Hallo, Welt!
Ich brauchte nicht bis Heiligabend zu warten. Bei mir war gestern schon Bescherung, für alle Sinne, auf allen Kanälen.
Es begann mit dem Nein der GfK-Freundin gestern morgen, das mich daran erinnerte, stärker auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten. Dann besuchte mich ein Freund im Büro, brachte einen Präsentkorb und seine frisch angetraute Frau mit. Mittags gab es ein überraschendes Präsent von einem Kollegen. Abends war ich in einer GfK-Übungsgruppe zu Gast und habe eine tiefe, inspirierende, wunderbare Sitzung im Geiste von Verbindung und Freundschaft erlebt. Ich hatte eine Heimfahrt in wärmender Gemeinschaft. Dann klingelte meine Nachbarin. Sie hatte ein Päckchen für mich, von Carola, aus Findhorn. Surprise, surprise! Ich bin ganz aufgeregt! Aber ich kann bis Heiligabend warten. Und! Meine Nachbarin hat FÜR MICH einen Stollen gebacken. Mit gerade so wenig Orangeat und Zitronat drin, dass ich ihn noch mag und man ihn trotzdem Stollen nennen darf. Mit Zuckerguss statt mit Puderzucker, Ist das zu fassen?! Und dann der OBERHAMMER! Eine liebe GfK-Freundin schrieb mir, wie sie mit einem persönlichen Problem umgehen konnte, und dass ich sie dabei inspiriert habe. Ist das zu glauben? Ist das nicht wunderbar? So viele Geschenke an einem Tag… Ein sehr ungewöhnliches Kompliment und ein Antrag, mit jemandem gemeinsam Seminare zu veranstalten, war auch noch dabei. Wenn mir jemand eine Million vor die Tür gelegt hätte, ich wäre nicht glücklicher gewesen.
So long!
Ysabelle
geschrieben am 22. Dezember 2010 um 07:26 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
Hallo, Welt!
Am Wochenende entdeckte ich im Blog einer Bekannten ein Posting zum Thema „nichts gesagt ist genug gelobt“, das mich sehr angesprochen hat. Dabei ging es auch um Dankbarkeit. Ich habe die Bekannte angemalt und gefragt, ob ich den Beitrag hier unter Nennung der Urheberschaft und mit Verweis auf ihren Blog hi einstellen darf. Ihre Antwort wa aus diversen Gründen ein Nein.
An meinen intensiven Gefühlen konnte ich merken, dass das Thema echt Würze für mich hat. Und dabei ist mir aufgegangen, dass ich noch sehr oft ja sage, obwohl es eigentlich in mir ein NEIN gibt. Ich verstoße nicht selten gegen meine ureigensten Interessen, weil ich den Wünschen und Bedürfnissen anderer eine höhere Priorität einräume als meinen eigenen. Da tut es mir gut, eine Erinnerung daran zu haben, dass ich mich für meine eigenen Belange einsetzen darf und die Welt wird sich deshalb trotzdem weiter drehen…
Ich freue mich, weil ich damit aus einer Zitrone eine Limonade gemacht habe.
So long!
Ysabelle
geschrieben am 21. Dezember 2010 um 08:18 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
Hallo, Welt!
Heute morgen habe ich einen Zahn zugelegt (mich besonders beeilt). Ursprünglich hatte ich nur geplant, die Katzenklos zu putzen. Doch ein Blick aus dem Fenster zeigte Neuschnee. Jetzt aber mal flott! Wenn irgend möglich schippe ich bei meiner betagten Nachbarin mit, also war das Stück Gehweg mal doppelt so lang. In einem Affentempo habe ich den Besen geschwungen und anschließend zart gesalzen, dann meine Taschen geschnappt und bin zum Bshnhof gehechtet. Unterwegs überholte ich Herrn M., der sicher nur unwesentlich älter ist, aber hörbar schnaufte.
