der Psychosynthese-Therapeut Harald Reinhardt lud zu einem Seminar ein: Focussing für Anfänger. Ist das nicht wunderbar und bereichernd, wie sich die Dinge manchmal einfach fügen? Ich bin zutiefst dankbar darüber, dass das Seminar zu mir kommt und ich nicht erst eins suchen muss. Dazu kommt, dass ich zu Harald absolutes Vertrauen habe. Und das macht es natürlich noch schöner. Ein Grund für Dankbarkeit.

Ebenso dankbar bin ich für den Besuch meiner Freundin H.
Sie hat heute mit leichter Hand die Gardinen in meinem neuen Zimmer gekürzt. Oh, ich war so beeindruckt, dass sie ein sehr klares Konzept davon hatte, wie man so etwas macht. Und dann dauerte es eine Stunde, und die Stores hingen wieder am Fenster – in der richtigen Länge. Weiß und duftig. Ich bin dankbar!

Ich bin auch dankbar für ein Meeting, das ich heute hatte, und den Input, den ich mitnehmen durfte. Und noch immer schwingt das GfK-Treffen von gestern nach. Die Gemeinschaft, die sich heute in vielen Mails ausdrückte, wärmt mein Herz.

Gerald Jampolsky hat wieder einen Schwedenhappen für uns im Angebot.


Lektion 11

Ich kann wählen, alle verletzenden Gedanken zu verändern

Na, wenn das kein GfK-Thema ist! Was lernen wir, wenn wir uns mehr mit der Gewaltfreien Kommunikation befassen? Zum Beispiel Sätze wie:

Ein Nein ist nur ein Ja zu etwas anderem

Wenn du wütend bist, möchtest du mich einfach nur wissen lassen, dass wunderbare Bedürfnisse bei dir unerfüllt sind

Liebe ist kein Gefühl, sondern ein Bedürfnis

Mit solchem Wissen ausgestattet, verlieren viele Gedanken, die uns früher verletzten, ihre Schärfe.
Es tut gut, sich daran zu erinnern.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 10.12.

Hallo, Welt!

Der Dankbarkeitsmonat ist auch Auslöser für Stress. Ich fühle eine Verpflichtung, täglich etwas zu produzieren, und dabei bin ich sehr müde und erschöpft.

Gerald Jampolsky bietet heute an:

Lektion 10

Statt dessen könnte ich Frieden sehen

und das hat ja vielleicht auch was mit dem Thema zu tun. Statt „muss“ und „sollte“ kann ich mich dafür entscheiden, das Schreiben entweder für heute zu lassen, oder einfach nur so viel zu schreiben, wie es für mich passt.

Dankbarkeit – wofür bin ich heute dankbar?
Ich war zu Gast bei einem wunderbaren GfK-Treffen der Hamburger Trainer. Zum einen habe ich Leute wieder getroffen, die ich lange nicht gesehen habe, und ich hatte große Freude daran, unsere Verbindung aufzufrischen.
Und ich habe neue Leute kennen gelernt, deren Ideen und Anregungen mich sehr bereichert haben. Das war total großartig und nährend, und zu essen gab es auch. Wir haben viel gelacht und Spaß gehabt, aber durchaus auch ernsthafte Dinge angesprochen oder ausprobiert. Open Space auf hohem Niveau – ein Vergnügen!

Und dann habe ich mich mit einer Freundin am Bahnhof getroffen. Wir werden gleich wunderbar zusammen essen und den Rest des Abends entspannt auf dem Sofa rumgammeln. Das ist doch mal ein cooler Plan, oder? Ich bin dankbar für die Gemeinschaft und die Leichtigkeit, die wir miteinander erleben dürfen. Das nährt meine Bedürfnisse nach Verbindung, Wärme, Nähe… ach, es tut einfach gut.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 9. Dezember

Hallo, Welt!

Eben habe ich ein Telefonat mit Ikea geführt. Bis ich endlich die Nummer für Reklamationen hatte, war mein Puls schon auf 150. Bis dann endlich ein echter Mensch am Telefon war, auf 180. Gerade höre ich Marshalls Stimme in meinem Kopf: Stop and become concious of what you’ve been telling yourself and that’s making you so angry…
Ich war wütend, dass ich eine 08105-Nummer anrufen musste, um eine defekte Lichterkette zu reklamieren, und ich wollte nicht – wie die Ansage der Blechelse vorschlug – 50 Kilometer zum nächsten Einrichtungshaus fahren, um das Ding zu tauschen. Nein!

