Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Willkommen bei Ysabelle Wolfe!

Hallo, liebe Gäste, Gucker, GfK-Freunde!

Hier wird gebloggt! Nach Möglichkeit soll hier jeden Tag eine Tagesmeditation rund um die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg oder ein Schmankerl aus dem Tagebuch von Ysabelle Wolfe erscheinen. Dazu gibt es Buchtipps, Strandgut, Lieblingsgeschichten und so manches mehr. Mein Ziel ist es, zumindest einen neuen Beitrag pro Tag einzustellen, damit sich das Vorbeischauen auch lohnt!

Zur Benutzung: Auf der Startseite, auf der Ihr hier seid, laufen alle Beiträge in chronologischer Reihenfolge ein. Die neuesten sind also oben. Rechts habt Ihr eine Menü-Auswahl für die verschiedenen Themen. Wenn Ihr eine Kategorie anklickt, zum Beispiel Tagesmeditationen, kommen nur die Beiträge aus dieser Rubrik.

Und noch was! Jeder Eurer Kommentare ist erwünscht. Einfach unter dem Beitrag „Kommentar schreiben“ anklicken. Dafür muss man sich nicht registrieren. Aus Schutz vor Spam werden die Beiträge allerdings einzeln freigegeben. Also, lasst die Tasten glühen! Wer mich anders erreichen möchte, kann das auch per Mail tun:
Ysabelle.Wolfe(dann kommt der Kringel)gewaltfrei-im-norden.de

So long!

Ysabelle

Übrigens… im Tagebuch gibt es unter

Hallo, Welt!

die Geschichte, wie dieser Blog entstand, und unter

Ich blogge, also bin ich…

die Geschichte, warum ich blogge…

und seit Juni 2010 habe ich Unterstützung durch Markus, der ebenfalls gelegentlich hier postet. Seine Gedanken findet Ihr gesammelt unter dem Thread „Westküsten-News“ und seine Texte sind in blauer Farbe.

… Ihr könnt diesen Blog übrigens auch abonnieren.
Einfach rechts unten Beiträge (RSS) anklicken und los geht’s.

Nachtrag
Seit 2010 Jahre existiert dieser Blog nun, auch wenn er seit 2014 nur noch in der Vorweihnachtszeit, meinem persönlichen Dankbarkeitsmonat, regelmäßig bestückt wird.
Von meinem Anspruch „jeden Tag ein Posting“ habe ich mich längst verabschiedet. Über Monate habe ich hier nichts geteilt, weil ich nichts Persönliches öffentlich machen wollte. Und dieser Blog ist immer persönlich gewesen. Mittlerweile merke ich, dass es wieder Themen gibt, zu denen ich gern in den Austausch gehe. Mal sehen, wann wir das 1000. Posting feiern können. 870 haben wir ja schon zusammen.

Y.

Ich blogge, also bin ich

Vorhin fand ich einen Artikel im Spiegel, der mich angesprochen hat:

Päpstlicher Appell

Gehet hin und bloggt

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,673651,00.html

Ich habe den Artikel mit Interesse gelesen, dabei überlegt, was die Priester da wohl so reinschreiben in ihren Blog (die Kirchengemeinde vor Ort kriegt nicht mal die aktuellen Gottesdienst-Termine ins Internet… schönen Gruß vom web 2.0). Und dann habe ich mich irritiert gefragt, wieso blogge ich eigentlich?

Vor ein paar Monaten hatte ich ein anderes Internet-Projekt am Wickel und Arbitrium fragte mich, ob ich nicht dafür einen Blog haben wollte.

Nein, stattdessen habe ich eine Webseite zusammengestümpert.

jaul… sagt der Wolf!
Anything that is worth to be done is worth to be done poorly, sagt Marshall.

Nun auf einmal muss es ein Blog sein, aber warum?

Also, mit dem Bloggen erfülle ich mir ein paar wunderbare Bedürfnisse.

  1. Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der GfKler
  2. Unterstützung beim Weitertragen der Idee von einer Welt jenseits von Richtig oder Falsch
  3. Spaß
  4. Begeisterung
  5. Spiritualität (beim Thema „Meditationen“)
  6. Tieferes Verständnis für die GfK für mich und andere

Das ist ja schon mal super.