Auf dem Bahnsteig angekommen, merkte ich, es ist Zeit für Dankbarkeit. Ich bin dankbar, dass ich mich noch so schnell bewegen kann. Ich bin dankbar, so viel Puste zu haben. Ich bin dankbar, mich noch gut bücken und recken zu können. Im Moment sind mehrere Menschen aus meinem Umkreis sehr, sehr krank und ich bekomme zum Teil hautnah mit, wie es ist, wenn man um sein Leben kämpfen muss. es ist ein Geschenk erkennen zu dürfen, dass es mir heute gut geht. Ich bin dankbar für jeden Tag, an dem ich das merken darf.
So long!
Ysabelle
geschrieben am 20. Dezember 2010 um 08:20 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
„Von Verdiensten, die wir zu schätzen wissen, haben wir den Keim in uns.“
Johann Wolfgang von Goethe, Zum Shakespears Tag
Gestern geriet ich in eine Diskussion zum Thema Treue in der Partnerschaft. Dabei hörte ich Sätze wie „wenn mein Partner fremd geht, denke ich, ich bin nicht gut genug für ihn“. Dabei merkte ich, dass ich noch vor einigen Jahren ähnliche Vorstellungen hatte. Etwas stimmt nicht mit mir, wenn sich mein Gegenüber in bestimmter Weise verhält. Das kann mein Chef sein, meine Mutter. die Frau an der Supermarktkasse. Und tief in meinem Inneren gab es eine Resonanz dazu: Du verdienst es auch nicht besser. Mit dir stimmt erwas nicht. Wärest du nur besser, klüger, engagierter, kompromissbereiter, verständnisvoller, hilfsbereiter, dann würden dich die Leute auch anders wahrnehmen, behandeln, zu schätzen wissen. Die eingebaute Botschaft lautete über Jahrzehnte: So wie du bist bist du nicht gut genug.
Als die Beteiligten gestern über Treue diskutierten, merkte ich auf einmal, dass sich etwas in meinem Inneren verändert hat. Ob mein Partner treu ist oder nicht hat nichts mit mir und meinem Wert zu tun. Ob meine Mutter verstimmt ist, weil sie ein anderes Verhalten, eine andere Reaktion erwartet hat, hat nichts mit mir zu tun. Ich bin sehr vielleicht der Auslöser, aber mit mir ist nichts falsch und ich muss in keinem Moment anders sein als ich bin. So wie ich bin, bin ich richtig.
Allzu oft und allzu schnell war ich immer bereit, meinen Wert in Frage zu stellen. Manchmal genügte eine hochgezogene Augenbraue. Alles Verhalten meines Gegenübers bezog ich auf mich. Das waren schmerzhafte Allmachts-Fantasien: Wenn ich mich nur hier und da anders verhielte, dann würde doch mein Chef… meine Familie… mein Partner… Es war die Vorstellung, wenn ich nur anders sei, würde sich alles andere um mich herum auch neu verhalten…
Dieser Gedanke – er stimmt und er stimmt nicht. Er stimmt auf andere Weise als ich es jahrzehntelang gedacht habe. Ich hatte immer geglaubt, ich sei SCHULD, wenn etwas nicht funktionierte. Und würde ich mich selbst nur so verbessern, dass Dinge anders liefen, dann bräuchte ich auch nicht mehr schuld zu sein. Eine schmerzhafte Ichbezogenheit. Das Ergebnis waren nicht selten Kontrolle und Manipulation.
Inzwischen habe ich angefangen, mich anders zu verhalten. Mein Blick richtet sich nach innen: Wie geht es mir, was brauche ich?! Ich übernehme Verantwortung für mich und meine Handlungen. Und ich akzeptiere die Verantwortung anderer für ihre Handlungen. In dem Maße, in dem ich die Verantwortung für das Handeln anderer loslassen kann, gewinne ich innere Freiheit und den Reichtum, mich wahrhaftig mit anderen zu verbinden, ohne sie zu entmündigen.
