Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Kraut & Rüben (4)

Hallo, Welt!

Der erste Geburtstag des Blogs ist vergangen und ich habe nicht einmal dran gedacht. 433 Postings hat es in dieser Zeit gegeben und 34000 Klicks bei rund 4400 Besuchern. Ich habe weitere 25 Traniningstage auf der Uhr und plane meine GfK-Aktivitäten für 2010. Als nächstes steht eine Trainer-Assistenz zu Thema Wut und Ärger bevor. Das freut mich sehr. Im Juni beginnt dann in Steyerberg die Fortgeschrittenengruppe bei Gerhard Rothhaupt. Für den Sommer vielleicht Robert Gonzales? Ich merke an meinem aktuellen Erschöpfungsgrad, dass es vielleicht auch mal einfach nur Urlaub sein darf.
Dieser Tage war ich wieder bei dem Patienten in meiner Familie. Meist habe ich den Eindruck, es strengt mich sehr an und für mehr als zwei Stunden reicht mein Empathie-Vorrat nicht aus. Auch diesmal waren es nur zwei Stunden, aber obwohl ich durchaus meine eigenen Gedanken und Bedenken zu einzelnen Vorgängen hatte, gelang es mir besser als sonst, sowohl meine eigene Entrüstung wahrzunehmen als auch die Bedürfnisse der anderen zu benennen und zu wertschätzen. Also, für dich ist das so und so und so, und für mich ist das anders und mich macht das verzweifelt und wütend… Ich muss nicht meins aufgeben, um beim anderen zu sein. Eigentlich eine Binsenweisheit, aber schön. wenn es klappt es auch zu leben.
Mir wird immer deutlicher, wie sehr Glaubenssätze und Muster aus der Kindheit uns das Leben schwer machen. Ich sehe und höre es überall um mich rum, und ich fordere den Elternführerschein für alle Leute, die schwanger werden und erweiterte Therapieangebote für alle, die sich in Not fühlen. Unglaublich, dass Therapie noch immer mit „verrückt“ und „nicht zurechnungsfähig“ in Verbindung gebracht wird. Dabei scheint es mir im Moment die beste Möglichkeit, sich selbst kennen zu lernen und sich von den Dingen zu befreien, die uns eher schaden als gut tun.
In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass die GfK ausgerechnet von einem klinischen Psychologen entwickelt wurde. Und ich merke im Alltag, wie sehr es mir hilft, Beobachtung und Bewertung voneinander zu trennen. Selbst die Beobachtung ist ja oft genug von Mensch zu Mensch verschieden… Da tut es mir gut zu sagen, danke, dass du mir mitteilst, wie du das wahrgenommen hast. Bei mir war es nämlich anders…

So long!

Ysabelle

Anstrengung

Hallo, Welt!
heute Abend hatte ich ein Telefonat, das mich sehr angestrengt hat. Mein Gesprächspartner war wütend. Es ging um „Leute, denen das Amt alles in den Arsch steckt“, modernen Sklavenhandel, sprich Zeitarbeit, und die Unfähigkeit des Jobcenters. Die meiste Zeit habe ich leise grunzend zugehört. In meinem Kopf ratterte es. Verdammt, was können denn bloß die Bedürfnisse sein? Bei einer Anmerkung habe ich geraten, „dir geht es darum, dass wirklich auch jeder für sich und sein Leben die Verantwortung übernimmt, oder?“ und ich hörte ein „genau!!!“. aber beim Rest war ich einfach überwältigt von der Fülle der Urteile, von dem Arger, Frust, den vielen Glaubenssätzen.

Sofolt meldete sich der Kumpel aus der Familie der Wolfsartigen und moserte, aus mir würde nie eine gute Trainerin, weil ich nicht sofort die Bedürfnisse rausfiltern könne.
*seufz*

Es ist manchmal ganz schön anstrenged, anderen Menschen zuzuhören. Und ich habe die Befürchtung, dass mein Gegenüber nicht wirklich was davon hatte.

Ich bin frustriert. Und müde.

So long!

Ysabelle

Unterstützung

Hallo, Welt!
Gestern tagte die Empathiegruppe bei mir. Für mich war es ein wundervoller Sonntag. Wir waren zusammen frühstücken, haben einen langen Spaziergang am Wasser entlang gemacht, später Grünkohl gemampft und unablässig geredet. Ich hatte immer wieder mit dem Impuls zu kämpfen, eine weitere, eine neue Strategie vorzuschlagen. Aber meist habe ich es gemerkt und konnte mich stoppen. Ich habe auch gemerkt, dass ich ungeduldig wurde, wenn einer der anderen eine weitere Strategie vorschlug. Noch schlimmer waren für mich Sätze, die ich früher Verständnisfragen genannt hätte. „Wie lange ward ihr zusammen?“ „Was hat sie für eine Krankheit?“ Ich habe gemerkt, dass ich mich oft im gleichen Moment genau das gleiche gefragt hatte, aber dem Geanken keine Stimme gegeben hatte, weil das un-GfK-iisch wäre. Außerdem habe ich in der Praxis gemerkt, dass ich diese Infos nicht brauche, um empathisch beim anderen zu sein. Aber die Gedanken kommen noch immer und ich ärgere mich darüber. Dann finde ich doch lieber andere doof, die in diesem Moment meine Frage aussprechen. Leute, bis zur Erleuchtung brauche ich noch ne Weile.
Und dann habe ich mir gestern Abend eine Stunde von der Byron Katie-DVD gegönn, die ich neulich günstig bei Jokers.de geschlossen habe. Die ersten 20 Minuten hat mich das Wechselspiel zwischen Katie und Übersetzerin genervt, letzten Endes kenne ich das aber schon aus den Workshop-DVD’s von Marshall. Dann wurde es so spannend, dass ich dieses Übersetzungshickhack komplett vergaß. Beim in-Bett-gehen habe ich mich dann ganz doll über all die Fortschritte gefreut, die ich in den vergangenen Jahren gemacht habe. Erich Fromm erzählte mir dazu heute Nacht in einem Vortrag auf dem IPod: „… und nur vom Reden kommt keine Veränderung“. Stimmt! Man muss auch was tun…

