Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Matrix – mein Film

Hallo, Welt!
Nach wildbewegten Wochen bin ich gestern Abend wieder zu Hause aufgeschlagen. So nach und nach werde ich Euch von den Erfahrungen dieser Zeit berichten. Heute starte ich mit der Matrix, die mir die Assessorinnen als Vorbereitung auf die Mentoring- und Assessment-Tage in Niederkaufungen zugesandt haben. Pathway-Matrix-German-Translation Ich hoffe, Ihr könnt sie auf diesem Weg runterladen.
Das Durcharbeiten dieser fünf Seiten fand ich ausgesprochen schwierig. Als ich bei der Selbstüberprüfung meiner Fähigkeiten/Fertigkeiten beim dritten „integriert“ landete, überrollte mich eine Welle von Scham. „Was bildest du dir eigentlich ein? Wie kannst du glauben, dass du das wirklich integriert hast? Gibt es nicht immer wieder Situationen, in denen du wie ein Anfänger überhaupt nicht weißt, was du tun sollst?“
Es gelang mir so halbwegs, diesem Teil Einfühlung zu geben. Er möchte wirklich sicher stellen, dass ich mich nicht an etwas heranwage, was mir dann nicht gelingt. Eigentlich möchte er mich schützen. Ach, wenn wenn doch der Sprachkurs in Giraffisch bei meinen inneren Anteilen mal Früchte tragen würde… Na, wenigstens springt der Übersetzer an.

Im Prinzip kannte ich die Matrix aus dem Fortgeschrittenen-Seminar im Vorjahr. Da hatte ich sie überflogen und dann wieder aus dem Hirn entfernt. Beim jetzigen Durcharbeiten habe ich gemerkt, dass es durchaus etwas zu feiern gibt, nämlich viele Fortschritte in Richtung Integration der Haltung. So habe ich festgestellt, dass ich in einigen Bereichen einen besonders langen Weg gegangen bin. Ich denke da an einen Zahlenstrahl: Wenn ich von sehr weit im Minus los gewandert bin und jetzt irgendwo bei Plus 10 angekommen, dann ist diese Wegstrecke bedeutsamer, als wenn ich von plus 20 bei plus 50 lande. Jedenfalls für mich. Am stärksten gilt das für mich für Dankbarkeit, die heute mein Leben unglaublich bereichert, den Umgang mit Feedback und den Umgang mit Reaktionen auf andere. In diesen Bereichen habe ich das größte Wachstum erzielt, so nehme ich es wahr.
Meine stärksten Lernfelder kann ich auch benennen. Da geht es zum einen um die innere Erlaubnis, bedürftig zu sein. Das fällt mir unglaublich schwer. Meine eigenen Bedürfnisse anzuerkennen – speziell in Bezug auf Unterstützung, Wärme und Gesehen werden – ist nach wie vor eine große Herausforderung. Auch der Ausgleich zwischen Geben und Nehmen ist für mich eine riesige Aufgabe. Im Workshop habe ich das die „Sterntaler“-Übung genannt. In diesem Märchen gibt ja das Mädchen alles her, was es hat, um anschließend in bitterer Kälte quasi nackt unterwegs zu sein, bis die Sterntaler als Belohnung vom Himmel regnen. Mit dem co-abhängigen Talent des Kindes wird diese Knete auch nicht lange halten… Als Etappenziel habe ich für mich definiert: „Die Mütze muss bleiben“. Also: Ich gebe nicht alles weg bis zum letzten Hemd. Schwierig. Und schlussendlich geht es um Vitalität. Da heißt es in der Matrix:
Vitalität kultivieren:
In Einklang mit sich selbst kommen
um eine ausgewogene Selbst-
Fürsorge zu unterstützen; Pflege der
lebensdienlichen Energie.
Ungelernt:
Unbewusste Verhaltensmuster und/oder
rastlose geistige Aktivität, führen zu
verminderter Energie.
Erwacht:
Sich des eigenen Energieniveaus
bewusst werden und wahrnehmen, was
dieses beeinflusst.
Kompetent:
Verbunden mit Bedürfnissen als
Ressourcen; motiviert, Wege zu suchen
um einfallsreich zu sein und etwas
beitragen zu können.
Integriert:
Energetisiert durch die Förderung von
Körper, Geist, Seele und Gemeinschaft

Hier bin ich noch fast bei „ungelernt“, also unbewusst inkompetent. Heute allerdings bin ich mir meiner großen Erschöpfung bewusst. ich erkenne an, was ich in der vergangenen Woche hinter mich gebracht habe – 1600 Kilometer Autobahn und Schiene, drei anspruchsvolle Seminartage, zwei Tage als „Kommunikationsfeuerwehr“ bei einer Veranstaltung mit rund 50 Leuten… Ich bin ausgelaugt und müde. Daraus folgt: Pyjama-Day! Denn Morgen geht es schon wieder rund. Ich habe eine Anfrage für eine Privatstunde Nachhilfe GfK und leite als Urlaubsvertretung Simrans Hamburger Übungsgruppe. Heute will ich die roten Warnlampen meines Körpers wahrnehmen und mir Ruhe und Entspannung schenken. DAS ist mal eine echte Herausforderung!

So long!

Ysabelle

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