Einige Menschen in meinem Umfeld tun sich schwer mit dieser neuen Haltung. Diese Art von Verbindung ist ihnen fremd und seltsam. Das Instrument „du bist schuld…“ greift nicht mehr. Was nun? Damit ist ihnen ein Werkzeug genommen, mit dem sie so viele Jahre selbstverständlich gearbeitet haben. Ein Werkzeug mit zwei Köpfen: Du bist schuld und ich bin schuld. Einer dieser Köpfe passte immer. Und plötzlich gibt es keine Passung mehr für diesen Schlüssel.
Welch ein Wachstum, was für eine Veränderung! Ich spüre Ehrfurcht und Dankbarkeit für das, was alles möglich ist, wenn wir bereit sind, Urteile über uns und andere aufzugeben. Auf einmal sind alle Menschen so, wie sie von einer höheren Macht gewollt sind: Wertvoll und frei.
Heute will ich über nichts, was geschieht, urteilen. Vor allem will ich nichts und niemandem die Schuld an etwas geben.
Hallo, Welt!
Zwischendurch fallen mir immer wieder Dinge ein, für die ich dankbar bin. Es blitzt auf im Hirn und verschwindet auch schon wieder. Als ich gestern Abend durch den Schnee nach Hause stapfte, war ich dankbar dafür, mich noch so gut bewegen zu können. Vor der Haustür stellte ich fest, dass meine Nachbarin anscheinend tagsüber bei mir mit gefegt hatte. Wenig später stand sie vor meiner Tür und brachte ein Päckchen, dass sie angenommen hatte. Eine gute Gelegenheit, ihr zu danken. Und dann bin ich rausgegangen zum Schneeschippen. Ich habe mich an meiner Kraft gefreut, an der ruhigen, klaren Winterluft. Nur ein einsames Taxi war unterwegs. Ich bin dankbar, in mein warmes Zuhause zurückzukommen. Und ich bin dankbar, dass die Tierhandlung heute morgen trotz des Wetters Katzenstreu lieferte. Ich bin dankbar, dass noch Streusalz im Haus ist. Es gibt viele kleine Dinge, die wirklich mein Herz erwärmen, Meine eigene Vorratshaltung zum Beispiel. Immer noch ein Glas Würstchen zu finden oder einen eingefrorenen Liter Milch. Noch ein Pfund Kaffee, wenn die letzten Bohnen verbraucht sind. Ich freue mich über all die Momente, in denen ich Selbstfürsorge spüren kann und ich freue mich, dass es Freunde gibt, die ich um Hilfe bitten kann. Am Wochenende wird es darum gehen, einen W-LAN-Stick zu installieren…
So long!
Ysabelle
geschrieben am 17. Dezember 2010 um 08:20 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
Vor einigen Monaten erhielt ih einen Anruf, dass ein Mitglied meiner Familie an Krebs erkrankt ist. Noch während ich telefonierte, machte ein zufällig anwesender Freund aufgeregte Gesten, und kaum hatte ich aufgelegt, sprudelte er los: ich weiß alles über Krebs. Der Patient muss jetzt dies, das und jenes machen.
Diese Reaktion war mir sehr unangenehm und entsprach nicht im mindesten meinen Bedürfnissen.
Sonntagabend kam ich zur Tür herein, als das Telefon klingelte. Eine liebe GfK-Freundin wollte hören, was bei mir los ist. Es war so wunderbar, ihr erzählen zu können, wie es mir geht und mit Giraffenohren gehört zu werden. Mit jeder empathischen Rückfrage merkte ich, wie „Treibstoff“ in meinen Tank floss – Giraffensaft.
Jetzt ist mein halbes Leben schon gelebt und so lange hat es gedauert, bis ich diesen wunderbaren Schatz kennen lernen durfte: verstanden zu werden ohne Ratschläge, Heimwerker-Mütze, Mitleid, Irritationen. Und dabei geht es nicht eine Sekunde darum, dass wir einer Meinung sein müssen. Auch bei diametral entgegengesetzten Standpunkten kann mich mein (geübtes) Gegenüber verstehen und mir Einfühlung geben, „and it feels damn‘ good“, wie Marshall sagt.
