Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Geld … stinkt…

Hallo, Welt!
Gestern rief mich ein alter Freund an und wollte wissen, ob ich für ihn eine Anzeige formulieren würde, mit der er einen Deutschlehrer für seine Partnerin mit Migrationshintergrund suchen wollte. Im Verlauf unseres Gesprächs stellte sich recht deutlich heraus, dass diese Anzeige eine Strategie war, und zwar mitnichten die beste für das, was er erreichen wollte.

Wir nahmen also gemeinsam ein Bad in den Bedürfnissen und fanden unter anderem heraus, dass es ihm um Wachstum, Lernen, Effektivität, Leichtigkeit Freiheit, Struktur, Unterstützung, Anerkennung, Gesehen werden und ein paar andere wunderbare Dinge ging. Wir entdeckten dann nach rund 40 Minuten eine neue Strategie, die uns besser erschien als die, einen Deutschlehrer zu suchen: Einen Excel-Kurs an der Volkshochschule.

Mein alter Freund war quietschvergnügt und bestärkt, ich erfreut und bereichert, weil sich wieder einmal gezeigt hatte, dass es sich lohnt, zuerst nach den Bedürfnissen zu gucken. Doch etwa eine Stunde nach dem Telefonat fühlte ich mich gar nicht mehr so behaglich. Gabriel hatte mir nämlich dieser Tage eine Aufgabe formuliert, und an der war ich elegant vorbeigeschrammt. Die Aufgabe lautet: Frage die Leute in deinem Leben, denen du schon heute ganz professionell mit deinen GfK-Werkzeugen hilfst, ob sie auch bereit wären, dafür zu bezahlen. Und wenn ja, wie viel.

Ich habe meinen alten Freund nicht gefragt.
Ich glaube, es ist Scham, die mich davon abhält, das Thema Geld überhaupt anzuschneiden. Das ist doch nichts, was du da getan hast… unter Freunden macht man so was doch aus Liebe… da kannst du doch kein Geld für nehmen… sei nicht so raffgierig… mit dir will keiner mehr befreundet sein, wenn du immer gleich die Hand aufhältst… Nach der Übungsgruppe am vorigen Donnerstag war es mir ganz schwer zu sagen, ich hätte gern pro Person vier Euro. Und mein Freund Markus sagte später zu mir: „Ich habe kein Problem, zehn Euro zu verlangen, wenn ich die Übungsgruppe leite“. Ich schon.

Es fällt mir schwer, meinen eigenen Leistungen einen Wert zu geben. Bei der Suche nach Orientierung fand ich folgende Zahlen:
Gebührenordnung für Heilpraktiker (GebueH)

19.1 Psychotherapie von halbstündiger Dauer  15,50 – 26,00 €
19.2 Psychotherapie von 50-90 Minuten Dauer 26,00 – 46,00 €

Und dann hörte ich, dass Karten legen oder Horoskop stellen mal eben zwischen 40 und 90 Euro kostet. Und ich zahle für eine Stunde meines Tischlers 32 Euro plus Anfahrt und der Fernsehtechniker kommt auf 45 Euro die Stunde plus MwSt. Eine Stunde bei einem Coach kostet zwischen 60 und 90 Euro, eine Trainerstunde bei einem Bildungsträger wird mit 28-30 Euro vergütet. Welchen Wert hat eine Stunde Einfühlung? Welchen Wert hat es, mit dem Gegenüber eine Stunde ein Anliegen zu bearbeiten? Welchen Wert hat eine Stunde Übungsgruppe? Welchen Wert hat es, dass ich inzwischen rund 10000 Euro in diese Ausbildung gesteckt habe?

Sonntag habe ich mit einer Freundin an einem bestimmten Thema herumgekaut. Wir saßen gemütlich am Küchentisch und glitten wie von selbst in die GfK, nutzten die Empathie-Pokerkarten, plauschten hin und her. Ein kostenpflichtiges Vergnügen? Nein!

Leute, wie kann ich eine klare Grenze ziehen? Was mache ich aus Freundschaft, was ist einfach eine „normale“ Unterhaltung in der Haltung der GfK und was ist Geld wert?

Kein Geld zu verlangen erfüllt mir die Bedürfnisse nach
Schutz
Wertschätzung
Harmonie
Integrität
Empathie (für den anderen)
Anerkennung
Unterstützung
Zugehörigkeit
Leichtigkeit
Authentizität
Sinn
Kongruenz
Vertrauen
Gemeinschaft
Angenommen sein
Verbindung und
Klarheit

Alle Achtung, ganz schön viele Bedürfnisse. Am stärksten sind vielleicht Schutz (vor Verlust), Harmonie (bloß kein Stress, indem ich nach Geld frage), Unterstützung und Angenommen sein.

Gleichzeitig merke ich, dass aber auch einige Bedürfnisse dabei unerfüllt bleiben:
Sicherheit (materielle)
Gesehen werden
Respekt
Ehrlichkeit
Klarheit
Wertschätzung
Selbstvertrauen
Vertrauen (in die Verbindung zum anderen)
Verbindung
Wirksamkeit
Anerkennung (meiner Leistung)

fallen mir dabei auf.
Und dann liegt hier noch die Karte „Freiheit“. Ich möchte auch die Freiheit haben, meine GfK-Tools anzuwenden oder nicht, und nicht reflexartig das Empathiepoker rauszuholen und in die „Beratung“ zu gehen.