Am liebsten wäre es mir gewesen, ein MENSCH hätte mir einfach gesagt, schicken Sie die Lichterkette an folgende Adresse, wir erstatten ihnen das Geld, denn demnächst ist Weihnachten eh vorbei und die Dinger sind ausverkauft. Gleichzeitig spürte ich ein Bedauern, denn wenn ich diese spezielle Lichterkette nicht so toll gefunden hätte – zum ersten Mal im Leben – dann hätte ich sie ja gar nicht erst gekauft!

Schließlich nahm eine Dame das Gespräch an. Ich gab mir Mühe, meinen Dampf bei mir zu behalten, denn die arme Frau im Callcenter kann ja nichts dafür.
Im ersten Schritt hieß es nun, ich müsse lediglich den Original-Kassenbon an das zuständige Ikea-Haus schicken, dann würde der Kauf rückabgewickelt. Jetzt stellte sich heraus, dass die Lichterkette in „meinem“ Ikea tatsächlich noch verhanden ist. Noch zwei Mal wurde ich auf Musik geschaltet, dann meldete sich die Callcenter-Lady wieder und sagte: Sie brauchen gar nichts zu machen. Ich habe Ihre Reklamation erfasst, der Warenwert liegt unter 30 Euro. Sie können die defekte Lichterkette entsorgen oder anderweitig benutzen (es ist nur einer der Sternstränge dunkel…), und wir senden Ihnen per DHL eine neue zu.

Whow.
Mich überflutete eine Welle der Dankbarkeit. Wie toll ist das denn! Meine – wie ich fand – ohnehin schon „High Hopes“ auf eine unkomplizierte Rückabwicklung des Verkaufs wurden noch weit übertroffen. Ich brauche gar nichts zu tun und bekomme tatsächlich eine neue Lichterkette!

Wenn das kein Grund für Dankbarkeit ist…

Gerald Jamposlky hat natürlich auch was für den 9.12. zu sagen:

Lektion 9

Die Vergangenheit ist vorbei, sie kann mich nicht berühren

Ach, du meine Güte!
Intellektuell weiß ich, dass das wahr ist. Und gleichzeitig schleppe ich einen Rucksack voll mit Kränkungen und schmerzhaften Erinnerungen mit mir herum, die das Leben nicht gerade bereichern. In einem konkreten Fall habe ich gerade neulich festgestellt, dass die Fragen von Byron Katie inzwischen doch ein bisschen bei mir eingesickert sind:

1. Ist die Vorstellung wahr? 2. Können Sie mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? 3. Wie reagieren Sie, wenn Sie diesen Gedanken glauben? 4. Wer wären Sie ohne diesen Gedanken?

Ich konnte in der Situation plötzlich überprüfen, wie es mir gehen würde, wenn etwas Bestimmtes nicht vorgefallen wäre. Ich spürte spontane Erleichterung und gute Laune. Und dann konnte ich für den Moment entscheiden einfach so zu tun, als sei dieser unangenehme/schmerzhafte Vorgang nicht erfolgt. Und prompt ging es mir gut. Vermutlich kann das so ähnlich mit der Vergangenheit klappen. Es ist eine bewusste Entscheidung, mich davon berühren zu lassen. Wenn es mir gut tut – na dann! Aber wenn es mir Schmerzen und Kummer bereitet, gibt es einen Weg, mich davon zu verabschieden… Und manchmal finde ich ihn sogar.

So long!

Ysabelle

Nachtrag:
Heute bin ich mit dem Auto einkaufen gefahren, was ich sonst nicht mache. Ich musste leider den schönen Parkplatz fast vor der Tür räumen und war sehr besorgt, wie ich denn den Kram später ausladen soll, denn die Parkplätze hier sind sehr begehrt und ich war sicher, dass meiner im Nu weg sein würde.
So war es auch. Aber meine Höhere Macht hat es gut mit mir gemeint und mir unmittelbar vor dem Haus einen doppelt so großen beschert, in dem ich auch noch rangieren konnte. Das ist noch ein Grund, dankbar zu sein!

Dankbarkeit: 8. Dezember

Hallo, Welt!

