Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Dankbarkeit 27.12.22

Hallo, Welt!

Es hätte viel zu berichten gegeben, aber abends hatte ich dann oft keine Lust, mich noch mal den Computer zu setzen. Und hoppla – schon ist Weihnachten vorbei und damit viele Gelegenheiten, Dankbarkeit zu feiern.

Vor ein paar Tagen hatte ich ein Telefonat mit einer Kundin, deren Kontonummer sich geändert hat. Deshalb ist leider der Lastschrifteinzug geplatzt. Wir kamen ins Plaudern und sie erzählte, dass sie vor einer beruflichen Veränderung steht. Als ich von den Hintergründen hörte, was ich ziemlich betroffen. Auf mich wirkte es so, als habe es am bisherigen Arbeitsplatz eine unglückliche Verstrickung gegeben. Wir konnten die Sache ein bisschen beleuchten und die Kundin freute sich über einen Buchtipp zu ihrem Thema.

Das Gespräch war sehr schön für mich, Ich habe Augenhöhe und Verbundenheit gespürt und hatte auch den Eindruck, dass die Kundin etwas Sinnvolles aus unserem Austausch mitgenommen hat. Ein Grund zu feiern!

Am nächsten Tag rief mich eine frühere Kursteilnehmerin an um mit mir zu besprechen, ob ich in einer Selbsthilfegruppe einen Vortrag halten würde. Vorträge sind nicht gerade mein liebstes Programm. Wie kann man den Zauber der GFK kennen lernen, wenn man nur passiv konsumiert und nicht fühlt? Während wir noch überlegten, was ich vielleicht stattdessen anbieten könnte, kamen wir auch auf die berufliche Situation der Teilnehmerin zu sprechen.

Sie war völlig erschöpft und überlastet, weitere Kolleginnen hatten sich auf ihrer Arbeitsstelle krank gemeldet und sie selbst war der letzte Mohikaner, der noch die Stellung hielt. Dabei hatte sie schon vor Monaten genau vor dieser Situation gewarnt und auch die vorgesetzte Stelle informiert. Nur ihr überbordendes Pflichtgefühl brachte sie dazu, noch zur Arbeit zu kriechen. Am Ende des Gesprächs hatte sie entschieden, sich am nächsten Tag krankschreiben zu lassen. Sie hatte tatsächlich vergessen, auf ihre Gefühle zu achten, wie sie es doch eigentlich im Workshop gelernt hatte … Es war schön, an die gemeinsame Erfahrung anknüpfen zu können und sie auf dem Weg zu dieser Entscheidung für sich selbst unterstützen zu können.

Die Weihnachtsfeiertage sind schnell vergangen. Heiligabend habe ich mal Weihnachtsfrau gespielt und bin bei drei Freundinnen vorbeigefahren. Für jede hatte ich einen festlichen Blumengruß und die Freude war groß. Das war der beste Teil am Weihnachtsfest! Den Rest des Tages habe ich in der Küche gestanden und italienische Kalbshaxe vorgekocht. Die selbstgemachten Nudeln waren schon am 23.12. fertig … 

Meine Kinder haben mir ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk gemacht, das angesichts der aktuellen Energiepreise sehr willkommen ist. Sie haben mir eine Kuscheldecke mit Familienfotos bedrucken lassen. „Familie ist … wo es bellt“, steht drauf. Die Überraschung ist ihnen gelungen. Ich wusste nicht mal, dass es so was überhaupt gibt!

Bei der heutigen Hunderunde ist mir noch einmal deutlich geworden, wie dankbar und zufrieden ich in meinem Leben bin. Ich bin einigermaßen gesund. Ich habe keine großen finanziellen Sorgen. Ich durfte schon viel von der Welt sehen und habe aktuell gar keine Wünsche, etwas anderes zu sehen als meine Heimat. Der Kühlschrank ist gut gefüllt, die Heizung läuft. Es gibt so viele Gründe zum Dankbarsein!

Und bei Euch so?

So long!

Ysabelle

 

 

Dankbarkeit 17.12.22

Hallo, Welt!

Bei der heutigen Hunderunde habe ich nachgedacht, was der Blog aktuell noch mit Gewaltfreier Kommunikation zu tun hat. Als ich vor 12 Jahren mit dem Schreiben der Giraffenohren angefangen habe, ging es wirklich täglich darum, die Haltung der GFK zu verinnerlichen. Zum guten Teil ist mir das inzwischen gelungen. Gleichzeitig sehe ich natürlich auch, welche Baustellen es gibt. Selbstfürsorge, Nein sagen, sorgsamer Umgang mit meinen Ressourcen, aber auch das Akzeptieren anderer Meinungen sind immer noch eine Herausforderung. Ich habe den Eindruck, dass ich gerade bei letzterem immer empfindlicher werde. Wenn ich merke, dass jemand so ganz andere Vorstellungen hat, ziehe ich mich zurück. Sicher kann ich der anderen Person einfühlsam zuhören, gleichzeitig finde ich es mehr und mehr anstrengend, mich auf diese Gespräche einzulassen. Es ist also ein Fortschritt, dass ich mir heute nicht mehr alles anhöre, sondern spüre, was mir Freude macht und mich nährt oder was Stress und Unbehagen auslöst. Gleichzeitig dünnt es auch den Freundeskreis aus. Und ich merke, dass ich wenig Interesse habe, neue Menschen kennen zu lernen.

Draußen sind es aktuell -5 Grad. Ich bin wirklich so dankbar, dass ich die Räume, in denen ich mich aufhalte, heizen kann. Die Bilder aus Kiew oder Charkiw erschüttern mich. Und ich habe drei Wintermäntel, zwei dicke Winterjacken, sogar noch eine geerbte Pelzjacke, und dort sitzen die Menschen in der bitteren Kälte in der U-Bahn-Station oder im Keller und warten, dass der Luftalarm vorüber ist. Dann gehen sie in ihre unbeheizbaren Wohnungen, in denen es kein Strom und kein Gas gibt … Was kann ich tun, um hier zu helfen? Vielleicht muss ich doch noch mal googeln, wo aktuell Hilfstransporte abgehen und was sie mitnehmen.