Ich merke gerade, dass ich diese Freiheit aktuell noch nicht fühle. Mein Wunsch beizutragen ist in aller Regel so groß, dass andere Bedürfnisse dahinter zurücktreten.

Jetzt habe ich ein bisschen mehr Klarheit, bin aber noch immer ratlos und wie gelähmt bei dem Gedanken, jemanden nach Geld zu fragen.
Ich wüsste gern von Euch: Wie haltet Ihr das? Was ist für Euch eine Leistung, für die Ihr gern bezahlt? Und wann seid Ihr bereit, überhaupt etwas zu bezahlen? Ich bin für jede Rückmeldung dankbar.

So long!
Ysabelle

Was ist die Beobachtung?!

Hallo, Welt!

Beim Zähneputzen schweiften meine Gedanken eben ab und ich landete bei den Infos zur Mediationsausbildung, die mich zurzeit beschäftigen. Mein Kopf dachte: Da musst du dich anmelden. Und wenn dir das nicht gefällt, musst du das kündigen. Dass du das Kündigen ja Ernst nimmst! Nicht dass dir das durch die Lappen geht und du womöglich nachher mit den Kosten da sitzt, obwohl dir die Fortbildung gar nichts bringt… Das kenne ich ja von dir, alles anfangen und nichts zu Ende bringen…“

Uff! Zum Glück gab es in meiner Zahnputz-Trance noch eine helle Sekunde und ich fragte diese Stimme im Kopf: Äh – was noch mal genau ist die Beobachtung, auf die du die Aussage stützt, „alles anfangen und nichts zu Ende bringen…“?
Der Kopf fing an zu eiern.
Na ja… das ist doch so bei dir… fängst alles an… damals doch auch…

Ah ja.
Vielen Dank, dass du dich mir mitteilst und auch danke, dass ich es überhaupt wahrnehme!
Kein Wunder, dass ich zwischendurch mit Stress und Selbstabwertung zu kämpfen habe, wenn es in mir einen Erzieher gibt, der mit solchen Steuerungsinstrumenten versucht, mich auf Kurs zu halten. Wann habe ich denn das letzte Mal etwas angefangen und nicht zu Ende gebracht?
Als ich angefangen habe Kunstrollschuh zu laufen, mit neun Jahren. Briefmarken sammeln, mit sieben oder acht. Im gleichen Alter meine Steine-Sammlung. Mein Studium… damals, vor 35 Jahren.

Und seither? Segelschein und Sportbootführerschein bestanden, Bridgespielerin seit mehr als 20 Jahren, wenn auch mit wenig Gelegenheit, Fitness-Studio-Nutzerin seit 1996, die Dauersanierung meines alten Hauses, mehr als 28 Jahre im gleichen Job… was braucht mein Kopf, damit er mir nicht mehr erzählt, ich würde alles anfangen und nichts zu Ende bringen?

Eine Realitätsüberprüfung.
Was ist die Beobachtung?
Dankbarkeit: Danke, Erzieher, Pädagoge, Über-Opa, dass du dich mir mitteilst! Danke, dass ich hören darf, dass du dir große Sorgen darum machst, dass ich gerade jetzt besonders sorgsam mit meinen Ressourcen umgehe. Danke, dass ich hören kann, dass du nur mein Bestes willst. Und zwar auch dann, wenn du dich im Ton vergreifst oder mir Sachen vorwirfst, die mit 2012 nichts mehr zu tun haben. Übrigens, Kopf… ich finde es völlig in Ordnung, wenn ein Kind sich ausprobiert, ob es Kunstrollschuhlaufen, Briefmarken sammeln oder Ponyreiten besonders mag. Die Zeiten, in denen das als ein Zeichen mangelnder Ernsthaftigkeit angesehen wurde, sind bei mir vorbei!

So long!
Ysabelle

Neue Videos von Klaus Karstädt

Hallo Ihr Lieben!

 

Vor wenigen Wochen hat Klaus Karstädt, ein seit langen Jahren aktiver GFK Trainer, ein neues Video Angebot auf Youtube veröffentlicht, das mich sehr angesprochen hat.

In vielen zusammenhängenden Videos erklärt er Grundlagen der GFK, geht auf Fragen ein, und beschreibt auch tiefere Sachverhalte sehr anschaulich. Ich war jedenfalls sehr angetan von seinen Videos und möchte sie euch deswegen gerne nahe legen!

Bei der Gelegenheit möchte ich feiern, dass sich mir die Möglichkeit eröffnet hat, ab Juli bei Klaus eine GFK-Trainerausbildung zu absolvieren! Ich bin total stolz und aufgeregt und freue mich sehr auf diese tolle Chance!

 

Viel Spaß mit den Videos!

Markus

Giraffen-Gemeinschaft

Hallo, Welt!