Was mich am meisten erstaunt: Es füllt nicht nur meinen Tank, wenn jemand anderes MIR Empathie gibt, sondern auch ich fühle mich belebt, verbunden, warm und erfüllt, wenn ich jemand anderem Empathie schenken kann. Wie Wunder-bar ist das denn?!
So long!
geschrieben am 16. Dezember 2010 um 08:29 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|4 Kommentare »
Hallo, Welt!
Wie gestern schon angekündigt, geht es heute noch einmal um Musik.
Neulich saß ich trübsinnig vorm Rechner und schaufelte Daten hin und her. Meine Stimmung war grau und verhangen. Im Hintergrund lief ITunes mit einer Musikliste, die ich für meinen 50. Geburtstag zusammengestellt hatte. Ich schon über 50? Es fühlt sich nicht so an, ist aber so. Plötzlich merkte ich, wie meine Füße rappelten und ich mitsummte. Es war – ich bekenne es freimütig – Marianne Rosenberg
mit „Er ist nicht wie du“. Ganz bewusst bin ich aufgestanden und habe ein bisschen getanzt, um das Graue aus den Knochen zu schütteln. Dabei entstand der Gedanke, eine Playlist mit Musik anzulegen, die mein Herz zum Singen bringt, und es gibt viele Stücke, bei denen es so ist.
Mit den Jahren ist eine ganz nette Platten- und CD-Sammlung zusammengekommen von Oper, Operette, ein paar Symphonien, Deutsches von Nina Hagen bis Frank Zander (wer hat mir die Scheibe eigentlich mal vermacht?) und Internationales von ABBA bis Zappa. Am meisten gekauft habe ich in den vergangenen 15 Jahren John Mayall und Eric Clapton, und noch relativ jung ist meine Liebe für Van Morrison und Diane Krall. Ohne Musk kann ich mir ein Leben nicht vorstellen. Meine GfK-Feundin Anke kann trommeln, eine meiner Kusinen hat sogar Musik studiert und unterrichtet heute unter anderem Klavier und musikalische Früherziehung. Ich treffe nur beim Singen einigermaßen den Ton und kann mit zwei Löffeln ein bisschen den Takt schlagen. Aber mitsingen klappt ganz gut und hebt die Stimmung.
Was würde ich in einen Musik-Ordner packen, der mir gute Laune schenken soll? „Dancing Queen“ und „Fernando“ von ABBA, obwohl ich nie ein ABBA-Fan war. Westernhagens „Sexy“ und Grönemeyers Parkplatzsuche. Die Stones mit „I can get no…“ und von OMC „How bizarre“. Von Iria, der Sängerin aus dem Allgäu „Ich sage ja“ und von Stevie Ray Vaughn „Love Struck Baby“. Israel Kamakawiwo’oles Version von „Somewhere over the Rainbow“ (das Original darf in Deutschland bei youtube nicht gespielt werden…) und von den Ohrbooten „Autobahn“. Bob Marley darf nicht fehlen, Marianne Rosenberg und Wolle Petry. Jo, ich geb’s zu. Und Peter Fox. Die Gypsy Kings mit Volare und Vaya Con Dios. Tom Jones mit „Sexbomb“ und die Jungs von Buena Vista Sicial Club. Dazu „An der schönen blauen Donau“. Das kann ja ein aparter Mix werden!
Ich bin dankbar dafür, dass es so viel Musik gibt, die mich aus meiner grauen Stimmung trägt. Allein schon der Gedanke an diese Stücke macht mich fröhlich und kribbelig, ich bekomme Lust mich zu bewegen. Wie wunderbar, auf diese Weise aus dem Keller kommen zu können.
Welche Musik spielt in Eurem Leben eine große Rolle? Habt auch Ihr bestimmte Stücke, die Euch aufrütteln und inspirieren?
So long!
Ysabelle
geschrieben am 15. Dezember 2010 um 00:37 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|1 Kommentar »
Hallo, Welt!
