Wortschätzchen: Scham
Zum Auftakt möchte ich mich dem Wort Scham widmen. Dabei beziehe ich mich auf das wunderbare Buch von Gerlinde Ruth Fritsch „Praktische Selbstempathie“. Darin beschreibt sie im Kapitel 3.2.3 eine Landkarte der Gefühle. (Zu meine großen Freude fand ich gerade eine Ankündigung für ein neues Buch von ihr. Muss ich sofort vorbestelllen!) Zum Thema Scham führt sie auf:
Zugehörige Gefühle: Peinlichkeit, Unsicherheit, Verlegenheit, Reue, Schmerz, Alleinsein, Bedauern, Bedrückung, Befangenheit, Beklommenheit, Bestürzung, Isolation, Betroffenheit, Ernüchterung, Entsetzen, Fremdheit, Frustration, Verzweiflung, Zerschlagenheit, Gebrochen sein
(…)
Spannend sind dann die auslösenden Urteile:
Ich bin schlecht (falsch, böse, wertlos, unzulänglich, nicht gut genug)
Ich bin/etwas an mir ist hässlich
Ich bin unwichtig, nicht liebenswert
Ich sollte besser gar nicht existieren
Da ist peinlich/unmoralisch
Ich bin dumm
Er/sie hat mich erniedrigt/beschämt/herabgesetzt/gedemütigt/bloßgestellt/zurückgewiesen/schlechtgemacht
Wie konnte ich das nur tun?
Das war dumm von mir
Ich habe versagt
Hoffentlich hat das niemand mitbekommen
Die körperlichen Signale sind
Vermeiden von Blickkontakt
Gesenkter Kopf
Erröten, heißes Gesicht
Tränen
Flacher, stockender Atem
Sprachlosigkeit
…
Zusammensinken des Körpers
…
Ich habe dieser Tage etwas über Scham gehört, das mich sehr angesprochen hat.
Danach gehören Wut, Schuld und Scham in einen gemeinsamen Kontext.
Wut empfinde ich, wenn ich denke, etwas ist mit dem anderen falsch.
Schuld empfinde ich, wenn ich denke, ich habe etwas Falsches getan.
Scham aber empfinde ich, wenn ich der Überzeugung bin, mit mir sei etwas falsch, ich wäre falsch.
Wenn ich also Scham empfinde, welche Bedürfnisse sind dann vermutlich bei mir im Mangel?
Gesehen/gehört werden
Sicherheit
Verbindung
Schutz
…
Mögt Ihr das ergänzen?