Eben habe ich für über 700 Euro Rechnungen bezahlt. Wenn ich alle Außenstände zusammenrechne, bleibt das Konto im Plus. Auch dafür bin ich dankbar. Und heute bin ich dankbar für ein Schoko-Herz, das ich in der Post gefunden habe.

Ich bin auch unendlich dankbar, dass ich einen verschollenen Hausschlüssel wieder gefunden habe. Bis vor drei Monaten hatte ihn mein geschätzter DHL-Mann, doch dann wurden die Bezirke neu eingeteilt, ein mir unbekannter Kollege übernahm meine Straße und der bisherige Zusteller gab mir den Schlüssel zurück. Irgendwann dieser Tage lag er mal auf dem Küchentisch, dann auf dem Herd, und dann … äh, ja, wo ist er denn?

Ich habe alle Leute gefragt, die in der letzten Zeit im Haus waren. Freunde, Mitarbeitende, Handwerksfirmen … Ich habe sogar den neuen Zusteller in der dunklen Stadt gesucht und gefunden und gefragt, ob ich ihm den Schlüssel vielleicht schon gegeben habe. Leider nein. Das hat mich ziemlich beunruhigt.

Nach der Hunderunde habe ich noch mal den utensilo abgesucht. Das ist ein Kunststoff-Deko-Teil aus den 70er Jahren, irgendein Design, das heute teuer gehandelt wird. Darin liegt unter anderem der Fuß eines zerbrochenen Golfschlägers (wieso eigentlich?), Schlüssel, von denen keiner weiß, wozu die gehören, Abholschnipsel von der Änderungsschneiderei und der Heißmangel, Stadtpläne, Autohandschuhe, die der Hund zerbissen hat und sonstiges Gedöns. Und siehe da: In dem Fach unter dem Haken mit den Autoschlüsseln fand sich der Schlüssel. Vermutlich hatte ich in Eile den Autoschlüssel vom Haken gezogen und dabei den Hausschlüssel versehentlich eine Etage tiefer befördert. Große Erleichterung!

Zum Ende des Jahres sortiere ich ja immer meine Papierberge durch. Wieder ist so viel Zeug dabei, von dem ich nicht weiß, wo ich es abheften soll. Ich fand aber auch ein Schreiben meiner Unfallversicherung bezüglich Invalidität. Im März dieses Jahres bin ich ja gestürzt und habe mir den rechten Oberarm gebrochen. Bis heute kann ich diesen Arm nicht wieder normal bewegen. Die Krankengymnastik muss ich inzwischen aus eigener Tasche zahlen. Montag habe ich einen Termin beim Orthopäden. Der hatte schon beim letzten Besuch was von Invalidität gemurmelt. Nun werde ich darum bitten, dass meine eingeschränkte Beweglichkeit und die Schmerzen bei einzelnen Bewegungen offiziell begutachtet werden und dann sehen wir weiter. Gleichzeitig bin ich dankbar, dass ich überhaupt wieder arbeitsfähig bin. Eine Frau, die mit mir im Krankenhaus war, hat es ganz schlimm erwischt. Sir wurde am Rücken operiert und es geht ihr heute viel schlechter als vor der OP. Dagegen geht es mir doch gut …

Und bei Euch so?

So long! 

Ysabelle

 

Dankbarkeit 14.12.22

Hallo, Welt!

Wofür bin ich heute dankbar?

Ich hatte einen Termin beim Augenarzt, auf den ich drei Monate gewartet habe. Aktuell ist keine Gefahr im Verzug. Gleichzeitig empfiehlt er mir dringend, den Sehnervkopf mal wieder genauer untersuchen zu lassen. IGeL-Leistung, 70 Euro. Ich bin dankbar, dass ich das bezahlen kann. Meine Augen sind ja eine Schwachstelle, der Augeninnendruck ist erhöht. Der Doc meint, es wäre wichtig, das im Auge zu behalten. Jetzt gibt es einen neuen Termin für diese Untersuchung, und der ist schon Ende Januar. In dem Ärztehaus, in dem der Augenarzt sitzt, ist FFP-2-Maske Pflicht. Die medizinische Fachangestellte, die die Voruntersuchungen gemacht hat, trug ihre medizinische Maske unter der Nase. Ohne Worte. Ich hatte eine FFP-3-Maske auf, daher fühlte ich mich gut geschützt.

Um mich herum gibt es viele Kranke. Wir haben wieder mal Corona in der Familie – ich bin noch immer davon verschont – und meine Hausengel scheinen sich eine Grippe eingefangen zu haben. Eine ältere Freundin ist schwer gestürzt und hat sich mehrere schmerzhafte Prellungen zugezogen. Ich bin dankbar, dass es mir zurzeit so gut geht.

Seit Wochen quäle ich mich wegen des Weihnachtsgeschenks für meine Enkeltochter. Wir haben ja gerade erst zusammen Urlaub gemacht, von mir gibt es eigentlich immer irgendeine gemeinsame Aktivität. Mit ziemlichem Entsetzen habe ich gesehen, welche Preise die Hamburger Staatsoper für ein Neumeier-Ballett aufruft. Zähneknirschend hätte ich das für Dornröschen bezahlt. Hm. Glück oder Unglück? Anscheinend gibt es für die nächsten Vorstellungen gar keine Karten mehr. Nun habe ich eine Oper gebucht. Als kleinen Hinweis habe ich eben einen Gummihandschuh mit Wasser gefüllt und in den Tiefkühler gepackt. Na, weiß einer von Euch, welches Stück wir sehen werden?

Ich bin dankbar, dass ich die Fahrt heute bei schönem Wetter machen konnte. Morgen früh muss der Hund zum Friseur. Ich habe die Hoffnung, dass das Wetter offen bleibt, denn die Friseurin wohnt am Ende der Welt.