Schon gestern hatte ich überlegt, dass ich über meine Dankbarkeit in Bezug auf Musik schreiben wollte. Nun ist es heute sehr spät geworden. Daher beschränkt sich dieses Posting auf ein Stück weihnachtliche Musik, das heute mein Herz erfreut hat und ein interessantes Lied, das mir Gabriel heute zukommen ließ. Ein MUSS für alle Einhorn-Fans!
Euch allen ebenfalls viel Spaß mit diesen konzertanten Filmausschnitten.
So long!
Ysabelle
geschrieben am 14. Dezember 2010 um 00:17 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|2 Kommentare »
Hallo Welt!
Ich war vorhin kaum in der Tür, da klingelte das Telefon. Es war meine GfK-Freundin aus Bremen. Sie hat mir wunderbar einfühlsam zugehört und anschließend konnte ich ihr wunderbar zuhören. Na, für mich war es wunderbar. Da ich aber einige Bedenken zu ihren Überlegungen hatte, war es für sie vielleicht nicht ganz so erfüllend. In den letzten Wochen hatte ich schon mehrmals nette Anrufe. Zum Beispiel hatte ich neulich ein langes Gespräch mit meinem Ex-Mann, das für ganz viel Verbindung gesorgt hat. Dazu kommen die wärmenden Gespräche mit meinem Sponsi, und heute Mittag bekam ich von drei Bekannten eine Rückmeldung, die mir gut tat. Ich bin dankbar für Verbindung, ich bin dankbar für Unterstützung und Wärme, und ich bin dankbar für jeden, der mit Giraffenohren zuhören kann. Nie wieder möchte ich das aufgeben! Es gibt nichts Schöneres als Empathie zu bekommen, wenn man gerade schwer zu kämpfen hat. Und ich bin dankbar, dass Menschen für mich da sind.
So long!
Ysabelle
geschrieben am 13. Dezember 2010 um 00:53 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
Hallo, Welt!
Heute ist ein Tag, an dem es mir schwer fällt, mich auf das zu besinnen, wofür ich dankbar bin. Es war anstrengend heute, und ich habe bei weitem nicht geschafft, was ich mir vorgenommen habe. Ein Krankenbesuch hat mich noch dazu ermüdet.
Freude empfinde ich, weil es mir eben gelungen ist, meinen Fotodrucker unter OS x.6 zum Laufen zu bringen. Hurra! Und dann habe ich bei Amazon etwas nachgeguckt und stolperte über ein Buch, das mein Herz erfreut hat: Jasper Fforde: Der Fall Jane Eyre. Da dachte ich bei mir, das ist eine gute Gelegenheit, meine Dankbarkeit über Bücher zum Ausdruck zu bringen.
Seit ein paar Monaten kaue ich an der Biographie von Mahatma Gandhi: Mein Leben. Es erfüllt mein Herz mit Freude, auch wenn ich nicht so recht weiter komme, denn es macht diesen vermeintlichen Übermenschen so menschlich, und wenn er beschreibt, wie er sich Askese auferlegt, erinnert mich das an mein Kein-Alkohol-mehr-trinken oder mein Nicht-Rauchen nach 30 Jahren Heavy Smoking.
Dankbar bin ich auch für all meine GfK-Bücher. Sie haben wirklich eine Tür in meinem Leben geöffnet, nach der ich schon so lange gesucht hatte. Das macht mich wirklich froh, ins Regal greifen zu können und mich mit Euch allen da draußen zu verbinden.