So long!

Ysabelle

Beschwerden

Hallo, Welt!

Heute habe ich den halben Tag mit Beschwerden zugebracht. Es gab einen ganzen Stapel Briefe mit den verschiedensten Themen. Um eine Mail zu beantworten, habe ich zwei Stunden gebraucht. Kein Chef der Welt kann das für effizient halten, oder?
Wann immer ich es mit diesen Beschwerdebriefen und ähnlichen Schreiben von mir fremden Menschen zu tun habe, versuche ich nach dem gleichen Muster zu verfahren: Erst Einfühlung, dann Belehrung. Zum Einstieg ins Thema wiederhole ich praktisch, was die Leute geschrieben haben, ich entgifte es nur. Wenn sie uns alle für Idioten halten, die den Kopf nur auf den Schultern haben, um das Stroh nicht in der Hand zu halten, schreibe ich ihnen, dass sie vermutlich entrüstet oder frustriert, schockiert oder befremdet sind, weil ihnen … wichtig ist. Dann versuche ich ihnen für ihr Anliegen Empathie zu geben. Im hinteren Drittel des Briefes schließlich erläutere ich unsere schönen Absichten und frage die Leute schließlich, wie es ihnen mit der Antwort geht. Ich selbst bin mit dem Inhalt der Briefe meist hoch zufrieden. Es kommt praktisch nie eine weitere Nachfrage, aber ich merke, dass es mir ein Anliegen geworden ist, die Leute Ernst zu nehmen, die sich die Mühe machen zu schreiben.
Dieser Tage hatte ich ein Gespräch mit meiner Mutter. Sie hatte eine Beschwerde, war unzufrieden und sagte scharf, „ich dachte, das hätten wir geklärt“. Es hat mich einen Haufen Kraft gekostet, im Geiste an den Schrank zu gehen, die Giraffenohren rauszuholen und sie fest auf meine charmante Kurzhaarfrisur zu drücken. Bei manchen Menschen ist es mir so schwer, empathisch zuzuhören. Bei anderen kann ich Beschimpfungen aushalten und es belastet mich nicht. Bei manchen Menschen bringt mich schon der Tonfall in Not und bei anderem werde ich innerlich immer ruhiger und mitfühlender. Ich bin bereit, die Arbeit mit den Beschwerdebriefen als spirituelle Übung zu betrachten. Ich lerne immer besser zu hören: was brauchst Du und was brauche ich… Irgendwann wird der Tag kommen, an dem ich mich nicht mehr verteidigen muss. Ich bin ganz sicher.

So long!

Ysabelle

Der Umzugswagen war da!

Liebe Freunde, Gucker, Gäste!
heute kam der Umzugswagen und hat den Blog von seiner alten Heimat „Gewaltfrei-im-Norden.de“ in ein eigenes Haus umgezogen. In zehn Tagen feiern die Giraffenohren einjährigen Geburtstag, da dürfen sie dann auch eine eigene Domain haben. Und da der Titel insgesamt zu lang ist, um in eine Domain gegossen zu werden, und und mit „hätte“ auch noch ein Umlaut drin ist, habe ich mich einfach für die Giraffenohren pur entschieden. Damit verbunden ist der Entschluss, den Blog auch im zweiten Jahr weiter zu führen, wenn auch nicht mehr mit dem Anspruch, täglich etwas schreiben zu „müssen“. Ich schaffe es zeitlich und kräftemäßig nicht, diese Selbstverpflichtung aufrechtzuhalten. 435 Artikel sind bisher im ersten Jahr entstanden. Da finden sich immer Anregungen oder Lesestoff für alle, die vorbeischauen. Ihr seid herzlich willkommen zu kommentieren, zu abonnieren, oder Euch mit Ideen und Tipps zu beteiligen. Meine Mail-Adresse habt Ihr ja: Ysabelle.Wolfe (dann kommt der Kringel) gewaltfrei-im-norden.de. Das bleibt fürs erste.