Ich erhoffe mir außerdem dadurch

  • Verbindung,
  • Anerkennung/Wertschätzung,
  • Austausch
  • Gesehen und Gehört werden.

Mal sehen, was daraus wird.

Ich merke, dass es sich unbefriedigend anfühlt, nur für mich zu bloggen. Dafür brauche ich kein Internet. Dann kann ich auch mein Giraffentagebuch weiter führen.

Bei dem Gedanken, irgendwo hinzugehen und zu sagen, hey, da gibt es jetzt einen GfK-Blog, ist mir ganz unbehaglich, und der Gutachter meldet sich zu Wort: Nimm dich bloß nicht so wichtig! Was hast du schon zu sagen…

Ok, Kumpel, bist du der Ansicht, ich sollte mich erst zeigen, wenn hier schon Sachen stehen, die vor deinen kritischen Augen Gnade finden? Was genau muss hier stehen, damit andere das offiziell lesen dürfen?

Tja, da schweigt mein Gutachter. Ich werde wohl noch ein bisschen mit ihm verhandeln um herauszufinden, was er braucht. Und dabei finde ich wahrscheinlich auch heraus, was ich brauche. Denn so ganz genau weiß ich noch immer nicht, wozu ich einen Blog brauche…

So long!

Ysabelle

Möchtest Du eine Rückmeldung?

Guten Morgen!

Gestern war ich zu einem Fest eingeladen und habe fürstlich getafelt. Meine Nachbarin am Tisch kannte ich schon einige Jahre, wir haben nur selten Gelegenheit, miteinander zu reden. Ich bat sie, von ihrer Familie zu erzählen, in der es so manchen Kummer gibt, und freute mich daran, ganz bei ihr sein zu können.

Das gelingt mir in letzter Zeit immer besser, und ich möchte es heute an mir wertschätzen. Ich muss gar nichts tun, ich muss nichts „Schlaues“ sagen. Zuhören reicht.

Im Supermarkt sprach ich mit einer Bekannten, die sich über ihre neue Wohnung freute. „Wir ziehen um“, begrüßte sie mich. Und ich merkte, wie viel Freude ich dabei hatte, ihr zuzuhören und ihre Freude zu teilen.

Ich glaube, früher hatte ich den Gedanken, wenn ich selbst nicht meinen Senf dazu geben kann, wäre eine Unterhaltung nichts wert. Es müsse doch ein Austausch stattfinden. Heute merke ich, wie gut es mir manchmal tut, mich eben nicht einzubringen, nicht meine Meinung, meine Ratschläge ungefragt zu äußern.

Ich entdecke bei mir ein neues Vertrauen in die Fähigkeit meiner Mitmenschen, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. Und gleichzeitig weiß ich aus eigener Erfahrung, wie gut es tut, wenn mir jemand einfach nur empathisch zuhört. Und alles begann damit, dass eine Kollegin mich fragte, „möchtest du eine Rückmeldung?“ Das hat mich so beeindruckt, dass man den anderen auch fragen kann, ob er was hören möchte, und dass man so lange vielleicht auch mal einfach nichts sagt, dass ich dachte, DAS möchte ich auch gern lernen. Sieht aus, als wäre ich auf einem guten Weg.

So long!

Ysabelle

Ich bin ein Nerd!

Nerd

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nerd [nɜːd] (engl. für Langweiler, Sonderling, Streber, Außenseiter, Fachidiot) steht für besonders in Computer oder andere Bereiche aus Wissenschaft und Technik vertiefte Menschen. Manchmal wird auch ein überdurchschnittlicher Intelligenzquotient (IQ) als begleitende Eigenschaft genannt.

Die moderne Bezeichnung für Computerfreak ist Nerd, wobei diese Bezeichnung in Computerkreisen als echtes Kompliment gilt,[1] darüber hinaus aber auch abwertende Anklänge im Sinne von Eigenbrötler aufweisen kann.

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Näheres

Ob jemand ein Nerd ist, hängt in erster Linie von der Einschätzung des Umfelds ab. Zwei Wertungsvarianten lassen sich feststellen:

  • Außenstehende meinen Nerd tendenziell abwertend.
  • Betroffene verwenden Gleichgesinnten und sich selbst gegenüber den Begriff umgekehrt als Auszeichnung.

Guten Morgen!