Der Donnerstag hatte es in sich. Mein ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt. Ich habe zwischendurch heftige Angstschübe und weine hemmungslos vor mich hin, dann wieder bin ich ganz zuversichtlich, dass alles in meinem Leben so ist, wie es gerade sein soll. Ich bemühe mich darum, im Jetzt zu sein, mich nicht um die Zukunft zu sorgen und nicht mit der Vergangenheit zu hadern. Eine anspruchsvolle Aufgabe.

Ich habe eine Mitteilung erhalten, die mir wahrscheinlich noch vor fünf Jahren jeden Lebensmut geraubt hätte. Dank meiner Lehrjahre schaffe ich es die meiste Zeit des Tages, mich nicht selbst zu zerfleischen mit meinen Ängsten und Befürchtungen. Und: Ich habe Unterstützung. Die Giraffen-Gemeinschaft ist bei mir und trägt mich.

Eine Freundin war gestern Morgen für mich einkaufen. Eine andere Giraffenfreundin blieb sogar über Nacht. Von meiner Familie gab es warme, freundliche Rückmeldungen. Gabriel unterstützt mich dabei, Dinge anzuschieben, die ich allein nicht bewegen kann. Die Göttinger Freundinnen melden sich liebevoll und besorgt. Mein geschiedener Mann spricht mir gegenüber seine liebevollen Gefühle aus. Ich fühle mich umsorgt, gesehen, ich spüre Wertschätzung und Zuneigung. Das alles wärmt und tröstet mich. Ich bin dankbar.
Ich bin vor allem dankbar für die persönliche Entwicklung, die ich in den vergangenen Jahren erfahren durfte. ich bin dankbar, dass ich erleben darf wie es ist, wenn man Dinge nicht persönlich nimmt. Ich kann die Situation beobachten und ich kann sie bewerten. Aber ICH fühle mich nicht mehr bewertet. Und ich spüre, dass ich heute viel mehr Vertrauen in mich und meine Stärken habe als beispielsweise 2007.
In meinem fortgeschrittenen Alter durfte ich mich noch verändern! Jawoll, das Gehirn ist plastisch und wir können es formen. Wir haben selber die Wahl, Angriffsgedanken loszulassen und Frieden zu sehen. Und mit einer liebevollen, bestärkenden Gemeinschaft im Kreuz ist es gar nicht mehr so schwer.

So long!

Ysabelle

Laut und kräftig aufheulen

Hallo, Welt!

Mein bisheriges Leben ist heute mit einem kräftigen Ruck zum Halten gekommen.

Ich steige aus aus diesem Karussell, auf dem ich mich so viele Jahre gedreht habe. In den vergangenen Tagen stolperte ich nach langer Zeit über ein Zitat aus dem Buch „Die Wolfsfrau“. Das scheint mir ein gutes Konzept für mein neues Leben zu sein:

Verhaltensregeln für Wölfe und Wolfsfrauen:
1. Essen 2. Ruhen 3. Spielerisch arbeiten und herumstreunen 4. Loyal sein 5. Kinder grossziehen 6. Im Mondlicht tanzen 7. Ohren haarfein einstimmen 8. Knochen ausgraben 9. Lieben und sich lieben lassen 10. Oft und kräftig aufheulen

Zehn Regeln, mehr muss mein Hirn nicht behalten. Eine Freundin, mit der ich ins neue Jahr geglitten bin, schickte mir heute Abend den Text der Weissagungskarte, die ich in der Nacht gezogen habe:

Das Reh sagt zum Dämon: „Bitte lass mich vorbei, denn ich bin auf dem Weg zum Großen Geist.“… Begegnen Sie ihrer jetzigen Lage mit Freundlichkeit und werden Sie wie eine Sommerbrise: warm und fürsorglich. Das ist das Werkzeug, mit dem Sie das Dilemma lösen, vor dem Sie derzeit stehen. Wenn Sie es gebrauchen, treten Sie mit dem Heiligen Berg in Verbindung, dem Ort, von dem Ihre Heiterkeit ausgeht, und der Große Geist wird Sie dabei leiten.

Das ist also der Weg…

So long!
Ysabelle

Geht ne Frau zum Arzt – oder auch nicht.

Hallo, Welt!

Ich kann erst dann über meine Grenzen treten, wenn ich sie selbst setzen kann.