Weiterhin Euch eine gute Zeit beim Lesen. Ich freu mich über jeden Gast!
Ysabelle

In Touch

Hallo, Welt!
Heute morgen fand ich eine Skype-Meldung auf meinem IPad vor. Eine neue Chatnachricht. Wie??? Ich war doch gar nicht online. Oder irgendwie doch?
Ich schaute nach und fand eine Frage von Noam, der anscheinend der (Mit-) Begründer der NVC-Hotline ist. Ob mir bewusst sei, dass mein Account auf „beschäftigt“ gestellt sei? Zwischen Kaffee kochen und Zähne putzen flitzten die Zeilen hin und her. Und im Chat mit Noam realisierte ich, wie kostbar mir diese NVC-Hotline ist, obwohl ich sie selbst erst drei Mal benutzt habe in einem halben Jahr. Zu sehen, der Chat ist aktiv, es sind acht oder 22 Leute online, erlebe ich als tröstlich, hilfreich, wärmend. Wir sind eine Gemeinschaft.

Der Gedanke, ich brauche nur Start zu tippen und schon bin ich Teil davon, finde Empathie und Unterstützung, macht ich froh. Im Chat mit Noam habe ich noch einmal gemerkt, dass es mir leichter erscheint, jemand völlig Fremdes, der gerade da ist, um Beistand und Empathie zu bitten als jemanden anzurufen, mich zuzumuten. Die Realitätsüberprūfung besagt, dass die meisten Leute in meinem GfK-Telefonbuch mich sehr gern unterstützen würden, und trotzdem ist die Hürde für mich sehr hoch. Umgekehrt freue ich mich wie verrückt, wenn ich mit Giraffenohren dazu beitragen kann, dass jemand Klarheit, Unterstützung oder Wachstum findet. Dieser Aspekt verdient sicher näherer Betrachtung, aber nicht heute morgen. Jetzt freue ich mich erst mal noch ein bisschen über diesen netten Chat mit Noam, der meine Bedürfnisse nach gesehen werden, Unterstützung, Wärme, Gemeinschaft und Zugehörigkeit auf unerwartete und wunderbare Weise erfüllt hat.

So long!

Ysabelle

Hochzeitstag

Hallo, Welt!
Heute meldete sich ein alter Freund bei mir. „Ich habe morgen ersten Hochzeitstag. Ich wollte meiner Frau Blumen mitbringen und sie abends zum Essen ausführen. Reicht das?“
Ich erinnerte mich daran, dass ich einmal zu meiner großen Überraschung zum ersten Hochzeitstag eine Kette mit grünen Süßwasserperlen geschenkt bekam und fragte nach, welches Bedürfnis er sich mit den Blumen und der Esseneinladung erfüllt, und was der Hintergund seiner Frage sei. Es stellte sich heraus, dass seine Frau nach einem bestimmten Ring schielte und er aus verschiedenen Gründen gerade keinen Schmuck kaufen konnte.
Jetzt wurde es richtig unterhaltsam. Welches Bedürfnis wäre wohl bei seiner Frau erfüllt, wenn er den Ring kaufen würde? Schönheit oder Wertschätzung? Und welche Bedürfnisse erfüllte er sich, wenn er den Ring eben nicht kaufte? Wir fanden heraus, dass es bei seiner Frau vermutlich eher um Zugehörigkeit, Anerkennung und Wertschätzung geht, bei ihm um Respekt, Wertschätzung, Verbindung, aber auch ganz dringend um Kongruenz (seinen Werten gemäß handeln) Integrität und Selbstvertrauen (ich bin ok, auch wenn ich keine teuren Geschenke machen kann).
Dann haben wir ein bisschen überlegt, welche weiteren Strategien es neben Essen gehen und Blumen schenken noch geben könne, die sowohl seine als auch die Bedürfnisse seiner Frau berücksichtigen.
Danach hat mein alter Freund in einem Theater angerufen, in dem gerade eine russische Tanztruppe gastiert. Am morgigen Hochzeitstag wird es nur eine Rose und ein einfaches Essen in einem schlichten Lokal geben. Am Samstag führt er seine Frau, die sich als Großstadtpflanze auf dem Land manchmal recht verloren fühlt, nach Hamburg ins Theater aus. Die Karten sind nicht teurer als ein dicker Blumenstrauß. Und ich bin gespannt auf seinen Bericht in der kommenden Woche. Gleichzeitig bin ich voller Zuversicht, dass diese Strategie schönere Früchte trägt als „essen gehen & Blumenstrauß“.

So long!
Ysabelle

Das ist GfK…

Hallo, Welt!
Bei meinen üblichen häuslichen Verrichtungen habe ich heute Abend überlegt, was ich in den Blog schreiben könnte. Hmpf. Mir fiel nichts ein.
Ich war schon auf dem Weg ins Bett, als ich mich an ein Telefongespräch gestern Mittag erinnerte.
Eine Freundin erzählte mir aufgeregt von einem Mailwechsel mit einem Mann.
Nachdem ein paar mal Post hin- und hergegangen war, schrieb ihr der Mailpartner:
Ein loyaler Berater – und so sehe ich mich – ist vor Allem an dem Erfolg seines Klienten interessiert, aber in zweiter Linie muss ich auch von irgend etwas leben. Hartz-4 ist keine dauerhafte Lösung. Deshalb brauche ich als Vergütung eine auf meinen Aufwand abgestellte Bezahlung (Honorar=Ehrensold). Ich möchte dich herzlich bitten, dich sportlich und fair zu verhalten – in der Welt im Allgemeinen, und auch mir gegenüber. Schau bitte einmal an, welche Tipps du schon von mir „als Vorleistung sozusagen“ erhalten hast. (Rot markiert – auch unten) „Prüfe Alles und befolge das Gute!“
Und wenn es dir geholfen hat, lass‘ mich bitte auch informativ daran teilhaben. Dein Einmal-Dank ist mir nicht genug. Vielleicht magst du mir später auch irgendwie die zwei Stunden meiner Beschäftigung mit unseren Emails vergüten. Verweigere mir nicht den zweifachen Verdienst an meiner Arbeit, denn jede Schuld will irgendwann beglichen sein.