Dieser Gedanke kam mir eben, als ich feststellte, dass ich den Samstagmorgen damit verbracht habe, diesen Blog zum Laufen zu bringen. Ich bin ein Nerd! Da war ich noch ein bisschen unsicher, ob ich die Bedeutung des Wortes richtig erfasst habe, und habe bei Wikipedia nachgeschlagen. Als ich mich selbst mit diesem Namen belegte, meinte ich es als Ehrentitel. Jewoll, ich groove mich in diese Technik ein, ich lerne, diesen Kram zu bedienen, jipee, ich kann das!

Doch im nächsten Augenblick fiel schon die Keule.

Bilde dir bloß nichts ein, ohne die Unterstützung deines Freundes Arbitrium hättest du das nie hingekriegt! Allein die Installation der Software, das Einbauen der Skins, der Austausch des Original-Fotos durch die blaue Giraffe – das hat alles er gemacht!

Ja, da war wieder mein innerer Gutachter am Werk… Der Kumpel, der immer gut auf mich achten will. Hier hatte er wohl Sorge, dass ich meine Fähigkeiten überschätze.

Schade, wenn er sich zu Wort meldet, ist meine Freude über das Erreichte oft ganz schnell verpufft.

Aber heute gelingt mir der Umgang mit ihm schon viel entspannter als vor drei Jahren. Wenn er sich da zu Wort gemeldet hat, folgten oft Scham- und Schuldgefühle, Selbstabwertung und Frust.

Heute merke ich immer öfter, dass dieser Persönlichkeitsanteil, von anderen auch innerer Richter genannt, wirklich zu meinem Schutz da ist. Je eher ich bereit bin auf ihn zu hören, desto friedlicher ist er gestimmt. Das heißt eben nicht, dass ich mich seinem Urteil beugen muss. Es bedeutet nur, dass ich anerkenne, dass er mich beschützen möchte. Und manchmal kann ich aus seinen besorgten Tiraden schon heraushören, was er sich für mich wünscht. Im konkreten Fall möchte er sicher sein, dass ich meine Fähigkeiten richtig einschätze. Ich denke, das tue ich. Jedenfalls werde ich mich nicht morgen als Software-Entwickler bewerben…

So long!

Ysabelle

Hallo Welt!

Guten Abend!

Heute war ich mit einem lieben Freund frühstücken. Auf meine Nachfrage hat er ein bisschen von sich und dem Alltag mit seiner Lebensgefährtin und deren Kindern erzählt. Zwischendurch war ich kaum in der Lage, ihm einfühlsam zuzuhören, wie es eigentlich mein Anspruch war. Vielmehr gab es immer wieder den Impuls, ihm zu erläutern, was denn in den anderen Leuten lebendig ist, um ihn darin zu unterstützen, deren Verhaltensweisen oder Aussagen nicht persönlich zu nehmen. Und nicht zum ersten Mal dachte ich, HALLO! Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren! So entstand die Idee, hier über meine Suche nach besagten Giraffenohren zu berichten.

Eine kurze Erläuterung für alle, die sich da (noch) nichts drunter vorstellen können:

Marshall Rosenberg, der „Erfinder“ der Gewaltfreien Kommunikation, beschreibt zwei verschiedene Arten von Sprache (und damit verbundener Geisteshaltung). Eine nennt er Wolfssprache. Sie steht für eine auf Dominanz basierte Kultur, in der Urteile an der Tagesordnung sind.

Im Gegensatz dazu steht die Giraffensprache, die Sprache des Herzens. Dabei handelt es sich um eine prozessorientierte Sprache, die sich an Gefühlen und Bedürfnissen orientiert. Hier passt das Zitat aus dem „Kleinen Prinzen“: Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Wenn ich also Giraffenohren trage, dann kann ich mich mit den Gefühlen und Bedürfnissen meines Gegenübers verbinden. Noch besser: Ich kann „in den Schuhen des anderen“ mitlaufen. ich kann mich mit dem anderen verbinden, aber ich muss niemals seine Probleme lösen oder ihm Strategien anbieten, wie er seine Probleme lösen könnte. Ich bin im besten Sinne des Wortes bei ihm.

Das fällt mir auch in meinem Jahr IV mit der gewaltfreien Kommunikation immer noch schwer. Mal sehen, ob ich nicht doch irgendwo ein Paar Giraffenohren finde…

So long für heute!

Ysabelle Wolfe

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