Bridge: Mit meiner Partnerin habe ich 45 Prozent erspielt, das ist Mittelfeld und ich freue mich sehr darüber!

Ich bin zufrieden, dass ich heute noch eine Runde geputzt habe.

Und ich freue mich, dass morgen ein Paket ins Saarland rausgehen kann. Eine flüchtige Internet-Bekanntschaft steht vor traurigen Tagen. Ihre Partnerschaft ist gerade zerbrochen. Sie muss aus der Wohnung raus, ist krank und hat kein Geld. Ich habe sie gefragt, was sie Weihnachten essen möchte. Und das habe ich heute eingekauft und eingepackt. Es waren ganz bescheidene Wünsche – Zutaten für einen selbstgemachten Nudelsalat und Würstchen sowie die Zutaten für Tortellini in Sahnesauce. Wie schön, so ganz praktisch etwas zum Fest beitragen zu können.

Und bei Euch so?

So long!

Ysabelle

 

 

 

Dankbarkeit 12.12.22

Hallo, Welt!

In den letzten Tagen habe ich viele kleine Dankbarkeitsmomente erlebt, die sich wie Perlen an einer Schnur aufgereiht haben.

Am Samstag habe ich einen Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt besucht. Im Vorfeld war ich sehr angespannt, weil es aktuell mit meiner Begleitung nicht gerade harmonisch läuft. Eine Freundin hatte mir sogar geraten, die Verabredung abzusagen. Doch wider Erwarten verlief das Treffen in ruhiger und geradezu wohlwollender Atmosphäre. Eine Teilnehmerin hat mir sogar einen Schlüsselring gekauft und verehrt. Mit einem pinkfarbenen ledernen Herzen dran … Ich nehme es als gutes Zeichen.

Am Sonntagmorgen versuchte mich ein guter Freund zu erreichen, als ich gerade mit Fontane zur Tür raus wollte. Ich habe eine spätere Zeit zum Telefonieren angeboten, aber das passte dem Freund nicht. Zum Glück hatten meine Alarmglocken geläutet und ich habe dann noch mal von unterwegs seine Nummer gewählt, und das war auch gut so. Er war sehr niedergeschlagen und einsam. Da war es schön, doch noch miteinander zu reden und die Dinge, die gerade sein Herz beschwerten, von einer anderen Seite zu beleuchten. Heute schrieb er mir eine Nachricht:

Ich wünsche dir einen schönen Tag. Heute geht es mir wieder besser. Danke für deine Hilfe.
Ich: So schwarze Tage können einen ganz schön ins Schleudern bringen
Er: Ja, das war gestern sehr schlimm für mich. Und deine Hilfe grandios.

 

Heute bin ich recht angestrengt unterwegs gewesen. Der Küchentisch ist wieder mal übersät mit Papieren, nur das, was ich suche, finde ich nicht. Der Zoll möchte irgendein Papier, und ich weiß nicht mal, wie das aussieht …  Dann habe ich mich beeilt, um pünktlich zum Bridgeabend zu kommen. Das hat leider nicht geklappt. Ich kriegte partout die Autoscheiben nicht frei! „Safety first“. Ich kam zehn Minuten zu spät. Diesmal haben wir sicher nicht im vorderen Drittel mitgespielt, aber ich war trotzdem sehr zufrieden. Und zum Abschied hat mir unsere Gastgeberin noch ein riesiges Tablett mit Kuchen eingepackt. Das steht jetzt draußen auf dem Balkon. Es fällt mir echt schwer, nicht mit der Gabel drüberherzufallen …Ich bin dankbar, dass ich heizen kann und dass mein Wasser in der Küche (noch) nicht eingefroren ist. Heute Abend habe ich eine seltsame Konstruktion aus einem Schlachterhaken und einem Schneidebrett gebastelt, die die Tür vom Spülenunterschrank offen halten soll. Denn dort verlaufen die Rohre, die leider gelegentlich einfrieren, wenn es draußen wirklich sehr kalt wird. Mal sehen, ob ich es mit dieser Türsperre verhindern kann.

Und bei Euch so?

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit 9.12.22

Hallo, Welt!

Nach einem Telefonat heute Abend hatte ich eine trübe Stimmung. Ich saß in der Küche und daddelte auf dem Tablet, wissend, dass der Blog noch „auf mich wartet“, aber ich dachte, heute finde ich gar nichts, wofür ich dankbar bin.

Um 22 Uhr habe ich mich schließlich aufgerafft und bin mit dem Hund vor die Tür. Es ist schweinekalt, diesig und ungemütlich. Während ich Fontane also von Baum zu Baum zog – oder er mich – ging ich im Geiste noch mal den Tag durch und entdeckte voller Erstaunen viele kleine Episoden, über die ich dankbar bin.

Im Verlauf der morgendlichen Hunderunde habe ich einer Mitarbeiterin zum Geburtstag gratuliert und ein Blümchen vorbeigebracht. Uih, es stellte sich heraus, dass der Geburtstag gestern war und „nur“ die Feier heute. Ich habe trotzdem einen Kaffee bekommen und wir haben ein nettes Schwätzchen gehalten.

Auf dem Wochenmarkt hat mir eine Verkäuferin die weltbesten Bundmöhren für meinen Möhreneintopf zum gleichen Preis wie die losen Möhren mitgegeben. Irgendwas war mit den Bunden nicht perfekt. Ich habe mich sehr drüber gefreut und vor lauter Begeisterung gleich ein paar von den Weihnachtskeksen gegessen, die sie am Stand ausgelegt hatten.

Dann hatte ich gegen Abend ein schwieriges Telefonat, das ich aber trotzdem gut hören konnte. Mein Eindruck war, es gab einen Wunsch nach Verbindung und Gemeinschaft, und das hat unerfreuliche Inhalte erträglich gemacht. 