Ich bin supermüde und erschöpft. Ich gebe mir selbst Wertschätzung, indem ich mir erlaube, ins Bett zu gehen, statt ausführlich über meine heutige Dankbarkeit zu schreiben. Ich bin dankbar über ein Telefonat, das ich eben geführt habe. Ein Freund hat mir zurückgemeldet, dass er jetzt mehr Klarheit über eine unbehagliche Situation hat und das freut mich sehr. Ich bin dankbar, dass all meine neuen Regale festgeschraubt sind und ich anfangen kann, die Bücher einzuräumen. Ich bin dankbar für das Stück Kuchen, dass mir meine Nachbarin gebracht hat. Und weitere Weihnachtsgeschenke sind heute bei mir eingetroffen – Geschenke, die ich verschenken werde!

Ein riesiges Geschenk kam gestern per Post: Ein ganz besonderes Kartenspiel: Bedürfnispoker! 55 grandiose Spielkarten mit Bedürfnissen. Demnächst wird man sie über die Webseite www.empathieschmiede.de und diesen Blog hier bestellen können. So cool!

Gerald Jampolsky hat wieder ein Schmankerl für mich auf Lager:

Lektion 8

Dieser Augenblick ist die einzige Zeit, die es gibt

Und genau weil es so ist, verabschiede ich mich für heute und gönne mir die Ruhe, die ich dringend brauche. Ich gehe sorgsam und liebevoll mit mir um. Das fühlt sich stimmig an.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 7. Dezember

Hallo, Welt!

Wofür möchte ich heute dankbar sein? Ganz spontan für den aktuellen Blogbeitrag von Markus, der mich sehr anspricht. Der Gedanke, dass wirklich jede Erfahrung für unser persönliches Wachstum genutzt werden kann und damit sinnvoll ist, kam mir in anderem Zusammenhang vor ein paar Wochen. Und es ist schön, damit heute wieder in Berührung zu kommen.

Mich spricht auch der Gedanke an, dass ich der/die bin, der/die ICH sein will. Zurzeit habe ich schwer damit zu kämpfen, dass andere Menschen mich großzügig mit Urteilen und Diagnosen versorgen. Und als sei das Loch, in dem mein Ich zu Hause ist, immer wieder mit Erdklumpen zugeworfen, muss ich mich im Moment ständig wieder daraus hervorarbeiten. Wer war der Stummfilmheld, über dem die Trümmer zusammenschlugen, und er klopfte sich die Hose sauber und ging weiter? Buster Keaton?
Wer bin ich? Meine eigene Schöpfung, das was ich sein will? Oder das, was andere in mir sehen? Danke, Markus, für diesen Input.

Ich bin dankbar für den Abend in der Übungsgruppe. Wieder verlief nichts nach Plan, aber ich konnte meine Bedürfnisse nach Beitragen und Unterstützung erfüllen. Ein wenig im Mangel sind die Bedürfnisse nach Struktur, Effizienz und Gemeinschaft. Aber es passt schon so.

Ich bin auch dankbar über den heutigen Kontakt mit einem Kollegen. Er hat ein bisschen von seiner Situation erzählt und das nährt mein Bedürfnis nach Verbindung und Gemeinschaft, nach Wertschätzung und Nähe.

Gerald Jampolsky hat für den heutigen Tag ein Adventskalender-Sprüchlein parat, das wie für mich gemacht ist.

Lektion 7

Heute will ich
über nichts, was geschieht, urteilen

In der Übungsgruppe haben wir heute Abend noch einmal kurz das Thema gestreift, GfKler „dürften“ nicht bewerten. Natürlich dürfen sie! Ohne Bewertungen ist unser Leben in akuter Gefahr, weil wir dann auch nicht mehr einschätzen können, ob wir noch vor dem Auto sicher über die Straße gehen können. Was sich verändert, sind unsere Kriterien. Erfüllt mir das, was da geschieht, oder was ich plane, meine Bedürfnisse? Ich kann immer noch beobachten, dass die Frau, die vor mir die Treppe hinaufgeht, schiefgelaufene Absätze hat. Und ich kann mir bewusst machen, dass das meinem Bedürfnis nach Schönheit und vielleicht nach Wertschätzung nicht entspricht. Aber das sagt eben nur etwas über meine Bedürfnisse aus und sonst nichts…

Im Moment habe ich ganz viele Baustellen in meinem Leben, auf denen ich es gern schaffen würde, nicht zu urteilen. Ich schätze, dass meine Bedürfnisse nach Empathie, Schutz, Respekt, Wertschätzung, gesehen und gehört werden in einer Beziehung komplett im Mangel sind. Vielleicht ist Samstag eine Gelegenheit, ein bisschen aufzutanken.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 6. Dezember

Hallo, Welt!