Die Freundin war geschockt, wütend und in gewisser Weise auch hilflos. Wie kam der Bekannte dazu, plötzlich Geld von ihr zu erwarten?
Wir haben zunächst ein bisschen ihre Bedürfnisse angeschaut. Vertrauen, Klarheit, Sicherheit waren es im wesentlichen. Dann konnten wir aus der Mail ihres Bekannten herausfischen, welche Bedürfnisse er hatte. Anerkennung, Wertschätzung, Unterstützung (geben und empfangen), (materielle) Sicherheit.
Und plötzlich jubelte meine Freundin: Das ist GfK! Jetzt sieht die Welt auf einmal ganz anders aus. Vorher habe ich mich über den Tisch gezogen gefühlt. Aber jetzt kann ich ihm einfach zurückschreiben, dass ich ihm kein Geld geben werde…
Wir haben dann ein Konzept für diese Mail entworfen:
Erst Einfühlung, dann Belehrung.
Sie hat ihm also zunächst zurückgemeldet, welche Bedürfnisse sie bei ihm wahrgenommen hat.
Dann hat sie ihre Bedürfnisse benannt und gesagt, dass sie Klarheit und Sicherheit braucht, und dass es eben im Vorfeld keine Absprache darüber gegeben habe, dass seine Mailantworten kostenpflichtig seien.
Und schließlich hat sie gefragt, wie es ihm mit ihren Zeilen geht.

Ich bin so stolz auf meine Freundin, wie gut sie das hingekriegt hat!
Willst du recht haben oder glücklich sein?
Beides geht nicht.

So long!

Ysabelle

Kraut & Rüben (3)

Hallo, Welt!
Ich hatte so viele verschiedene Überschriften für das heutige Posting im Kopf, dass ich beschlossen habe, ein neues Kraut & Rüben zu schreiben. Alles darf sein.

My private Kabbala
Hier wieder ein bisschen Blog-Zahlenmystik. Vergangene Nacht ist der Zähler hier auf über 30000 Klicks gesprungen. Eben waren es 4000 „unique“, also einzelne Benutzer. Demnächst feiern wir hier einjährigen Geburtstag. Es gibt 421 Artikel und 473 Spam-Kommentare.
Ich schätze mal, in echt sind es vielleicht vier oder acht Leute, die wirklich regelmäßig reinschauen. Für Euch zur Info: Der Blog wird demnächst ein eigenes Zuhause bekommen. Ihr findet ihn dann auf www.giraffenohren.com. Ich schätze aber, es wird eine Umleitung geben. Aber von den technischen Details habe ich keine Ahnung.
Wie geht es mir mit den Klick-Zahlen? Ein bisschen freue ich mich, weil das eine ziemliche hohe Zahl ist. Und gleichzeitig gibt es ein innerliches Bedauern, weil ich weiß, dass da ein Haufen Robots und Spamer unterwegs sind. Es ist lehrreich für mich, weil ich mich jetzt damit auseinandersetze, immer wieder sehr mit meinen Bedürfnissen nach Gesehen werden und Wertschätzung konfrontiert zu werden. Natürlich gibt es eine Stimme in mir, die mich dafür kritisiert, eine Sehnsucht nach gesehen werden und Wertschätzung zu haben, und diese Stimme fordert: Das musst du aus dir heraus schaffen, nicht von außen erwarten… ein interessanter Aspekt. Damit geht es dem Anteil wahrscheinlich um Autonomie, Selbstvertrauen und vielleicht Begeisterung.

Dankbarkeit
Das Thema Dankbarkeit ist nicht abgehakt, nur weil der Dankbarkeitsmonat abgelaufen ist. gerade in dieser Woche habe ich wieder Unterstützung und Verbindung in ungeheurem Ausmaß gespürt. Gabriel und Arbitrum haben in der Technik gewühlt und tatsächlich eine Lösung gefunden, an die ich als Laie schon gar nicht mehr geglaubt habe. Dann wurde ich Opfer eines verspäteten Silvesterscherzes (ich fand ihn nicht lustig und habe Anzeige wegen Sachbeschädigung gestellt). Meine Bedürfnisse nach Respekt, Schönheit, Wertschätzung, Friede, Schutz und Geborgenheit waren nach einem Kanonenschlag in meinem Briefkasten arg im Mangel. Zumal es sich um einen wunderbaren Briefkasten mit einem Airbrush drauf handelte. Es war sehr schmerzvoll für mich, auf die gesprengten Trümmer zu schauen. Aber ein Freund kümmerte sich sofort am nächsten Tag um die Überreste, besorgte einen neuen Briefkasten, brachte ihn an.
Gestern war ich bei einer Freundin zu Besuch. Sie und ihr Partner brachten mich zum Bahnhof. Ich sprang schnell aus dem Auto, wir waren spät dran. Kurz darauf sah ich, dass der Partner mir gefolgt war, um sicher zu stellen, dass ich noch gut zum Zug komme. Allein die Erinnerung treibt mir die Tränen in die Augen. Es erfüllt mein Bedürfnis nach Fürsorge, Schutz, Anteilnahme, gesehen werden… Ich bin das nicht wirklich gewohnt und es berührt mich sehr.

