Generaldirektor in eigener Sache
Um Seelenfrieden zu erlangen, musst du auf deinen Wunsch verzichten, Generaldirektor des Universums zu sein.
Larry Eisenberg
Erst seit ein paar Jahren fällt mir auf, dass ich gelegentlich „allmächtige“ Anflüge habe. Sie äußern sich in folgenden Anzeichen:
Ich weiß, was für andere Leute gut ist
Ich weiß, was andere Leute brauchen
Ich weiß, wie andere Leute drauf sind
Ich weiß, was andere Leute tun und lassen sollten.
In der Gewaltfreien Kommunikation lernen wir, diese Anwandlungen mit Liebe anzuschauen und auf unsere Bedürfnisse zu gucken. Was brauche ich, wenn ich „weiß“, was für andere Leute gut ist? Möchte ich zu ihrem Wohlergehen beitragen? Möchte ich meine Kreativität einbringen, um ihre Probleme zu lösen? Möchte ich Zugehörigkeit, Wertschätzung und Leichtigkeit befördern? Geht es mir um Effizienz, Beteiligung oder Harmonie?
Es hilft, wenn ich mir zunächst darüber klar werde, welche Gefühle in mir lebendig sind. Und dann kann ich im nächsten Schritt mein Gegenüber fragen, ob ich zu seinem Wohlergehen einen Beitrag leisten kann. Vielleicht ist aber auch nach dieser inneren Klärung ein ganz anderer Schritt fällig. Vielleicht kann ich mich dann darauf besinnen, dass ich auch Dinge zu tun habe, die eine hohe Priorität für mich haben. Dann richte ich meine Aufmerksamkeit auf meine Angelegenheiten, statt als Generaldirektor des Universums das Leben anderer Menschen zu managen.
Heute will ich überprüfen, ob ich die Angelegenheiten anderer Menschen bearbeiten will. Wenn ich mich dabei beobachte, frage ich mich, welches Bedürfnis in mir lebendig ist und überprüfe, ob es in meinem eigenen Leben vielleicht auch Unerledigtes gibt, das meiner Aufmerksamkeit bedarf.