Heute Morgen erwischte mich eiskalt der Nikolaus. ich hatte schon Schnee geschippt (welcher Idiot hat die weißen Weihnachten erfunden? Die Schweizer waren es!) Entsprechend eierig war ich dann unterwegs zum Zug. Doch unterwegs lauerte mir der Nikolaus auf und hatte ein un-glaub-liches Geschenk für mich. Ich liebe es! Leute, das ist nicht zu steigern. Selbst als Susanne mir im Zug ein selbstgemachtes Pfefferkuchenhäuschen aus Lebkuchen-Keksen überreichte, konnte das meine Begeisterung über den weihnachtlichen Klorollenhut nicht noch toppen. Danke an den Nikolaus, ich bin begeistert und beglückt.

Es folgte ein Anschlag auf meine Hüften. Vor dem Computer im Büro stand ein Teller mit selbstgemachten Kekspralinen. Mjam-Faktor 10. Schade, schon alle weg…
Und dann verirrte sich heute noch ein neuer Laptop zu mir. Was für ein Tag! Freude! Dankbarkeit! Jauchzet & frohlocket mit mir! Einzig das Päckchen, das Gabriel an mich geschickt hat, ist noch nicht da. Schnief.

Heute geht auch wieder ein Türchen in unserem spirituellen Aventskalender von Gerald Jampolsky auf.

Lektion 6

Ich bin nicht das Opfer der Welt, die ich wahrnehme

Hm. Diese Aussage erinnert mich an einen Satz aus dem 12-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker. Dort heißt es in einem der 12 Versprechen: Unsere Ich-Bezogenheit wird in den Hintergrund treten. Ich nehme beide Aussagen so wahr, dass ich mich von dem Gedanken verabschiede, dass das, was geschieht, etwas mit mir zu tun hat…

Während ich diese Zeilen tippte, läutete mein Telefon. Eine Freundin rief an, weinend. Hier im Dorf erzählt jemand, wir hätten eine erotische Beziehung miteinander. Das hätte ich vor 15 Minuten nicht gedacht, dass ich gleich noch ein praktisches Beispiel serviert kriege… Ich könnte mich jetzt als Opfer des Menschen sehen, der solche Geschichten über mich erzählt. Ich bin aber nicht verpflichtet dazu.

Wie geht es mir, wenn ich das höre? Ich bin irritiert und ein bisschen ärgerlich. Mit der Freundin verbindet mich eine wunderbare Gemeinschaft und eine große Leichtigkeit. Wir unterstützen uns gegenseitig. Ein Grund zur Freude und zur Dankbarkeit. Und ich bin auch dankbar, dass ich heute nicht mehr losrasen muss, um diese Person zur Rede zu stellen, die solche Geschichten über mich erzählt.
What you think of me is none of my business.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 5. Dezember

Hallo, Welt!

Heute kratze ich mal ein bisschen den Topf aus, was Dankbarkeit angeht.
In der Kantine gab es ein tolles Mittagessen. Das habe ich wirklich mit Genuss in mich reingeschaufelt und mich anschließend beim Personal bedankt, weil ich es so lecker fand.

In meiner Post fand ich eine Bestellung für 30 (!) Bedürfniskärtchen. Ich bedanke mich bei mir selbst, dass ich im Gespräch mit dem bestellenden Menschen auf Vorkasse beharren konnte. Vertrauen ist eine tolle Sache. Ich möchte überall da Vertrauen leben, wo es welches gibt. Jemand völlig Fremden für 24 Euro Ware zu schicken gehört nicht dazu. Spannend, dass sich ein paar Wölfe meldeten, die meinten, ich müsse die Karten einfach so abschicken und darauf vertrauen, dass der andere zahlt… Hallo, Fleischfresser… ich muss gar nichts! Ich kann mich genau für das Level an Sicherheit entscheiden, das ich brauche.