Zeit
In den vergangenen Tagen habe ich hier weniger geschrieben. Das war verbunden mit Gefühlen des Unbehagens und innerem Kommentaren zum Thema Pflicht und Vernachlässigung. Trotzdem passte es so für mich. Im Moment scheint mir die Zeit für die einfachsten Dinge zu fehlen und ich bin nicht einmal sicher, woran das liegt. Heute wäre mein einziger freier Tag innerhalb der nächsten 14 Tage, und schon jetzt liegen vor mir ein Meeting mit Freunden, ein Besuch in meinem Sportstudio, die Katzenklos, Überweisungen und die Bügelwäsche. Eine Freundin wartet auf einen Anruf, einen GfK-Freund würde ich gern noch anrufen. Frage ich mich, was davon ich wirklich gern weglassen möchte, merke ich: Nichts! So sind meine Tage im Moment. Prallvoll. Und voller Verbindung, Wachstum und Schönheit. Aber auch anstrengend, strukturiert und mit wenig Raum für Muße.

Ich bedaure es, so wenig Zeit für Tagesmeditationen oder Wortschätzchen zu haben. Diese Themen liegen mir am Herzen, aber ich muss mir zugestehen, dass ich nicht mehr schaffe als Tagebucheinträge. So ist es im Moment, und es ist nicht sinnvoll, gegen etwas an zu agieren, was so ist. Eine schwierige Lektion.

Ich glaube, das wars für erste.
Ich habe mich für den Augenblick davon verabschiedetet, täglich einen Beitrag schreiben zu „müssen“. Ich würde es gern, aber wenn es nicht zu schaffen ist, bin ich entschlossen, mich dafür nicht fertig zu machen. Ein schöner Vorsatz fürs neue Jahr!

So long!
Ysabelle

Ich! Will! Empathie!

Hallo, Welt!

Heute Morgen kam ich dazu, als unsere Sekretärin in einem Büro einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch herunterfuhr. Das Möbel war erst kürzlich für eine Kollegin mit Bandscheibenvorfall geliefert worden. Mein Chef hatte fallen lassen, dass ihm für diesen Schreibtisch 3000 Euro in Rechnung gestellt werden.
Als ich die Sekretärin an der Elektrik hantieren sah, schimpfte ich los. 3000 Euro, das ist reiner Beschiss! Da kann was nicht stimmen, denn ich habe 2008 den gleichen Schreibtisch für zu Hause gekauft und 1400 Euro dafür bezahlt. Wie kann man unsere Kostenstelle jetzt mit 3000 Euro belasten, da stimmt doch was nicht…
Unsere Sekretärin erläuterte Details über Ist-Abrechnung, Handwerker-Stunden, die allgemeine Kostenlage im Haus, Verrechnungswesen, linke Tasche, rechte Tasche, Kostenverursachung durch Umzüge, und in mir schrie alles: Ich! Will! Empathie!
Ich brauche keine Gründe. ich brauche keine Erklärungen. Ich brauche nicht mal Informationen. Es reicht mir, wenn sie sagt: Bist du irritiert und ärgerlich, weil dir Klarheit und Vertrauen wichtig sind?
Oh ja… Gib’s mir…!

So Long!

Ysabelle

Spiegelbilder

Hallo, Welt!

Gestern habe ich versucht, einen Freund mit Giraffenohren zu unterstützen. Er hatte einen Dialog mit seiner Partnerin, in deren Verlauf sie sagte, sie habe immer um seine Liebe gekämpft und erlebe die aktuelle Situation als ihr Scheitern. Als sie sinngemäß meinte, nun fühle sie sich wieder wie die kleine fette hässliche dumme Frau, die nur aus Gnade oder Mitleid mal für ein paar Wochen das Gefühl haben durfte, wie es sich anfühlen könnte, geliebt zu werden, bin ich fast ausgerastet. In mir braust ein mächtiger Gefühlssturm bei diesen Worten. Und dabei wurde mir deutlich, dass ich selber in dieser Angelegenheit dringend Empathie brauche.
Was fühle ich, wenn ich diese Worte von ihr höre?
Ich bin ärgerlich
Alarmiert
Aufgeregt
Entsetzt
Genervt
Hilflos (hm, das habe ich gestern nicht gemerkt)
Kalt
Sauer
Schockiert
Streitlustig
Unwohl
Wütend

Und meine unerfüllten Bedürfnisse sind
Respekt
Wertschätzung
Schutz (für meinen Freund)
Selbstvertrauen
Verbindung
Leichtigkeit