Dieses Zitat, ich weiß leider nicht, von wem, sprang mich eben an. Spontan bin ich geneigt, das in Bezug auf andere Menschen anzuwenden: ich muss meine Grenzen kenntlich machen, damit sie nicht verletzt werden. Und ich entscheide selbst, wann ich sie überschreiten möchte. Ich denke dabei an meine überbordende Neigung, anderen Menschen etwas zukommen zu lassen, ein Buch hier, eine CD da, für meine Enkeltochter gerade ein Regal…

Es gibt aber noch eine weitere Facette dabei. Selbstausbeutung ist ebenso wie Selbstabwertung ein Thema, das der näheren Betrachtung lohnt. Ich denke gerade an meine Gesundheit.
Seit mittlerweile sechs Wochen schmerzt mein unterer Rücken. Heute hatte ich den brillanten Einfall, doch mal zum Betriebsarzt zu gehen. Die Überlegung, Freitag mal einen Tag frei zu machen (dann kommt vielleicht am Samstag das Sams, und dessen blaue Punkte kämen mir gerade gut zupass), habe ich verworfen. Zu viel Arbeit. Jedenfalls gibt es einen Teil in mir, der findet, es gäbe zu viel Arbeit, um nicht ins Büro zu gehen. Ich setze also auch hier keine Grenze, in der es um mich geht, um mein Wohlergehen. Der Betriebsarzt war ein Kompromiss, mit dem ich mir das Bedürfnis nach Unterstützung und Klarheit erfüllen wollte. Immerhin darf ich jetzt als erste den neuen Stuhl für Rückengeschädigte ausprobieren, den er gerade erst reinbekommen hat. Alle diagnostischen Anläufe müssen allerdings 14 Tage warten, so lange wird er nicht da sein. Ist das clever? Überschreite ich meine Grenze, ohne sie definiert zu haben? Wenn die Pflege meiner Gesundheit schon keine Priorität hat – was hat es dann?

Indem ich so weiter mache wie die letzten sechs Wochen, erfülle ich mir das Bedürfnis nach Leichtigkeit, Unterstützung der Kollegen, Beitragen zum Gelingen unserer gemeinsamen Arbeit, Zugehörigkeit, Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit im Sinne von Effizienz. Ich schaffe was, also habe ich eine Daseinsberechtigung. Uuuups! Was haltet Ihr denn von dieser Perle der Weisheit?

Wenn ich jetzt zum Arzt gehe, komme ich sehr wahrscheinlich mit einer Krankmeldung wieder raus und erfülle mir das Bedürfnis nach – ja, was?
Mich selber sehen und hören. Mich ernst nehmen. Meine gesundheitlichen Grenzen und Beeinträchtigungen akzeptieren. Mit ein wenig gutem Willen noch nach Wachstum und Spiritualität.
Komisch, dass diese Bedürfnisse im Gegensatz zu den anderen kaum Zugkraft haben. So wird das glaube ich nichts mit dem Arztbesuch. Ich mach das mit den Fähnchen.

So long!

Ysabelle

Hallo, Welt!

Eine GfK-Freundin schickte gerade diesen Text rum. Da er mir gefällt, gebe ich ihn an Euch weiter.

* LEBENDIG *
„Es interessiert mich nicht, womit Du Deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich möchte wissen, wonach Du innerlich schreist und ob Du zu träumen wagst, der Sehnsucht Deines Herzens zu begegnen.

Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist.
Ich will wissen, ob Du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, um Deiner Liebe willen, um Deiner Träume willen und für das Abenteuer des Lebendigseins.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu Deinem Mond stehen.
Ich will wissen, ob Du den tiefsten Punkt Deines eigenen Leids berührt hast, ob Du geöffnet worden bist von all dem Verrat, oder ob Du verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual. Ich will wissen, ob Du mit dem Schmerz – meinem oder Deinem – dasitzen kannst, ohne zu versuchen, ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu beseitigen.

Ich will wissen, ob Du mit der Freude – meiner oder Deiner – da sein kannst,
ob Du mit Wildheit tanzen und Dich von der Ekstase erfüllen lassen kannst,
von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen,
ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du erzählst, wahr ist.
Ich will wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um Dir selber treu zu sein. Ob Du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht Deine eigene Seele verrätst. Ich will wissen, ob Du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig.
Ich will wissen, ob Du Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist und ob Du Dein Leben aus Gottes Gegenwart speisen kannst.

Ich will wissen, ob Du mit dem Scheitern – meinem und Deinem – leben kannst und trotz allem am Rande des Sees stehen bleibst und zu dem Silber des Vollmondes rufst: „Ja!“

Es interessiert mich nicht, zu erfahren, wo Du lebst und wie viel Geld Du hast.
Ich will wissen, ob Du aufstehen kannst nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung, erschöpft und bis auf die Knochen zerschlagen, und tust, was für Deine Kinder getan werden muss.

Es interessiert mich nicht, wer Du bist und wie Du hergekommen bist. Ich will wissen, ob Du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst und nicht zurückschreckst.

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem Du gelernt hast.
Ich will wissen, was Dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt. Ich will wissen, ob Du allein sein kannst und in den leeren Momenten wirklich gerne mit Dir zusammen bist.“

Quelle: Oriah Mountain Dreamer

So long!

Ysabelle

Kraut & Rüben (10)

Hallo, Welt!
Ja, man kann sich tatsächlich den A…lerwertesten platt sitzen. Freitag acht Stunden Büro und fünf Stunden Bahnfahrt, Samstag von zehn bis 18 Uhr Seminar mit einer Pause zum Essen (im Sitzen), und heute Sitz-Seminar von 10 bis 16.20 Uhr mit anschließender sechsstündiger Zugfahrt. Mein ohnehin schon gepeinigter Steiss schmerzt richtig fies. Dafür morgen wieder zehn Stunden Büro. Halleluja.