Im Wohnzimmer steht noch eine Reihe von Büchern, die ich vor vielen Jahren gelesen habe und nicht wegtun mag. Louis Bromfield oder Pearl S. Buck, Bücher mit Lederrücken aus dem Erbe meiner Großmutter. Ich freue mich bei ihrem Anblick und denke, irgendwann habe ich mal die Zeit…
Ein Buch, das mich in den vergangenen Jahren besonders beeinflusst hat, ist Byron Browns „Befreiiung vom inneren Richter“. Ich habe ewig gebraucht, es durchzulesen, weil es so gehaltvoll ist, aber es passt wunderbar in meine GfK-Entwicklung und ich bin froh darüber. Bei Markus Sikor fand ich auf dem Amazon-Wunschzettel einen Hinweis auf das Buch „Suchtfrei“ von Jan Geurtz , das mein Leben noch einmal sehr bereichert hat. Der Autor glaubt, dass Sucht das Ergebnis eines schlechten Selbstbildes ist. Also, wir benutzen Sucht, um an unserem negativen Selbstbild festzuhalten. (mal extrem verkürzt). Und das erlebe ich in meinem Dunstkreis hautnah. Mit Freude sehe ich von meinem Schreibtisch aus die Bücher über Segeln, Bridgespielen und persönliche Entwicklung, angefangen von Psychologie und Feminismus über Sprachwissenschaftliches und Spirituelles. Und alles gelesen!
Auf dem Flur gibt es noch einen ganzen Schrank mit Büchern. Kochbüchern. Nicht alle gelesen, aber alle gern genutzt. Und alle von Jamie Oliver sind handsigniert. „Keep cooking!“ hat er in eins reingeschrieben. Das sind Schätze für mich! Ich merke gerade, wie ich lächle. es ist doch wunderbar, wenn ich mich mit den Dingen verbinden kann, die mein Leben bereichern. Bücher gehören dazu.
So long!
Ysabelle
geschrieben am 12. Dezember 2010 um 00:09 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
1995 schenkte mir eine Freundin zu Weihnachten eine Meditationskassette von Luise Hay. Mit leichtem Befremden hörte ich den Text für den Abend und für den Morgen und amüsierte mich darüber, dass sie vorschlug, ich möge meinen Kühlschrank, meine Möbel und meine Rohrleitungen segnen. Als ich dann aufstand, um den zweiten Feiertag zu begehen, war die Wasserleitung in der Küche eingefroren, und mein Sohn sagte damals mit breitem Grinsen, „na, hättest du mal heute morgen noch vorm Aufstehen die Rohre gesegnet, dann hätten wir dieses Problem jetzt nicht…“
Seit diesem Tag erscheint mir der Gedanke, Dinge meines täglichen Lebens zu segnen, nicht mehr verrückt, sondern nur folgerichtig. Warum soll ich nicht auch Dingen dankbar sein, die mein Leben schöner machen. Die Wasserleitungen sind inzwischen doppelt isoliert worden, aber es gibt mehrere Möbelstücke, für die ich unglaublich dankbar bin. Das eine ist mein Pony, auf dem ich sitze. Hier mal die Form des Stuhls, aber meiner ist noch braun-weiß gescheckt wie das Pferd von Adam Cartwright. Eine Wohltat für jemanden, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und dann nach Hause kommt, um den Rechner hochzufahren. Diese Sitzgelegenheit könnte ich täglich segnen, ebenso wie den dazu gehörigen Schreibtisch, der hoch und runter fährt und an dem ich auch im Stehen arbeiten kann.
Im vorigen Jahr ist dann ein neues Bett ins Haus gekommen. Es hat einen sehr guten Lattenrost, ist höhenverstellbar und die Matratze ist speziell für Dekubitus-Patienten. Wenn ich abends in Bett gehe und mich einkuschel, geschieht etwas Magisches. Das Bett nimmt mich auf, es scheint mich liebevoll willkommen zu heißen. Es ist sanft zu mir, weich und doch fest. Es ist ein Ort der Geborgenheit, der Erholung. Aber auch ein Ort, wo ich Schutz, Ruhe, Entspannung und Entlastung für meinen Rücken finde. Dieses Bett möchte ich jeden Morgen und jeden Abend segnen, denn es schenkt mir Stunden des Wohlbehagens und der Sicherheit. Und dabei ist es doch „nur“ ein Möbelstück…
So long!
Ysabelle
geschrieben am 10. Dezember 2010 um 23:05 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
Hallo, Welt!