Ein Kollege hat mich für heute Abend zu einem Konzert eingeladen. Mein Herz wäre gern mit ihm gegangen. Mein Verstand entschied, dass ich nach diesem wenig erholsamen Wochenende heute Abend früh im Bett sein sollte und nicht erst um 23.50 zu Hause eintrudeln. Ich fürchte, ich habe meine Dankbarkeit für die Einladung nicht so deutlich zum Ausdruck gebracht, wie ich sie gefühlt habe. Noch deutlicher fühlte ich aber Gewissensbisse (oh, ja, mein Gewissen hat Zähne!), weil ich eben abgesagt habe…

Und ich bin dankbar für mein schönes Zuhause. Es war wunderbar, die Haustür aufzuschließen und ins Warme zu kommen. Ich habe mich gefreut, im Wohnzimmer die Lichterkette leuchten zu sehen. Ich freue mich über die Unterstützung, die ich in den vergangenen Tagen hatte. Und ich freue mich über die Nachrichten von Corinna und Marion. Vielleicht machen wir Silvester eine wilde Weiberparty!

Und dann gibt es noch den Spruch des Tages von Gerald Jampolsky:

Lektion 5
Ich kann der Welt meiner Wahrnehmung
entkommen, indem ich Angriffsgedanken aufgebe

Wie wahr, möchte ich da ausrufen. Angriffsgedanken – Das heißt ja nicht nur, dass ich daran denke, jemanden anzugreifen. Es heißt ja auch, dass ich mich von dem Gedanken verabschiede, angegriffen zu werden. Mein Gegenüber greift mich nicht an, sondern er teilt mir mit, dass er wichtige unerfüllte Bedürfnisse hat. Und ich kann mich dafür entscheiden, dass das einfach nur eine Form des Selbstausdrucks ist. Sie hat nicht wirklich etwas mit mir zu tun – auch wenn der andere entschieden hat, das ein bestimmtes Verhalten meinerseits seine oder ihre Bedürfnisse am allerbesten erfüllen würde… zum Beispiel, wenn ich mich einfach in Luft auflöste… *seufz*. Ich kann der Welt meiner Wahrnehmung entkommen, indem ich Angriffsgedanken aufgebe. Schade, dass ich für solche Gehirnakrobatik heute Abend schon zu müde bin…

So long!
Ysabelle

Dankbarkeit: 4. Dezember

Hallo, Welt!

Heute ist ein großartiger Tag für Dankbarkeit. Ich hatte wunderbare, bereichernde Kontakte. Zum einen habe ich die Menschen abtelefoniert, die bei mir auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen haben. Und nun habe ich zwei sehr schöne Verabredungen, auf die ich mich sehr freue. Da gab es Wertschätzung und Verbindung und Wärme und Leichtigkeit.
*W*U*N*D*E*R*B*A*R*
Dann sind heute die Heinzelmännchen da gewesen. Also, es wäre genug Arbeit für drei gewesen, aber gesehen habe ich nur eins. Vermutlich hat dieses eine Heinzelmännchen heute Abend Blasen an den Händen vom vielen Schrauben… Und nun stehen in meinem Wohnzimmer ganz viele schöne neue Möbel. Oh, wie schön ist Panama…

Gerald Jampolsky hat für den 4. Tag wieder eine fantastische Affirmation parat:

Lektion 4

Ich bin entschlossen, die Dinge
anders zu sehen

Und das hat mir heute zu einer überraschenden Einsicht verholfen. Ich hatte die verrückte Idee, ich könnte ja mal so tun, als ob etwas, was sich ereignet hat, sich nicht ereignet hätte. Unglaublich, wie viel Erleichterung mir dieser alberne Gedanke schenkte. Nicht das, was geschehen ist, macht mir Kummer, sondern das, was ich darüber denke. Also: Ich bin entschlossen, die Dinge anders zu sehen.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 3. Dezember

Hallo, Welt!

Heute hat jemand für mich gearbeitet.
Ich war als Assistentin in einer GfK-Einführungsveranstaltung dabei. Jemand brachte ein Thema mit, das ihn sehr beschäftigte. Ziemlich gegen Ende haben wir versucht, im Innen-Außen-Tanz für den Konflikt eine Klärung herbeizuführen. Im Endergebnis stellte sich heraus, dass zu diesem Zeitpunkt keine Klärung möglich ist, es nicht passt. Und dass sie beste Strategie eben nicht ist, um jeden Preis mit dem Opponenten in Verbindung zu treten, sondern sich auf die eigenen Ressourcen zu besinnen.