Und schließlich habe ich mich mit einer Freundin hier auf dem Weihnachtsmarkt getroffen. Jawoll, dieses Wochenende ist bei uns auf dem Dorf Weihnachtsmarkt. Es gibt ein Karussell, fünf Punsch- und Glühweinbuden, drei Bratwurststände und einen Wagen mit gebrannten Mandeln sowie ein paar Stände mit Schmuck, selbstgenähten Kissen und Holzarbeiten. Wir haben fast zwei Stunden gequatscht und Apfelpunsch getrunken und hatten einen wirklich schönen Austausch.

Kurz vor zehn erreichte mich ein Videogruß von einem Trainerkollegen. In dem Clip tanzt ein älterer Mann nach einem Musikstück aus Dirty Dancing, und sofort fingen meine Füße an zu zucken. Wie wunderbar! Das Tanzen fehlt mir wirklich!

Ich glaube, ich war vorhin unzufrieden, weil ich mich nicht an meinen Essensplan gehalten habe. Kekse vor dem Frühstück, Bratwurst am Abend … Hau rein … Aber eben habe ich mal alles, was ich heute noch so gegessen habe, in meine Liste eingetragen und siehe da: Theoretisch habe ich noch 600 Kalorien übrig, weil ich heute 12 km zu Fuß unterwegs war. Darauf eine Weihnachtsmandel!

 

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit 7.12.22

Hallo, Welt!

Es schneit! Gerade war ich zur letzten Runde mit dem Hund draußen und das Auto hat schon ein weißes Mäntelchen angezogen. Die Straßen sind nass, aber noch nicht glatt. Und ich bin meinem Hauselfen super dankbar, dass er mir zwei Säcke mit Streugut besorgt hat. Was für eine Erleichterung, gut gerüstet zu sein!

Ich bin auch meiner Physiotherapeutin dankbar, die heute wieder neue Aua-Stellen bearbeitet hat. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es mir ginge, wenn ich nicht diese Unterstützung von ihr hätte. Kommende Woche habe ich einen Kontrolltermin beim Orthopäden. Mal sehen,. ob ich ihm zur Abwechslung noch mal sechs Behandlungen aus dem Kreuz leiern kann. Seit August zahle ich ja schon wieder alles selbst …

Vorhin habe ich mehr oder weniger unbeabsichtigt im Banking Programm auf „aktualisieren“ geklickt. Es machte klingeling und mit Erstaunen stellte ich fest, dass mir die Rentenkasse 300 Euro Energiezuschlag überwiesen hat. Dabei haben die Stadtwerke diesen Monat schon nur die Hälfte abgebucht, ich dachte, das wäre schon der Zuschlag! Jedenfalls freue ich mich sehr über diesen Geldregen. Sonst gehen immer nur die großen Summen raus, jetzt kommt endlich mal was rein!

Heute Abend hatte ich ein fachliches Telefonat mit meiner lieben Freundin aus der IT-Branche. Gemeinsam haben wir 90 Minuten versucht, auf einem vorgefertigten Formular das Beste rauszuholen. Wir waren nur mäßig erfolgreich, werden uns aber (erneut) beim Anbieter beschweren. Aber das Schöne war, dass uns die gemeinsame Arbeit an diesem Software-Problem wieder näher gebracht hat. Jahrelang hatten wir kaum Kontakt, und jetzt gibt es immer mal wieder einen guten Grund, zum Hörer zu greifen. Das genieße ich sehr!

Und bei Euch so?

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit 6.12.22

Hallo, Welt!

Heute ist Nikolaustag. Bei einer Bekannten standen die Kinderschuhe gestern Abend vor der Tür. Ein unbekannter „Scherzbold“ hat sie mit brennenden Wunderkerzen garniert, es kam zu einem Feuer. Die Haustür im Eimer, die Schuhe verbrannt, die Stimmung im Keller. Und gleichzeitig waren alle unendlich dankbar, diesen Vorfall überstanden zu haben, ohne dass ein Mensch zu Schaden gekommen ist.

Bei uns zu Hause gab es nie viel Geld, mein Großvater war einfacher Büroangestellter, meine Mutter während meiner Kindheit lange krank. Aber wenn schlimme Dinge passierten, sagte mein Opa stets: „Um Geld musst du dir nie Sorgen machen!“ Total verrückt, denn wir hatten ja keins! Aber er war der Ansicht: Geld kann man immer irgendwie beschaffen … Und dieses Vertrauen hat ihm geholfen, auch in schwierigen Situationen Geld zu organisieren. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat …

Ich wünsche den Bekannten, die es auch finanziell gerade schwer haben, dass dieses Feuer ihnen nicht noch mehr finanzielle Lasten auferlegt. Ich hoffe, die Versicherung zahlt!

Wofür bin ich heute dankbar? Bei unserer ausgedehnten Nachmittagsrunde hatten wir einen romantischen Sonnenuntergang. ich wünschte, Ich könnte nur halb so gut fotografieren wie meine Freundin Cynthia. Es gab nämlich noch mehr Fotos, die aber leider nicht die wunderschöne Stimmung einfangen konnten, die am Hafen war. Spaziergang zu den letzten Sonnenstrahlen – was für ein Geschenk nach dem Schietwetter der vergangenen Tage!

Ich bin sehr erleichtert, dass ich in dieser Woche keine dringenden Termine habe. So kann ich einfach mal stumpf vor mich hin starren und so tun, als gäbe es nichts zu tun. Das ist natürlich Blödsinn, mein Küchentisch ist voll mit Papierkram, der dringend sortiert und weggeheftet werden sollte. Aber ich bin gerade gut im Ignorieren, und das ist ganz erholsam.

Eine Mitarbeiterin brachte mir heute ein leckeres Nikolausi vorbei. Ich bin dankbar, dass ich bisher erst drei Weihnachtsmandeln (= 100 Kalorien) genascht habe und nicht gleich die ganze Packung.

Ich habe außerdem auf dem Markt die ersten Vorbestellungen für die Weihnachtstage abgegeben. Allmählich lichtet sich das Chaos in meinem Kopf. Ist das nicht großartig?