Ich sitze vor meinem neuen Rechner und nasche zum Frühstück ein Stück Cappuccini-Torte, grrade von der kleinen Nachbarin geliefert. Ich habe so viel auf dem Zettel, dass ich mir heute einen freien Tag geschenkt habe. Er begann mit einem ziemlich entsetzten Blick auf die Straße: Es hat wieder geschneit. Ich habe bei der kleinen Nachbarin mit geräumt und schon stand sie mit einem Stück Kuchen in der Tür.
Bei Robert Betz hörte ich vor einigen Wochen, dass unser Gehirn wie die Suchmaschine in einem Computer funktioniert. Ich gebe einen Suchbegriff ein und dann bringt er die Treffer. Brauche ich also Anzeichen dafür, dass mein Leben öde, traurig, sinnentleert und frustrierend ist, brauche ich nur meine internalisierte Suchmaschine darauf zu programmieren und sie liefert mir mit Sicherheit Treffer dafür. Mein Gehirn ist nun seit zehn Tagen auf Dankbarkeit programmiert und ich merke, da bewegt sich was. Mein Augenmerrk richtet sich stärker auf die Dinge, für die ich dankbar sein darf.
Gestern gab es eine winzige Situation, in der mein Boss für eine halbe Sekunde seine Schulter an meiner rieb und mich dabei von der Seite angriente. Ich habe diese vertrauliche Geste als Ausdruck von Wertschätzung und Sympathie abgespeichert und mich sehr darüber gefreut. Eine A-Freundin kam gestern bei mir im Büro vorbei, um mich abzuholen, und auch von ihr habe ich noch einmal ganz viel Zuneigung und Verbindung gespürt. Und ganz unverhofft erreichte mich gestern eine elektronische Postkarte von Tabasco, die einfach nur mal zu mir rüber winkte. Da sie selbst im Moment sehr belastet ist, hat mich das besonders gefreut.
Gestern Abend gab es die Gelegenheit zu liebevoller Reflexion von Kommunikation und ich hörte den Satz: Ich lobe mich dafür, dass ich es merke, wenn ich harsch mit mir bin.
Und voller Dankbarkeit wurde mir klar, dass ich mich nicht mehr lobe. Ich tadele mich auch viel seltener, nämlich nur dann, wenn ich nicht merke, was ich gerade tue. Mein Umgang mit mir selbst ist in den vergangenen zwei Jahren viel liebevoller geworden. Und auch dafür bin ich dankbar. Wenn ich merke, dass ich mich wieder selbst kritisiere, kann ich mich immer öfter mit den dahinter liegenden Bedürfnissen verbinden. Oft ist es Schutz, weil mein innerer Erzieher sicher stellen möchte, dass ich alles „richtig“ mache. Und statt mich dagegen zu stemmen, kann ich ihm Einfühlung geben. „Du möchtest dafür sorgen, dass ich keine Handlung begehe, die mir im Nachherein leid tut…?!“
Ich bin ganz schön weit gekommen! Auch das macht mich dankbar.
So long!
Ysabelle
geschrieben am 9. Dezember 2010 um 10:23 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
Hallo, Welt!
Ich mache ja kein Hehl daraus, dass ich mich mit den 12-Schritte-Selbsthilfegruppen (nach dem Muster der anonymen Alkoholiker) sehr verbunden fühle. Im Oktober war ich zu einem Bundestreffen „meiner“ Gruppe und wurde dabei von einer Frau angesprochen, ob ich bereit sie, sie zu sponsern. Dabei handelt es sich in der Regel um eine feste Verabredung (täglich, wöchentlich) zu einem beratenden Austausch im Sinne der 12 Schritte, um Wachstum zu fördern und schädigende Verhaltensweisen abzulegen.
Ich habe mich ziemlich dagegen gesträubt. Zum einen bin ich selbst noch nicht in einer Weise durch die Schritte gegangen, wie ich es für wünschenswert halte, zum zweiten flog mein Herz nicht spontan dieser Frau zu. Zum dritten fürchtete ich eone Oben-Unten-Situation: Ich sag dir jetzt mal, wo es lang geht… Und DAS wollte ich unter keinen Umständen. Ach, es war ein ganzes Bündel von Gründen.