Ich war zu einem Focussing- Workshop bei Harald Reinhardt in Köln. Der Mann redet druckreif. Ich habe viele Seiten mit Notizen, Sentenzen, Haikus, Perlen der Weisheit mitgeschrieben. Ein bisschen fokussiert haben wir auch. Mir ist sehr deutlich geworden, dass ich Seminare lieber mag, wenn die Anzahl der Teilnehmer eine bestimmte Proportion zum vorhandenden Raum einhält. Für geschätzte 40 qm reichen mir 20 Personen. Mir ist auch aufgefallen, dass ich zwischendurch ein bisschen Leichtigkeit gebrauchen kann, ein albernes Spiel, einen Kreistanz (obwohl ich kein Fan von Kreistänzen bin), etwas Bewegung. Und mir ist es kostbar, mich nach einer Übung mit jemandem zumindest kurz austauschen zu können. Ich muss nicht eine große Runde volltexten, aber mit meinem Nachbarn würde ich schon gern drüber sprechen: Wie war es für dich? Hat das geklappt? Ich würde ein Seminar auch mehr genießen, wenn ich zumindest die Namen der Teilnehmer kennen würde (Vorstellungsrunde).

Wofür bin ich dankbar? Dass ich es finanziell einrichten konnte, an diesem Seminar teilzunehmen. Ich bin auch dankbar, dass ich so viel Affirmatives mit rausnehmen durfte. Über weite Passagen hätte ich das Gleiche sagen können, wenn ich es nur so schön hätte sagen können. Über Selbstliebe und Achtsamkeit, über all unsere wunderbaren Bedürfnisse, und dass gute Lösungen immer Synthesen von Gegensätzen sind. Über Stunden habe ich einfach nur wie ein Wackeldackel mit dem Kopf genickt. Sehr bestätigend, wenn so ein wissenschaftlich gebildeter Mann genau das sagt oder bestätigt, was ich als meine innere Wahrheit gefunden habe.

Ich bin dankbar dafür, dass eine Freundin meine Katzen gesittet hat. Und ich bin ganz dankbar für die Grußkarte einer anderen Freundin, die mich an unseren Kennenlern-Jahrestag erinnert hat. Wie wunderbar!

Ich bin dankbar dafür, dass ich gleich ins Bett kippen darf. Und ich bin dankbar, dass dieses Wochenende vorbei ist. Bei allen Anregungen war es doch auch sehr anstrengend. Dabei war ich gestern Abend ungelogen um 20.45 Uhr im Bett! Heute wird’s ein bisschen später. Dafür ist es das eigene Bett. Auch dafür bin ich dankbar. Außerdem danke ich der netten Frühstücksdame, die meinen Thermosbecher mit Kaffee aufgefüllt hat, und dem Wirtspaar in der kleinen Pizzeria für den gleichen Liebesdienst. Ich werde umsorgt, wenn ich darum bitte.

So long!

Ysabelle

Hilflos, aber nicht ausgeliefert

Hallo, Welt!

Irgendjemandem muss es total wichtig sein, ein bestimmtes Medikament zu verkaufen. Jedenfalls hat er im Verlauf des heutigen Tages rund 250 Kommentare zum Posting vom 16. Dezember geschrieben, in denen er mit immer neuen Worten ein Produkt mit „S“ anpries, das anscheinend für alles eingeworfen werden kann. Jeder Kommentar löst eine Mail an mich aus und ich war zwischenzeitlich immer wieder gut beschäftigt, mal 20, mal 18, mal 35 Mails zu löschen und natürlich dann auch die Kommentare. Bis zu den ersten 100 dachte ich, na, der wird doch irgendwann mal die Lust verlieren. Aber da es sich mutmaßlich um einen Spam-Robot handelte, verlor er nicht die Lust. Ich aber.

Zum Glück meldete sich zwischendurch Gabriel, der gerade herzhaft über das Würmli lachte. Der kennt sich ja im Prinzip mit solchen Sachen aus. Seine erste Idee war, den Blogbeitrag vom 16.12. wieder zum Entwurf zu deklarieren, und was nicht veröffentlicht ist, kann man ja auch nicht kommentieren, oder?

Meine frustrierte und genervte Stimmung hob sich sofort. Mein Bedürfnis nach Unterstützung und Beitragen war wunderbar erfüllt. Schade nur, dass das die Mails nicht stoppen konnte. In den Kommentaren tauchte interessanterweise kein neues Posting auf, aber die Mails hagelten trotzdem im Minutentakt.

Muss ich das so hinnehmen? Bin ich dem Spamer ausgeliefert? Aber nein! Wenn der seinen Müll an die Adresse dieses einen Beitrags hängt, und das immer wieder aufschlägt, obwohl der Beitrag nicht mehr im Netz ist, dann muss eben auch die Adresse dieses Beitrags, die Kennung oder was auch immer ebenfalls verschwinden.