Und jetzt, da ich Gefühle und Bedürfnisse mit meiner Taschenliste überprüfe, merke ich wieder einmal, dass ich wie beim berühmten und hier schon mehrmals zitierten Vexierbild mich immer einmal mit ihr und einmal mit ihm identifiziere. Und mir fällt auf, dass ich schon gestern nicht in der Lage war, Mitgefühl für sie zu finden – ein sicherer Beweis dafür, dass ICH Empathie brauche.
Jetzt gerade spüre ich, dass unter meiner Wut ganz viel Ohnmacht und Verzweiflung liegen. Auch Trauer, wie sich jemand so einschätzen kann. Schmerz, Tränen und Verzweiflung, die ich im ersten Anlauf nicht spüren konnte. Am liebsten würde ich mit Byron Katies „The Work“ unterm Arm losmarschieren und sie fragen: ist das wirklich wahr? Kannst Du hundertprozentig sicher sein, dass das wahr ist?
Gleichzeitig löst der Schmerz der Frau auch bei mir schmerzhafte Erinnerungen aus. Noch vor wenigen Wochen hatte ich eine Rückmeldung in GfK-Angelegenheiten bekommen, die mich so in Kummer und Verzweiflung abrutschen ließ, dass ich allen Ernstes überlegt habe umzusatteln, weil ich anscheinend eh nicht gut genug war, um auf diesem Weg weiter zu machen. Dieses „nicht gut genug sein“ als Gedanke ist auch mir sehr vertraut und ich lehne diesen Gedanken an mir ab. Eigentlich logisch, dass ich ihn auch an der Bekannten ablehne.
Und nun?
Ich glaube, ich werde versuchen, heute ein bisschen Zeit dafür freizuschlagen, mir selbst Empathie zu geben für all die Schmerzen, die dieses „nicht gut genug sein“ in mir auslöst. Und vielleicht bin ich dann auch in der Lage, der Freundin meines Freundes tiefe Empathie zu geben. Ich merke schon, wie es anfängt in meinem Herzen zu glucksen…

So long!

Ysabelle

Ressourcen erkennen

Hallo, Welt!

Ich bin zurück von meinem GfK-Wochenende – erschöpft, aber auch bestärkt und genährt von der Gemeinschaft und den vielen Umarmungen.
Eine Übung haben wir zum Schluss gemacht, die mich besonders begeistert hat. Wir haben uns im Kreis umgeschaut und in unseren Mitmenschen den Ressourcen nachgespürt, die wir selber bei uns verstärken möchten. Auf einmal verwandelten sich Kröten in Wunderpillen! Der Mensch, der regelmäßig zu spät kommt – was kann ich von ihm lernen? Er gibt sich offenbar immer wieder die Erlaubnis, seinen eigenen Rhythmus zu finden, nachzuspüren, was für ihn passt. Damit ist er auf wunderbare Weise mit seinen wahren Bedürfnissen verbunden. Ich erkenne bisher meine wahren Bedürfnisse gar nicht, wenn ich die Pflicht rufen höre. Noch liegen bleiben, obwohl ich immer um neun im Büro bin? Unvorstellbar! Kuscheln soll wichtiger sein als Wäsche aufhängen? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, so ist mein Gehirn programmiert worden. Und ein schwarzer Riesenwolf mit acht Beinen und Feueratem achtet darauf, dass es so bleibt. Im Alltag ist er ein winziges Schoßhündchen, das neben meinem Stuhl schläft. Aber gestern habe ich erlebt, wie er es sich anfühlt, wenn er wach wird und mit seiner ganzen Kraft dafür sorgen will, dass ich auch wirklich „meine Pflicht“ erfülle. Da kann ich mir doch gut von jemand anderem ein bisschen mehr Selbstverbundenheit abgucken.
Ich finde Ressourcen in Menschen, die ich bewundere, und in Verhaltensweisen, die ich ablehne. So wird mir immer deutlicher, dass jeder Mensch mein Lehrer ist. Was für eine beglückende und verbindende Erkenntnis!

So long!

Ysabelle

Wert-Voll

Hallo, Welt!
Noch immer bewegt mich das Thema Rangordnung, und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Facetten finde ich. Heute besuchte mich eine Bekannte, die ich voriges Jahr im Frühling zuletzt gesehen hatte. sie brachte mir ein Geschenk aus Afrika mit. Es hat mich sehr berührt, dass sie an mich gedacht hat. Und es fiel mir schwer, einfach so ein Geschenk anzunehmen. In mir schwang die Frage mit, ob ich diesen schönen Druck überhaupt verdient hätte. War ich so wert-voll für sie? Konnte ich das glauben? Oder steckte etwas anderes dahinter?
Zack! Da ist es wieder durch die Hintertür hereingekommen, das Nummerngirl mit den „Richtig“- und „Falsch“-Schildern. Wenn mit mir alles in Ordnung ist, ich also die Anforderungen erfülle, verdiene ich ein Geschenk, eine Belohnung, Aufmerksamkeit, Verbindung. Wenn mit mir nicht alles in Ordnung ist, gibt es nicht nur keine Geschenke, sondern noch dazu Strafe, also keine Verbindung, keine Aufmerksamkeit. Und wie kann ich mir das schöntanzen? Ganz einfach! Indem ich mein Gegenüber abwerte. Mit dir ist etwas falsch, weil du…
Zum Glück geht es am Wochenende wieder auf Giraffentour. Dort gibt es hoffentlich Gelegenheit, einen Stachel aus meinem Fell zu ziehen. Mir ist aufgefallen, dass ich aus Informationen, die ich vor einigen Wochen gehört habe, ein Urteil konstruiert habe, und das würde ich gern auflösen, bevor sich Eiter bildet.