Und wie sieht es bei Euch aus?

So long!

Ysabelle

 

 

 

In freier Wildbahn

Hallo, Welt!

Es herbstelt. Da ich ja in einer Hafenstadt lebe, ist jetzt die Zeit, in der die Boote wieder nach Hause kommen und nach und nach aus dem Wasser geholt werden.
Ich ärgere mich dann öfter, wenn die Bootsbesitzer ihre Autos auf dem Bürgersteig parken, um nur keinen Schritt zu viel mit den Proviantkisten, dem Segelzeug und den Sitzkissen zu machen, die über Winter nicht an Bord bleiben sollen.

Heute beobachtete ich, wie ein Mann Sachen von (s)einem Schiff zum Auto trug. Es türmte sich in seinen Armen. Bei seinem nächsten Gang konnte er wieder kaum über den Stapel hinwegschauen. Dann kam eine Frau an Deck. Mit einem deutlichen Dialekt, den ich für Schweizerisch hielt, sprach sie den Mann an. Es ging anscheinend um Kleidung, die er auf dem Arm trug. „Das sind gute Sachen!“ Mehrmals und eindringlich betonte sie mit zunehmender Lautstärke, dass es sich um gute Sachen handelte. Schließlich hörte ich ihn sagen: „Ich lege das vorsichtig als oberstes, ok? Gut, dass Du mir das sagst!“

Ich war so überrascht, ich wäre fast über Fontanes Hundeleine gestolpert! Was habe ich in diesem Hafen nicht schon alles gehört! Im vorigen Frühjahr beoachtete ich ein Paar beim Ablegen ihres Segelbootes. Anscheinend sollte es in den Urlaub gehen. Der Mann schnauzte die Frau so zusammen, wenn mir das passiert wäre, ich hätte gefordert, dass er unverzüglich anlegt und wäre von Bord gegangen. Schiffe sind eine Welt für sich. Der Kapitän oder die Bootsfrau hat immer Recht, und das wird gegebenenfalls auch mit Brüllen durchgesetzt. Auch ich wurde hier schon ganz „schön“ angefaucht, das ist jetzt allerdings schon fast ein Vierteljahrhundert her, aber trotzdem unvergessen.

Und nun dieses Paar. Die Frau mit dem Dialekt … war sie eine erfahrene Seglerin? Beide waren mindestens in meinem Alter. Die Ruhe und die Freundlichkeit, mit der der Mann auf die immer dringender werdenden Worte der Frau reagierte, rührten an meine Sehnsucht nach respektvollem und wertschätzendem Umgang miteinander. Ein Teil von mir wollte zurückgehen zu dem Mann, der vorsichtig den Stapel Zeugs im Auto verstaute. Gern hätte ich ihm gesagt: „Danke, dass Sie hören konnten, wie besorgt ihre Begleiterin um die Sachen war. Danke, dass Sie so freundlich und einfühlsam bleiben konnten, als sie immer lauter wurde.“ Vielleicht gibt es ja doch noch ein bisschen Hoffnung in Sachen Wertschätzung, Gehört werden und Verbindung in dieser Welt. Diese kleine Beobachtung jedenfalls hat mich wieder an meinen Traum erinnert …

So long!
Ysabelle

Dankbarkeit, 20.1.2018

Hallo, Welt!
Ich bin ganz schön gut.
Die Empathische Zeit kriegt ein neues Layout und seit drei Wochen quäle ich mich ohne Ende mit den Anforderungen, die das mit sich bringt. Mein Art Director ist der Ansicht, ich müsse mit Stilvorlagen und Absatzformaten arbeiten in einem Programm, in dem ich im November 2011 die letzte Schulung hatte …

Am vorigen Wochenende nun traf ein langer Artikel bei mir ein, der das Herzstück der neuen Ausgabe werden soll. Ich habe jetzt vier Tage gebraucht, um diesen Artikel zu „layouten“, denn das ist ja nicht meine Kernkompetenz. Ich bin Autorin. Und das Künstlerische fällt mir schwer. Zwischendurch hat mein innerer Kritiker mir jegliche Kompetenz abgesprochen und meine Stimmung ist eh seit Wochen im Keller, weil ich mich so schwer tue. Eine Rücksprache mit dem Autor gestern war wieder mal hoch spannend. Ich bat darum, dass die angelieferte Textbreite künftig nur 35 Anschläge beträgt. „Wie macht man das?“ Es ging um die Qualität von Bildern und die Druckfähigkeit. „Ich verstehe das nicht …“

Eben gab es einen Anlass, ein altes Bildmotiv zu bearbeiten, mit dem bisher für ein Jahresabo der Empathischen Zeit geworben wurde. Der Preis stimmte nicht mehr, und auch das Titelbild der neuesten Ausgabe war nicht mehr relevant. Keiner da, den ich fragen konnte. … Na, da habe ich es eben selbst „gestümpert“, sagt der Kritiker. In Photoshop, ein Programm, das ich nie begriffen habe, habe ich den alten Preis wegradiert. Dann habe ich das Bild in Pages geladen und einen neuen Preis eingebaut. Dann habe ich das Titelbild durch ein anderes „ersetzt“, die ganze Chose in ein PDF gewandelt, das PDF in ein Jpeg, das Jpeg beschnitten und schließlich unter neuem Namen in der Shop-Software hochgeladen.

Ok, jemand, der das KANN, hätte das wahrscheinlich nur in Photoshop in der Hälfte der Zeit gemacht. Aber ich hatte einen Plan, ich wusste mir zu helfen. Mit meinen anderen Skills konnte ich das, was ich nicht habe, „ersetzen“, oder eben überbrücken. Auch wenn ich noch immer nicht layouten kann, so bin ich doch kreativ und erfinderisch. Und dafür bin ich gerade dankbar.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit 31.12.2017

Hallo, Welt!
Der letzte Tag der Jahres bietet sich an, um auf die 365 Tage zurück zu gucken. Im vorigen Jahr war es mir schwer gefallen, an diesem Tag das Gute in meinem Leben zu feiern. In diesem Jahr fand ich das leichter.