Bedürfnis?
Respekt!
Ruhe
Schönheit
Leichtigkeit
Schutz

Strategie?
Den Beitrag gibt es nicht mehr. So wie ich ihn nachts um 23 Uhr Hau mich blau am 16.12. Ins Netz gestellt habe, ist er nicht mehr vorhanden. Ich habe ihn kurzerhand geguttenbergt und mit einer neuen Überschrift versehen. Hoffentlich wulfft jetzt nicht der Medikamentendealer meine Mailbox!

So long!

Ysabelle

Alles neu!

Hallo, Welt!

Das glaubt mir keiner.
ich mache ja schon seit ein paar Jahren Listen. Früher für Bridge-Spieler. Was antworte ich, wenn mein Partner sagt, zwei Karo? Seit ich kaum noch zum Spielen komme, wurden auch die Listen nicht mehr aktualisiert und ich hab es dann irgendwann gelassen.

Dann habe ich 2008 angefangen mit kleinen Bedürfniskärtchen, die GfK-Freundinnen aus meiner ersten Jahresgruppe gebastelt hatten. Ein bisschen mit der Schrift experimentiert, mit Rand drum oder ohne…
Dann schenkte mir Markus Asano eine Liste, die er entwickelt hatte und ich war völlig bezaubert. 75 Prozent dessen, was auf meinen aktuellen Bedürfniskarten steht, habe ich aus dem Konzept von Markus übernommen.

Dann habe ich sie im Spätsommer zusammen mit Gerhard Rothhaupt überarbeitet und drucken lassen. Gerhard nimmt sie jetzt als Seminar-Beigabe. Und die 300, die ich hatte, sind – alle!

Eine Freundin, die das Unternehmen Weckerwerk betreibt, bastelt gerade an anderen Sachen für mich und hat einen preiswerten Drucker aufgetrieben. Gestern habe ich ihr die Daten für die Bedürfniskarten geschickt und gefragt, ob sie die mal kurz nachdrucken lassen könnte. da schrieb sie mir doch tatsächlich heute:

Hast Du nochmal das ganze als Textdatei? Würd es gern mehr „gestalten“

Knuuuutschiiiiii

Hallo?
Eine Liste gestalten? Eine Liste?
Eine Liste ist eine Liste ist eine Liste.

Inzwischen sind wir rund 30 Mails weiter und ich bin so was von hin und weg! Leute, die neue Liste wird so schön! Die ganze Welt wird sie im Portemonnaie haben wollen. Es ist alles drauf, was bisher auch drauf war, aber das Format ist handlicher und der Druck wird preiswerter und es wird einfach schön, schön, schön!

Erfüllte Bedürfnisse:

Schönheit
Kreativität
Wertschätzung (sie macht es für mich. Es werden MEINE Karten!)
Verbindung
Unterstützung
Gemeinschaft
Leichtigkeit

oh, da ist noch ganz viel mehr.
Ihr werdet staunen! Noch zehn Tage, dann sind sie fertig.

Und wenn ich jetzt nicht ins Bett gehe, kann ich heute (!) nicht arbeiten.

So long!

Ysabelle

Sachbuch-Fasten

Hallo, Welt!

Es wird ungemütlich in meinem Bett. Neben mir stapeln sich die Türme mit ungelesenen Büchern und heute habe ich schon wieder eins meiner Wunschliste bei Amazon hinzugefügt. Fast immer sind es Sachbücher, und mir scheint, als lasten sie wie Blei auf meinem Brustkorb. Bestimmt ein Meter ungelesene Sachbücher rund ums Bett… so eins dringt dann gelegentlich mal durch, wie das vom Strudelwurm oder im November das neue GfK-Buch. Aber das Buch über Focussing habe ich schon 2009 gekauft und immer noch nicht zu Ende gelesen.

Diese Stapel führen dazu, dass ich kaum noch Freude am Lesen habe. Lesen als Zeitvertreib, Lesen zum Spaß… wie kann ich mir das erlauben, wenn da noch ein Mediationshandbuch oder das Handbuch Psychologische Beratung liegt – übrigens noch in Folie?

Ich glaube, es kann nur eine Lösung geben. Ich verordne mir Minimum bis Ostern ein Sachbuch-Fasten. Es gibt nur noch leichte Kost, nur noch Albernheiten oder Fesselndes.

Beschlossen und verkündet.

Oh, hatte ich erzählt, dass ein neues Buch von Marshall in der Pipeline ist? Es wird bei Herder erscheinen, und es ist wieder zusammen mit Gabriele Seils… Leider gibt der Verlag keinen Termin an, wann „Beziehungen klären durch Gewaltfreie Kommunikation“ erscheinen soll. Hoffentlich nicht vor Ostern…

So long!

Ysabelle

Wurmbilanz & Enten-Index

Hallo, Welt!
Trotz überwältigender Erschöpfung musste ich die Geschichte vom Strudelwurm gestern noch zu Ende lesen. Als ich die Erläuterungen zur Wurmbilanz las, fühlte ich mich freundlich erinnert an den Enten-Index aus dem Buch „Weil Worte wirken“, das ich im November vorgestellt habe. Dabei geht es um einen Gradmesser für Freude und bereitwilliges Geben (Duck Feeding). Wenn ich es recht erinnere, ist das allerdings nur eindimensional. Wenn mir eine Aktivität nicht ein Minimum an Freude auf dem Enten-Index bringt, lasse ich es.