So long!

Ysabelle

Vorbereitungen

Hallo, Welt!
Es ist ordentlich was los in meinem Oberstübchen. Heute Morgen habe ich noch einmal sehr genau bei „The Work“ zugehört und finde mehr und mehr Schönheit in dieser Methode von Byron Katie. Ich habe die Hoffnung, dass sich in mir allerlei vorbereitet, was mir künftig zum Segen wird. Auf dem Weg zum Altkleider-Container merkte ich heute, wie ich gleich etwas umdrehte, noch bevor mich der Stachel erwischen konnte. Ich habe mir das Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“ runtergeladen und beim Durchgehen wieder einmal festgestellt, dass ich von wunderbaren Spiegeln umgeben bin. Andere Menschen sagen Dinge, die mich massiv anticken, und wenn ich dem nachgehe, entdecke ich auf einmal Perlen und Edelsteine. Heute genieße ich es sehr, in meinem eigenen Rhythmus aktiv zu sein. Am liebsten würde ich noch einen Tag frei machen. Der Gedanke ist unglaublich verlockend. Gleichzeitig hat die kommende Woche so viele Herausforderungen – ich schätze mal, der freie Tag muss noch ein bisschen warten.

So long!

Ysabelle

Kraut & Rüben (2)

Hallo, Welt!
Heute wieder ein fröhliches Sammelsurium.
Zum einen habe ich mich über den Kommentar von Gabriel gefreut. Dass er gerade jetzt noch Zeit gefunden hat, das gestrige Thema zu kommentieren, finde ich wunderbar. Es erfüllt mein Bedürfnis nach Gesehen werden und gibt einen Boost an Wertschätzung.

Heute fand ich auf Spiegel online eine Erklärung zum Thema „Kinder wie die Zeit vergeht“, die ich hier gern nachtragen möchte, weil sie zu gut zum gestrigen Thema passt. In dem Artikel ging es um die hirnorganischen Unterschiede bei Menschen mit Tourette-Syndrom und mit Parkinson. Hier nur die Stellen, die sich mit der Verarbeitung von Zeit im Gehirn beschäftigen:

Es ist, als halte mich jemand ständig mit einem starken Gummiband zurück“, sagt Jan Güttich (Anm.: der Parkinson-Patient).

„Es ist, als lebe ich mit einem eingebauten Porsche“, sagt dagegen Christian Hempel (Anm.: der Tourette-Syndrom-Patient) auf seinem Sofa in Lüneburg über das Ungleichgewicht in seinem Kopf. Den einen macht so ein Ungleich – gewicht schneller, den anderen macht es langsamer. Der eine erlebt dadurch viel in kurzer Zeit, der andere an langen Tagen wenig. Für den einen verfliegt die Zeit deshalb, für den anderen vergeht sie so, als habe die Stunde 120 Minuten.

„Wenn uns langweilig ist, vergeht die Zeit ja auch nicht“, sagt Ernst Pöppel, Hirnforscher und Psychologe an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. An den Wänden in seinem Büro hängen gerahmte Bilder, Kunstwerke. Einige zeigen, bunt und vereinfacht, das menschliche Gehirn. Pöppel beschreibt, wie Dauer funktioniert. Er erklärt, warum Zeit nicht gleich Zeit ist und abweichen kann von der Zeit, die die Küchenuhr anzeigt.

„Die Maschinerie im Gehirn ist bei jedem Menschen die gleiche“, sagt Pöppel, „die Frage ist nur, womit er diese füllt.“

Der Mensch hört, sieht, riecht, schmeckt, er erlebt etwas und heftet es zusammen, bündelt es, 30 bis 40 Millisekunden lang, dann erst stößt die Maschine das Bündel weiter auf die nächste Rampe wie auf einer fließbandgesteuerten Packstation.

Dort wird das Bündel abgescannt nach seiner Größe. Das Bündel kann groß oder klein sein, leicht oder schwer, je nachdem, was eingegangen ist an Erlebnissen.

Viele? Weil jemand schnell die Treppen hochgerannt ist?

Wenige? Weil jemand langsam die Treppen hinabsteigt?

Was herauskommt, ist ein Zeitfenster, das dem Menschen ein Gefühl von Dauer gibt. Die Zeit stößt sich voran, rhythmisch, nicht fließend, alle paar Sekunden neu. „Wenn jemand wenig erlebt, vergeht die Zeit nicht, in der Rückschau aber schrumpft die Zeit, weil nichts drin liegt in so einem Bündel. Wenn jemand viel erlebt, in einer neuen Stadt oder mit einem neuen Menschen, verfliegt für ihn die Zeit.“

Dass sie verfliegt, dass alles schneller geht, bemerkt er aber erst durch den Vergleich mit anderen. „Ohne Umgebung fehlt ihm der Bezugspunkt“, sagt Pöppel. (snip)

(…) Das Medikament hat hemmende Wirkung, wenn das Gehirn, zum Beispiel, zu große Mengen an Dopamin freisetzt. Dopamin ist ein Botenstoff und ist für den Bewegungsablauf des Menschen verantwortlich.