Ich bin dankbar, dass ich in 2017 mit meinem Geld ausgekommen bin und beispielsweise nicht meinen Bausparvertrag anbrechen musste. Zwar hatte ich die letzten drei Monate ziemlich viel Angst und Druck, dass es nicht reicht, und das waren durchaus unerfreuliche Gefühle. Aber letzten Endes hat es gepasst und ich freue mich darüber.

Anfang Januar hatte ich ja einer früheren Kollegin, die in Not geraten war, 1000 Euro geliehen. Bisher konnte sie mir das Geld nicht zurückzahlen. Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung auf den letzten Metern nicht bereuen musste, sondern zurecht gekommen bin. Und das, obwohl ich ja Mitte des Jahres ganz groß meinen runden Geburtstag gefeiert habe …

Ich bin dankbar für eine bessere Verbindung zu meiner Schwiegertochter und das schöne Verhältnis zu meiner Enkelin. Ich bin dankbar, dass Mediation und Supervision in meiner Firma für ein besseres Miteinander gesorgt haben.

Ich bin dankbar, dass wir vier weitere Ausgaben der Empathischen Zeit auf den Weg gebracht haben. Ich erinnere mich an einen ungläubigen Michael Dillo, der mich 2014 fragte: „Woher willst du denn die Themen nehmen?“ Und schon damals war ich sicher, dass DAS nicht das Problem sein würde.

Ich bin dankbar, dass mein Hund seine Operation gut überstanden hat und wir so viel Freude miteinander haben. Das ist glaube ich das allergrößte Plus in meinem Leben. Es ist schön, so viel Liebe schenken zu können und zu empfangen. Wenn ich auch nicht darauf stehe, dass er mir übers Gesicht schleckt …

Ich bin dankbar für die Freundschaften, die mich in all den Jahren begleitet haben. Mein Dank geht nach Bremen und Niedernhausen, nach Braunschweig, Köln, Kiel, Diemarden, Berlin und nach London. Freundschaften bereichern mein Leben und ich habe immer besser gelernt, auch meine Freunde „in Anspruch“ zu nehmen, statt zu versuchen, mit allem allein fertig zu werden. Das möchte ich weiter ausbauen, damit es auch hier Balance und Verbindung gibt.

Meine wichtigsten Vorhaben für 2018:
Ich möchte weiterhin sorgsam mit meinen finanziellen Ressourcen umgehen und mir dazu Unterstützung organisieren.
Ich möchte meinem Bauchgefühl vertrauen und mich nicht immer wieder von anderen Leuten bequatschen lassen, Dinge anders zu machen.
Ich möchte mehr Pausen machen, Urlaub machen und freie Tage einlegen. Ich merke, wie erschöpft ich aus diesem Jahr gehe und so anstrengend soll mein Leben nicht mehr sein.

Und ich wünsche mir ein weiteres wunderbares Jahr mit meinen Freundinnen und Freunden. Möge das Band, das zwischen uns besteht, verlässlich halten.

Und was wünscht Ihr Euch für das neue Jahr?

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit 29.12.2017

Hallo, Welt!
Man reiche mir eine Lupe. Ich finde es gerade schwierig, mich auf die Dankbarkeit zu besinnen.
Vor ein paar Jahren habe ich mal in Reinsberg ein Holzbrettchen erstanden, auf dem stand in Brandgravur: „Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene. Dann brauche ich es am dringendsten.“ Nun habe ich dem Konzept von „verdienen“ ja abgeschworen, aber ich denke, wir GFKler können das ja auch übersetzen. Vielleicht mit „wenn mein Verhalten oder meine Handlungen am wenigsten dazu einzuladen scheinen“. Übertragen auf die aktuelle Situation bedeutet das: Ich möchte nach den Dingen suchen, für die ich dankbar bin, gerade WEIL ich aktuell so genervt und frustriert bin.
Gestern war ich auf der Trauerfeier für einen Nachbarn, der im Alter von 86 Jahren gestorben ist. Anscheinend war er ein aktiver Sangesbruder, denn auf der Empore der Friedhofskapelle stand ein Chor und sang mehrere wunderbare Lieder über Schiffe und Häfen und die Uhr, die unser Leben regelt … Mir liefen die Tränen – das passiert öfter in letzter Zeit – obwohl ich mich nicht traurig fühlte. Vielleicht gerührt, aber dieses Wort hat irgendwie einen unangenehmen Beigeschmack, als dürfe man nicht gerührt sein. „Rührselig“ scheint irgendwie auch nicht als echtes Gefühl abgespeichert zu sein. (Ich bin aber auch was knöterig im Moment …) Jedenfalls fand ich die Predigt ansprechend und die Musik und die Zeremonie erfüllte mir die Bedürfnisse nach Würde, Wertschätzung und Respekt sowohl für den Verstorbenen, als auch für seine Angehörigen.
Dankbar war ich kurz vor der Trauerfeier, als ich feststellte, dass ich noch (wieder) in meinen schwarzen Hosenanzug passe. Ich sag’s ja: Im Moment muss ich die schönen Dinge mit der Lupe suchen. Jedenfalls fühlte ich mich in dem Anzug wohl und „richtig“ angezogen.
Unter großen Schmerzen haben meine KollegInnen und ich entschieden, eine Veranstaltung abzusagen, in die wir viel Herzblut gesteckt haben. Es gab nicht genug Anmeldungen, um die Kosten auch nur annähernd zu decken. Wir haben uns echt schwergetan mit der Entscheidung. Gestern Abend habe ich die Informationsmail dazu rausgeschickt, heute Morgen gab es die ersten Reaktionen. Zu meiner Freude waren sie wohlwollend und verständnisvoll. Das tut gut. Tatsächlich hatte ich die Befürchtung, dass wir beschimpft werden oder ähnliches. Da ist ein bisschen Verständnis echt Balsam.
und dann möchte ich meinen Freund Peter feiern, der mit seiner tatkräftigen Art mein Leben bereichert. Ich bin anscheinend zu blöd, (Mann, bin ich schlecht drauf zur Zeit!), das Thermostat an der neuen Infrarotheizung richtig zu bedienen. Und schwups, schon hat Peter zugesagt, heute vorbeizukommen und sich das einmal näher anzusehen. Seufz. Was für eine Erleichterung!
So, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Hab ich schon drei mal heute Morgen, aber die Arbeit wird einfach nicht weniger.
So long!
Ysabelle