Lektion 3

Ich bin niemals aus dem Grund verstimmt, den ich annehme

In einem Konflikt, der für mich so schwer zu ertragen ist, geht es gar nicht um den Grund, der da formuliert wird. Ich weiß nicht, worum es der anderen Seite geht. Vielleicht um Autonomie, Wertschätzung und Respekt. Bei mir geht es jedenfalls darum, dass ich viele Bewertungen höre und die weder mein Ohr noch mein Herz erfreuen. Gleichzeitig gehen die Aussagen so sehr an mein Eingemachtes, dass ich die Situation schwer aushalte.
Durch die Arbeit heute ist mir klar geworden, dass ich wie ein Kaninchen auf die Schlange auf die Bewertungen schaue, mit denen ich versorgt werde. Es gibt einen heftigen Impuls, sie zurückzuweisen, Beweise zu sammeln und zu präsentieren, dass alles ganz anders ist. Ich würde am liebsten Genugtuung fordern und Truppen aufstellen.

Durch die Arbeit heute ist mir noch einmal deutlich geworden:
Ein jegliches hat seine Zeit.
In diesem Fall: Verbindung hat seine Zeit, und Abstand hat seine Zeit.

Und wenn jemand mir so deutlich sagt, dass er ein Bild von mir hat, das ihm ganz und gar nicht gefällt, dann kann ich mit Menschen zusammen sein, die gern mit mir zusammen sind. Ich kann die Gemeinschaft mit Menschen feiern, die mich lieben und unterstützen, mich sehen, für mich da sind. Der Mensch, der über mich urteilt, hat wichtige unerfüllte Bedürfnisse. Und wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt keine empathische Verbindung aufbauen kann, weil bei mir ebenfalls wichtige Bedürfnisse unerfüllt sind, darf ich mich um mich und meine Bedürfnisse kümmern und muss nicht etwa über all meine Grenzen gehen, nur weil ich in der Trainer-Ausbildung bin. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dran, gut für mich zu sorgen. Das ist die Lektion des heutigen Tages, und ich bin zutiefst dankbar, dass ich das aus einer Einführung mit rausnehmen durfte.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: 2. Dezember

Hallo, Welt!

Eben habe ich nachgeguckt, was Jampolsky als zweite Lektion für mich parat hat. Sie lautet:

Lektion 2

Vergebung ist der Schlüssel zum Glück

Ich habe kurz gestutzt und mich gefragt, was denn Vergebung und Dankbarkeit für mich miteinander zu tun haben. Und mir ist aufgegangen, dass ich mir einiges zu vergeben habe. Meist bin ich nämlich schärfer, kritischer, unbeugsamer mit mir als meine Mitmenschen. Ausnahmen bestätigen diese Regel. Und dann kann ich doch wirklich dankbar sein, dass ich heute merke, dass ich mir etwas zu vergeben habe, statt mich weiter zu wolfen…

Es gibt noch einen Menschen, dem ich heute besonders dankbar bin.
Heute war nämlich mein Ikea-Tag. Hurra, ich war shoppen. Im Kaufrausch habe ich gar nicht gemerkt, dass die Ladekapazitäten meines Autos längst überschritten waren. Und noch ein Regal und noch ein Beistelltisch, und noch ein Kissen…

Irgendwie hatte ich gemeint, entweder kriege ich es rein oder ich lasse es vom Spediteur liefern. Doch es kam viel besser.

Mein Freund Jens reagierte auf meinen Notruf, warf sich ins Auto, klemmte den Anhänger hinten dran und bretterte los. Echt, wir hätten keine Chance gehabt, auch nur die Hälfte in mein Auto zu kriegen. Aber Jens hat alles, alles zu mir nach Hause geschafft, dann noch die alte Couch auseinandergebaut, eine neue aufgebaut und den neuen Fernseher installiert. Hurra, wie großartig ist das denn! Zwischendurch hätte ich weinen können vor Freude und Dankbarkeit. Unterstützung! Wertschätzung! Gemeinschaft! Verbindung! Wärme! Leichtigkeit! Spaß! Und ich sag Euch was: Das neue Zimmer wird bomfortionös großartig.

So long!

Ysabelle

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