Die Wurm-Bilanz von Frau Storch ist da ein bisschen flexibler und lässt noch dazu Verhandlungsspielraum. Sie hat nämlich auch noch die Besonderheiten des geteilten Wurms erfasst.

Es gibt ja Situationen, in denen man durchaus zwiegespalten ist. Im Beispiel im Buch geht es um eine Frau, die eine Einladung zur Hochzeit ihrer Schwester bekommen hat. Spontan geht die Wurmbilanz auf einem senkrechten Minus-Zahlenstrahl hoch auf -85, denn die Familie geht ihr auf den Keks, der Vater ist ein Grabscher und mit der Schwester ist sie eigentlich voll verkracht. Es gibt aber auch einen Plus-Zahlenstrahl, und der schnellt bei der Einladung auf plus 70, denn sie würde sich das Bedürfnis nach Teilhabe, Wertschätzung, Gemeinschaft und noch manches andere erfüllen. Kein Wunder, dass es ihr schwer fällt, sich zu entscheiden, einfach zu- oder abzusagen. In jedem Fall müsste sie ihren Wurm würgen, also an wichtigen Bedürfnissen vorbeigehen. Aber wenn ich den Minus-Index auf ein für mich passendes Maß geschrumpft habe, kann ich zur Hochzeit gehen und mir damit die Plus-Bedürfnisse erfüllen. Doch wie kann ich den Minus-Index verändern? Was brauche ich, damit sich mein Würmli nicht stranguliert fühlt, wenn ich es zur Hochzeit schleppe?

Maja Storch lädt jetzt dazu ein, einen Ideenkorb zu eröffnen. Das ist nichts anderes als die Suche nach Strategien, die möglichst vielen Bedürfnissen gerecht wird.

In der Ideensammlung tauchen dann so vertraute Sachen auf wie
1. Nur zur kirchlichen Hochzeit gehen und danach abhauen
2. Sich für den Anlass ein paar exquisite neue Schuhe kaufen
3. Einen Hund mitnehmen, um gelegentlich abtauchen zu können
4. Darum bitten, dass man neben einer geschätzten Person sitzen kann

Ihr merkt schon, worum es geht: ich mache das Unangenehme (zur Hochzeit gehen) weniger unangenehm, indem ich für mich sorge. Und dann kann ich das, was ich eben auch gern möchte, genießen, ohne gegen meinen inneren Wurm Gewalt anzuwenden. Er trägt die Lösung mit, ich bin mit mir im Einklang.

Mal sehen, wie ich dieses Konzept mit in meinen Alltag integrieren kann. Ganz entzückend übrigens: in dem Buch liegt ein Blatt mit Wurmstickern in Grün und Rot bei, mit denen ich beispielsweise meine Umwelt pflastern könnte, um mich daran zu erinnern, dass ich mir keinen Gefallen tue, wenn ich den Wurm würge, also meiner inneren Intuition, dem uralten Bewertungssystem meines Körperwissens, keinen Raum gebe. Da passt es doch gut, dass ich mich demnächst mit Focussing beschäftige, der Kunst, die Signale meines alten Wissens wahrzunehmen und zu entschlüsseln. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Die Webseite für ein wurmgerechtes Leben ist übrigens unter www.ismz.ch zu erreichen. Guckt mal unter „Publikationen“, da kann man eine Menge spannender Artikel downloaden.

So long!

Ysabelle

Buchtipp: Der Wurm in mir…

Hallo, Welt!
Vorige Woche fragte mich ein Kollege, ob ich das Buch vom Strudelwurm kenne. Nein, in meiner Bibliothek fand sich bisher nur ein Buch über Strudelteig.
Er schickte mir dann das Link von Amazon, und meine Nachbarin, deren Heiligsprechung zu Lebzeiten ich demnächst beantragen werde, brachte es mir Montagabend.
Es heißt „Machen Sie doch, was Sie wollen! Wie ein Strudelwurm den Weg zu Zufriedenheit und Freiheit zeigt“ und ist von Maja Storch. Leute, jetzt bitte keine Kommentare, dass Ihr das natürlich alle schon seit 2003 im Bücherschrank habt…

Also: der Strudelwurm steht für ein Bewertungssystem, das in Millisekunden zu einem Urteil kommt und aus den Tiefen unseres Gehirns stammt. Es ist ein sehr alter Teil und reagiert meist nur mit einem ghmpf, denn es kann nicht reden. Bildhaft wird dieses archaische System mit dem Strudelwurm oder Würmli dargestellt. Wir haben nämlich noch ein zweites Bewertungssystem: Unseren Verstand. Und der ist a) langsamer und b) neigt er dazu, das Würmli nicht in die Entscheidungen mit einzubeziehen, was zu viel Kummer und Verwicklung führen kann.
Frau Storch erläutert also ganz ohne GfK etwas über Bedürfnisse und ihre Erfüllung, das Berücksichtigen all unserer Bedürfnisse und den Unterschied zwischen Strategien und Bedürfnissen in einem wunderbar anschaulichen Modell. Das archaische Bewertungssystem, der Strudelwurm, steht für unsere Bedürfnisse, der Verstand für die Strategien. Und wenn der Verstand Lebensstrategien ausheckt, ohne die Bedürfnisse mit einzubeziehen, knallt es irgendwann. Oder man landet mit Burnout/Depressionen in der Klinik.