Dankbarkeit 25.12.2017

Hallo, Welt!
Ich lebe wieder! Heute habe ich voller Genuss durch die Reiseseiten im Internet „geblättert“. Ich brauche Urlaub. Und ich werde Urlaub haben! Bei den Hurtigruten gibt es eine Zeitschiene, wo man als Single keinen Aufschlag für die Kabine zahlen muss. Da werde ich gleich ganz unruhig und kratze mit den Hufen.
Das Familien-Fest habe ich relativ unbeschadet überstanden und morgen werde ich auch die Geschenke auspacken, die hier in den vergangenen Tagen gelandet sind. Bisher gab es dafür noch keine Energie. In diesen Tagen ist mir meine Mutter so nah – oh, ich fürchte, ich wiederhole mich. Jedenfalls spüre ich eine tiefe Dankbarkeit für alles Gute, das ich in ihren letzten Lebensjahren von ihr entgegen nehmen durfte.
Dankbar bin ich auch, dass der 24.12. „unfallfrei“ über die Bühne gegangen ist. Keine familiären Katastrophen, kaum Schreierei und ein friedliches Miteinander.
Dankbar bin ich auch dem Adventskalender-Team um Torsten Hardiess. Florian hat dafür gesorgt, dass die Geschichte, die ich geschrieben habe, von einem wunderbaren Sprecher eingelesen wurde. Ich hatte Gänsehaut beim Zuhören. Eine tolle Überraschung!
Heute bin ich mir dankbar, dass ich kochen kann. Ich mache es nur noch selten, für mich allein finde ich es mühsam. Aber heute habe ich mir die Reste des Puters vorgenommen, den wir gestern als Festtagsbraten hatten. Es war noch so viel Fleisch da! Jetzt badet es in einer leckeren Sauce, an der nur noch ein Schuss Sahne fehlt, im Tiefkühler. Wenn demnächst Besuch kommt, brauche ich es nur rauszuholen und aufzuwärmen. Für Morgen ist auch noch eine Portion da.
Dankbar bin ich auch, dass Fontane inzwischen mehrmals auf den trainierten Rückruf reagiert hat. Selbst heute, als er mit einem jungen Boxer spielen wollte, kam er auf bei „Aloha“ quer durch den Park angerannt. Ich bin so stolz auf ihn!
Dankbar bin ich auch für die Nachrichten. Gefühlt immer zu Weihnachten häufen sich die furchtbaren Meldungen. Diesmal hat ein Erdrutsch ein Tal abgeschnitten, aber niemand wurde verletzt, ein Bus raste eine Treppe runter, aber es war kein Terroranschlag, sondern technisches Versagen. Ich wünsche allen Menschen auf der Erde Weihnachtsruhe in Frieden und genug zu essen. Und ich bin dankbar, dass Morgen noch keine Arbeit auf dem Plan steht.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit 23.12.2017

Hallo, Welt!
Die Post scheint dieses Jahr ein echtes Thema für mich zu sein. Gestern holte ich aus dem Briefkasten eine Traueranzeige. Mein Nachbar von gegenüber ist gestorben, vier Tage vor Weihnachten. Er wurde 86 Jahre alt. Die Trauerfeier findet am kommenden Donnerstag statt. Ich finde es fies, über die Feiertage einen Angehörigen im Kühlhaus zu haben, aber so ist das Leben.

Vor ein paar Tagen hatte ich im Blumengeschäft einen Strauß für das Grab meiner Mutter vorbestellt. Vorhin bin ich schnell vorbeigegangen, um die Blumen abzuholen. Als meine Lieblings-Floristin die Tulpen aus dem Wasser zog, brach ich mitten im vollen Laden in Tränen aus. Solange ich denken kann, gab es in meiner Familie zu Weihnachten die ersten Tulpen. Das hier war der letzte Weihnachtsstrauß, den meine Mutter 2014 bekommen hat. Seither bringe ich die Tulpen zu ihr ans Grab. Ich bin so dankbar, dass der Verlauf ihrer Krankheit es uns ermöglicht hat, all unsere alten Konflikte zu beenden und uns wieder in Liebe zu verbinden. Das ist eines der Dinge, für die ich in meinem Leben am meisten dankbar bin. Wir haben nichts unter den Teppich gekehrt oder zugekleistert und konnten uns trotzdem ganz neu einander zuwenden.

Meine Weihnachtsbriefe habe ich tatsächlich rausgekriegt. Im Nachhinein fielen mir noch ein paar Herzensmenschen ein, deren Karte nun erst gestern in die Post ging, aber Berlin und Hamburg haben schon Rückmeldung gegeben, dass die Post angekommen ist. Eine Rückmeldung kam per Whatsapp:

Hallo Claudia, dein Märchen ist sehr schön, mir sind nach der Lektüre noch einige Lichter ausgegangen?

