Geschwätz
Wolf Schneider kritisiert „trauriges Geschwätz“ in Blogs
„Der einzige Vorteil von Twitter: Man kann nicht so viel Geschwätz verbreiten wie per Blog“, sagte der Sprachkritiker weiter.
Berlin (ddp). Sprachkritiker Wolf Schneider hat keine hohe Meinung von Blogs. „Drei Viertel dessen, was dort produziert wird, ist trauriges Geschwätz“, sagte der 84-Jährige dem „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe). „Geschwätz, weil es wenig Substanz hat, und traurig, weil die meisten doch wohl gelesen werden wollen“, fügte der Journalist hinzu. Er habe Mitleid mit denen, die sich mitteilen wollten und so gar keine Ahnung davon hätten, wie man das mache.
Per Mail aus einer Vorab-Information
Hallo, Welt!
Wie geht es mir mit diesen Aussagen von Wolf Schneider? Er spielt wieder mal in meine Schwäche. Es gibt ein wunderbares Buch, das mein Leben sehr bereichert hat: Befreiung vom inneren Richter von Byron Brown. Und daran musste ich denken, als ich die Zeilen von Schneider las. In mir gibt es einen Anteil, der meine Blog-Aktivitäten sehr kritisch sieht. Er sagt solche Sachen wie: Wenn dein Blog gut wäre, hätten ihn andere schon verlinkt. Und das ist nicht der Fall. Es kommen ja auch kaum Kommentare, und wenn der Oliver so einen klugen Kommentar schreibt, fällt dir nicht mal was dazu ein. Dieser Blog ist tot! Mein innerer Richter möchte am liebsten, dass ich jeden Tag eine anspruchsvolle Tagesmeditation hinkriege. Und andere Beiträge zählen für ihn sowieso nicht. „Das ist ein ernstes Geschäft, und du nimmst das nicht ernst genug!“, sagt er.
Zum Glück bin ich nach ein paar Jahren GfK in der Lage, diesem Teil zuzuhören und ihm Einfühlung zu geben. Aber wenn er solche Bemerkungen wie die von dem von mir aus fachlichen Gründen sehr verehrten Wolf Schneider finde, bekommt dieser Richteranteil neue Munition.
Doch es gibt auch andere Stimmen. Eine liebe Freundin sagte heute, gerade die Tagesmeditation „Bittsteller“ hätte ihr sinnvolle Anregung gegeben. Ein GfK-Freund erzählte, in einer schlaflosen Nacht wäre er zum Lachen vorbeigekommen und hätte sich die Filmchen angesehen, die ich zusammengetragen habe. 859 verschiedene Menschen waren inzwischen auf dem Blog, und seit Bestehen Ende Januar hat es über 4000 Zugriffe gegeben. Und ich möchte mich daran erinnern, wie viel Freude es mir immer wieder macht, neue Themen auszugraben und hier einzustellen. Es ist also meine Entscheidung, welcher Stimme ich mehr Gehör schenke: Der, die mich mahnt, oder der, die Freude und Bereicherung beim Bloggen empfindet. Dazu gibt es eine kleine Geschichte, die gut zum Thema passt, wie ich finde…
Ein älterer Mann von den Cherokee-Ureinwohnern Amerikas belehrte seine Enkelkinder über das Leben. Er sagte zu ihnen: »Ein Kampf findet in meinem Inneren statt. Es ist ein fürchterlicher Kampf. Da kämpfen zwei Wölfe miteinander. Ein Wolf repräsentiert Furcht, Ärger, Neid, Sorgen, Bedauern, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Schuld, Vorurteile, Minderwertigkeit, Lügen, Stolz und Überheblichkeit.
Der andere Wolf steht für Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Anteilnahme, Gelassenheit, Menschlichkeit, Freundlichkeit, Wohlwollen, Freundschaft, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit, Wahrheit, Mitgefühl und Vertrauen. Derselbe Kampf findet auch in dir und in allen anderen Menschen statt.«
Die Kinder dachten darüber nach. Dann fragte eines von ihnen den Großvater:
»Und welcher Wolf wird gewinnen?«
Der alte Cherokee antwortete:
»Es wird der gewinnen, den ich füttere
Ich werde auf die Stimme hören, die mich ermutigt und mich mit der Freude in Verbindung bringt. Und Herrn Schneider werde ich bei nächster Gelegenheit Einfühlung geben. Versprochen!
So long!
Ysabelle
[…] Welt! Nanu, Business-Kauderwelsch in einem GfK-Blog? Ich kreise noch immer um die Bemerkung von Wolf Schneider über das Geschwafel in Blogs. Und hier kommt eine wunderbare Zeichnung, die mich in den […]