Wir haben uns schließlich darauf geeinigt, dass wir die Sponsorschaft zunächst befristet bis März und beschränkt auf ein einziges Kernthema aufnehmen. Und das war die beste Idee seit der Erfindung des Schnittbrots.
Jeden Dienstag ruft mich jetzt mein Sponsi an. Das erfüllt mein Bedürfnis nach Beitragen, Unterstützung, Gesehen und gehört werden, Verbindung, Wärme, Wertschätzung, Selbstvertrauen, Authentizität, Zugehörigkeit und Begeisterung. Auch nach Lernen und Wachstum. Ich bin erstaunt, wie viele Bedürfnisse es bei mir erfüllt und wie froh mich dieser Dienstagstermin macht. Damit hätte ich niemals gerechnet. Ich vermutete, es wäre Pflicht und Mühsal, stattdessen ist es Bereicherung und Verbindung. Und wenn ich von den Fortschritten höre und meine Werkzeuge GfK, the Work und Innere Kind-Arbeit einsetzen darf und kann, durchströmt mich Begeisterung und Vertrauen. Ich bin meinem Sponsi zutiefst dankbar für sein Vertrauen in mich und seine Hartnäckigkeit, mich anzuwerben. Was für ein wunderbares Geschenk!
So long!
Ysabelle
geschrieben am 8. Dezember 2010 um 07:15 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »
„Dankbarkeit macht das Leben erst reich.“ Dietrich Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung, S. 52, Brief an Eberhard Bethge vom 13. September 1943
Hallo, Welt!
Heute Abend war ich bei der Weihnachtsfeier meines Bridgeclubs. Ja, tatsächlich meiner, denn vor ungefähr 15 Jahren habe ich ihn mitbegründet. Damals ging ich wirklich jede Woche zum Spielen, und in einer sehr schweren Zeit meines Lebens waren diese drei Stunden an einem Abend in der Woche die einzige Zeit, in der ich sorgenfrei war, denn wenn ich Bridge spiele, ist in meinem Kopf kein Platz für anderes.
Inzwischen bin ich nur noch ein seltener Gast im Club. Die Spielzeiten sind nicht kompatibel mit meinen Arbeitszeiten. Und viele, die lange nach mir anfingen, spielen heute große Turniere, ja sogar Landesliga. Mich macht das ein bisschen traurig, weil ich so viel Freude am Spiel habe. Dieses Vergnügen hätte ich gern öfter – aber auf was kann ich im Gegenzug verzichten? Auf die Arbeit wohl kaum!
Heute habe ich deutlich gemerkt, wie viel Wissen bei mir in den vergangenen Jahren flöten gegangen ist. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes mit der Roten Laterne nach Hause gekommen (was aber kein Grund zur Selbstabwertung ist). Dankbar bin ich für andere Dinge. Obwohl ich nur noch so selten da bin, darf ich mich wie selbstverständlich in die Gemeinschaft einfügen. Ich erlebe Wärme und Wertschätzung, Wohlwollen und Zugewandtheit. Auch die vielen Neuen nehmen mich freundlich auf. Ich darf mich zu Hause fühlen. Niemand meckert, wenn ich falsch ausspiele oder in die konzentrierte Stille eine flapsige Bemerkung mache. Ich darf einfach sein. Und auch heute wieder blieb der Alltag zurück, drei Stunden lang gab es Entspannung, Flow, Konzentration, Verbindung mit meiner Partnerin, die ich heute erst kennen gelernt habe. Was für ein Geschenk von meinen Mitspielerinnen und Mitspielern an mich! Und auch von mir ist es ein Geschenk an mich. Denn ich bin da hingegangen, wo es Freude für mich gibt.
So long!
Ysabelle
geschrieben am 7. Dezember 2010 um 00:17 Uhr von Ysabelle Wolfe gespeichert unter Dankbarkeit|kommentieren »