Das ist ja mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte.
Gestern hatte ich ein aufwühlendes Telefonat mit meiner Freundin Lorna. Danach fühlte ich mich 15 Kilo leichter. Das erste Mal seit einer klinen Ewigkeit habe ich mich ganz entspannt und ohne Druck wahrgenommen. Die Aussicht, mit Montag und Dienstag zwei freie Tage zu haben, stimmt mich zufrieden und dankbar. Die Schneiderin konnte Fontanes Wintermantel retten und hat ihn für acht Euro repariert. Ich habe so viele Gründe zu feiern! Heute Morgen waren wir zusammen im Park. Obwohl ich mir vorgenommen hatte, ihn dort nicht mehr frei laufen zu lassen, habe ich ihn zwischendurch von der Leine genommen. Wir trainieren zurzeit für den doppelten Rückruf. Und drei Mal ist Fontane auf mein geschmettertes „Aloha“ mit der süßesten Stimme der Welt zu mir zurückgekommen und überschwänglich gelobt und belohnt worden. Dafür hebe ich jetzt extra die Leberwurst-Leckerlis auf, die er so liebt …

Nun also heute noch zum Friedhof und die Fischplatte abholen, Morgen diesen Puter zubereiten und das Familienfest hinter mich bringen, und dann ein bisschen Zeit für mich … und Fontane … ein guter Plan für die Feiertage!

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit 21.12.2017

Hallo, Welt!

Gerade bin ich über ein Filmchen gestolpert, in dem gezeigt wird, wie die Kauknochen für Hunde hergestellt werden. Ich schwöre, so was kommt mir nie wieder ins Haus. Dann kann ich Fontane ja gleich den Inhalt der Hausapotheke vermischt mit sämtlichen Badreinigern und abgeschmeckt mit Pflanzendünger eintrichtern. Gruselig! Ich bin den Leuten, die über solche Sachen aufklären, echt dankbar!

Gestern hat mal wieder die Kraft nicht gereicht, um noch einen Blogbeitrag zu schreiben. Ich hatte Dienst im Shop und während ich im Lager war, wurde hier zu Hause endlich der Weihnachtsgruß aus der Druckerei angeliefert, der am 15.12. eintreffen sollte. Voll genervt habe ich ab 19.00 Uhr die vorbereiteten Umschläge bestückt und bin um 20.30 Uhr die 25 km nach Haferflockenhausen gefahren, um die Post dort in den Nachtbriefkasten zu bringen. Als ich vor der gelben Kiste stand, sank meine Stimmung in den Keller. Letzte Leerung 20 Uhr. Nächste Leerung 15.30 Uhr. Und dafür diesen ganzen Aufriss! Ich war erst nach 22 Uhr zu Hause, restlos erschöpft. Die Fahrt hätte ich mir sparen können.

Heute Abend bekam ich eine Whatsapp-Nachricht von einem alten Freund, der hinter Hamburg wohnt. Oh Wunder! Er bedankte sich für den Weihnachtsgruß von mir. Huch! Da hat wohl vorige Nacht ein Heinzelmännchen ein Einsehen gehabt und den Briefkasten außerplanmäßig geleert. Danke, liebes Heinzelmännchen!

Heute Abend nun fand die Weihnachtsfeier meiner GFK-Übungsgruppe statt, die in der vorigen Woche wegen meiner Erkältung ausfallen musste. Wir haben sehr lecker gegessen und drei Stunden in sehr netter Runde verbracht. Wir haben diese Vertellis gespielt, von denen ich neulich schon berichtet hatte, und so war unser Tischgespräch alles andere als banal und gleichzeitig kurzweilig.

Morgen wird noch mal besonders stressvoll und an Heiligabend mag ich gar nicht denken. Blöderweise habe ich „hier“ geschrien, als es darum ging, die Aufgaben für den Weihnachtsabend zu verteilen. Jetzt bin ich dran, den Puter zu füllen und zu braten und für die Fischplatte als Vorspeise sorge ich auch noch. Blöde Idee. Aber danach habe ich zwei Tage „frei“, bis es dann wieder in die Tretmühle geht. Hoffentlich hat sich bis dahin die Erkältung verabschiedet. Ich bin es leid, lauter zu bellen als mein Hund.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit 18.12.2017

Hallo, Welt!
Gestern hatten wir Firmenweihnachtsfeier und als wir zurück kamen, war ich so erschöpft, dass es kräftemäßig nicht mehr für eine Dankbarkeitsmeditation gereicht hat. Wir haben ein schönes gemeinsames Essen genossen, waren anschließend im Theater und haben uns schimmelig gelacht. Diesen Teil unseres gemeinsamen Ausflugs habe ich sehr genossen. Andere Sachen waren weniger als wunderbar. Aber darüber gucke ich heute hinweg.

Frustriert warte ich auf ein Weihnachtsgeschenk aus der Druckerei. Es sollte am 15.12. hier sein, bis jetzt ist es noch nicht mal aus der Produktionsabteilung raus. Wie kann ich daraus noch Dankbarkeit quetschen? Mir fällt gerade nichts ein.

Ein handgeschriebener Weihnachtsbrief von mir liegt neben mir. Er geht an meinen Freund Michael in London. Und rechts neben mir liegt ein Stapel Weihnachtsbriefe mit einem Mini-Jahresrückblick. Nicht handgeschrieben, aber trotzdem von Herzen. Ich möchte damit denjenigen meine Wertschätzung ausdrücken, die mich durchs Jahr begleitet haben. Da ich noch längst nicht fit bin, dachte ich, ich nutze die Zeit, in der ich nicht arbeitsfähig sind, für etwas Schönes. Und die Rückschau auf schöne Dinge macht ja auch dankbar.

Ihr sucht noch einen Spieltipp für die bevorstehenden Feiertage? Eine meiner Mitarbeiterinnen brachte zu unserer Weihnachtsfeier die neuen Vertellis-Karten mit. Während wir auf das Essen gewartet haben, haben wir uns durch die Karten gequatscht und waren alle sehr angetan. Also auch ein Stück Dankbarkeit für dieses Erlebnis.

Wer mich zurzeit anrufen will, spricht bitte besonders laut mit mir. Ich habe den Eindruck, mein Gehör ist flöten gegangen. Denn die Nachrichten im Fernsehen laufen gerade auf doppelter Lautstärke. Hat auch seine Vorteile, dann höre ich den Hund nicht bellen, wenn der Postbote klingelt …

So long!

Ysabelle

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