Er ist wichtig, damit die Nervenzellen im Kopf arbeiten, damit das Gehirn Reize aufnimmt und sie verarbeitet. Ist zu viel Dopamin vorhanden, herrscht eine Art Überflutung von Reizen im Kopf, also werden die Bündel aus der Pack – station, über die der Hirnforscher spricht, zu voll.

Ist zu wenig Dopamin da, herrscht eine Art Ebbe an Reizen, es verlangsamt, es lähmt. Bei Menschen, die mit Parkinson leben, so wie Jan Güttich in München- Giesing, produziert das Gehirn nur noch 15 Prozent dieses Botenstoffs. Er nimmt ein Medikament, das den Dopaminspiegel erhöht, der amerikanische Neurologe Oliver Sacks hat es mitentwickelt, es bringt ihn für eine Zeit lang wieder in Bewegung. Aber die Nebenwirkungen machen ihn an manchen Tagen müde.

(…)
Dass er langsamer ist als die anderen, bemerkt er erst, wenn er sich umsieht, wenn er sieht, wie die das machen. Oder beim Bezahlen an der Kasse. „Die holen einfach das Geld raus.“ Es ist die Umgebung, die ihm einen Bezug liefert, erst im Vergleich nimmt er wahr, dass seine Zeit eine andere ist als die der anderen Menschen. Seine persönliche Zeit weicht ab von der „Uhr- Zeit“.

„Ich denke immer, der Tag müsste mehr als 24 Stunden haben“, sagt er (Anm.: der Parkinson-Patient). Denn: In seiner inneren Packstation sind die Bündel klein und leicht, es sind nur wenige Informationen drin, er langweilt sich zwar nicht, aber in der Rückschau auf das, was er getan hat, erscheint ihm die Zeit, als sei sie geschrumpft. Es ist nichts drin, leer, fast nichts da.

Christian Hempel sagt in Lüneburg über seinen Tag, dass viel drin sei, dass seine Zeit schnell vergehe und dass sie ihm in der Rückschau lang erscheine.

Ist das nicht oberspannend?

Kommen wir nun zum Thema „Lieber gut geklaut als schlecht abgeschrieben“. Auf Olivers Blog weise ich ja schon bei den Links in. Im Frühling hatten wir hier mal eine interessante Diskussion zum Thema Waffenbesitz. Oliver hat dazu in seinem Blog im wahrsten Sinne des Wortes Aufregendes geschrieben und ich habe ihn um Erlaubnis gebeten, davon hier etwas zitieren zu dürfen. Dem hat er zugestimmt, und morgen findet Ihr also an dieser Stelle einen Text von ihm, der sich unter anderem mit dem Gewaltmonopol des Staates befasst.
Danke dafür, Oliver.

Mein Freund, der mit auf der Kanalreise durch Frankreich war, schickte mir heute den Hinweis auf einen anderen Blog und schrieb dazu: ICH bin Dir übrigens dankbar für das Vertrauen, zu Deiner Crew gehören zu dürfen, und die wunderbare Bootsfahrt!
DANKE
Und in dem anderen Blog fand ich eine wunderbare Idee, die ich sofort stehle. Die Autorin hat nämlich einen Monat der Dankbarkeit aufgerufen, und diese Idee hat mich so begeistert, dass ich das ebenfalls tun werde. Allerdings nehme ich dafür den Weihnachtsmonat und nehme mir hiermit vor, ihn unter das Motto Dankbarkeit zu stellen. Vielleicht folge ich der Gliederung der Erfinderin (ich habe nur die Einleitung gelesen und alles andere wird also dann wirklich meines), vielleicht gliedere ich auch selbst. Ist ja nicht so, dass wir hier nicht genug Rubriken haben.

Last but not least ein Rückblick auf „My private Kabbalah“, über das ich ja am 21. Oktober geschrieben habe. Irgendwann in den Tagen danach hat Tabasco, meine wunderbare Freundin, die auch noch programmieren kann wie Teufel, einen Hinweis auf diesen Blog in das Forum „Gewaltfrei im Norden“ eingebaut. Sie war nicht ganz zufrieden, ich bin todbeeindruckt, denn alle paar Minuten flasht jetzt ein Teaser für diesen Blog auf. Ruckartig sprangen die Zahlen hoch. Nur mittlerweile glaube ich überhaupt nicht mehr, dass es echte Zahlen sind. 153 Zugriffe an einem Tag wie heute, davon 21 eindeutig? Egal wie, der Blick auf die Zahlen hat seinen Schmerz verloren und wenn wieder einmal exorbitante Werte auf der Uhr sind, kann ich nur noch lachen. Ich den vergangenen vier Wochen sind angeblich über 5000 Klicks hier gekommen, all die Monate von Januar bis Oktober zusammen aber nur 10000. Wer’s glaubt…! Aber völlig egal, die Zahlen haben ihren Schrecken verloren und das ist wunderbar.
Ansonsten gibt es ein paar Leute, für die ich gern Zeit hätte (Hallo nach Oldenburg, Bremen und Braunschweig) und ein paar Jobs, auf die ich heute keine Lust habe (Katzenklos…). So, jetzt seid Ihr glaube ich perfekt im Bilde!

So long!
Ysabelle

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