Also: Klare Kaufempfehlung! Leicht zu lesen, leicht zu verstehen. Anschaulich, unterhaltsam, wunderbar!

So long!

Ysabelle

Schrift an der Wand…

Das gellende Lachen verstummte zumal;
Es wurde leichenstill im Saal.

Und sieh! und sieh! an weißer Wand
Da kam’s hervor wie Menschenhand;

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.

Der König stieren Blicks da saß,
Mit schlotternden Knien und totenblass.

Hallo, Welt!
Heinrich Heine schrieb irgendwann nach 1815 diese Ballade um den babylonischen König Nebukadnezar. Ich kannte sie mal auswendig. Heute Abend kam ich nach Hause und entdeckte auf der schraddeligen Tafel hinter der Eingangstür folgende Zeichen:
Im ersten Augenblick war ich so perplex, dass ich nicht einmal grübelte, was diese Buchstaben von Kreide bedeuten sollten. Dann dämmerte mir, wer diese Nachricht hinterlassen hatte. Mein Blick wurde aber nicht stier, sondern weich, ich war nicht leichenstill, sondern andächtig. Denn ich realisierte, dass ein Freund diesen Gruß für mich geschrieben hatte, obwohl seine rechte Hand in Gips lag. Und sein Wunsch für mich lautet: Gott segne und behüte Dich.

Ich bin berührt und dankbar.

So long!

Ysabelle

Bedürfnispoker: Hier Spielkarten bestellen!

Hallo, Welt!
Heute möchte ich Euch etwas besonders Schönes vorstellen. Mein Freund Gabriel hat nämlich (mit einer seiner Giraffenfreundinnen) etwas ganz Großartiges gestaltet, was mir viel Freude macht. Ein Kartenspiel mit 55 Karten, auf denen die am häufigsten erwähnten Bedürfnisse abgebildet sind. Das Ganze, wie man unschwer erkennen kann, im Giraffenlook.
Als ich zuerst von der Idee erfuhr, dachte ich, na ja, ein nettes Spielzeug. Ich hatte aber keinen Plan, was man damit wirklich machen kann. Zwei Spielanregungen sind auf der Rückseite des Deckblatts notiert. Zum einen kann man in geselliger Runde damit prima Bedürfnisse raten. Einfach eine Karte ziehen, ohne sie anzusehen. Und dann erzählen die anderen Mitspieler, wie sie sich das Bedürfnis erfüllen, das auf der Karte steht. Nach jedem Vorschlag kann geraten werden, um welches Bedürfnis es sich handelt.

Die zweite Anregung kann man mindestens zu zweit spielen. Jeder zieht eine Bedürfniskarte und dann wird überlegt, mit welcher Strategie man beide Bedürfnisse gleichzeitig erfüllen kann. Also Erholung & Humor – da würde ich mir wahrscheinlich eine Ditsche-DVD einwerfen und mich auf die Couch hauen.

So weit so gut.
Ich habe aber festgestellt, dass sich die Karten grandios für Anliegen-Arbeiten eignen. Zum Beispiel berichtet jemand von seinem Thema und ich sortiere im Zuhören Bedürfnisse aus und „schlage sie vor“, indem ich sie vor dem anderen ausbreite. Wann immer ich ein Bedürfnis rate (Sicherheit, Schutz, Verstehen, Verbindung), lege ich die Karte vor den anderen. Sind alle Worte gesagt, kann er oder sie für sich prüfen, ob die angebotenen Bedürfnisse passen. Manchmal bleiben dann nur einige übrig, oder nur einige erweisen sich für die jeweilige Situation als wirklich relevant.
Ich habe es auch schon benutzt, um deutlich zu machen: In deiner Partnerschaft sind all diese Bedürfnisse unerfüllt. Welche dieser Bedürfnisse kannst du dir anders erfüllen als nur mit dem Partner? Schön ist es auch, auf die erfüllten Bedürfnisse zu schauen, also abends einmal durch die Karten zu blättern und sich bewusst zu machen, welche wundervollen Bedürfnisse an diesem Tag erfüllt worden sind. Ich kann also eine klare Kaufempfehlung aussprechen und tue das hiermit auch.

Die Karten sind für Selbstabholer für 17 Euro zu erhalten. Per Versand innerhalb Deutschlands kosten sie 20 Euro. Bei Bedürftigkeit kann über den Preis verhandelt werden. Bestellen kann man sie entweder über die Webseite www.empathieschmiede.de direkt bei Gabriel Birke, oder eben auch hier über die Seite. Eine Mail genügt.
Viel Spaß mit diesem wunderbaren Spiel!!

So long!

Ysabelle

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