Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Empathie fließt nicht gut aufwärts

Hallo, Welt!

Ich bin so reich und so angefüllt mit Informationen, ich weiß gar nicht, wie ich all das verarbeiten soll.

Heute Morgen haben wir einen wunderbaren Ausflug an den Fluss Findhorn gemacht. Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich ein paar Bilder davon einstellen. Der Rest des Tages drehte sich um Sex.

Mir ist schon klar, dass sich das ziemlich reißerisch anhört bzw. liest, aber es war überhaupt nicht reißerisch. Wir haben Geschichten aus unserem Leben geteilt und versucht, bessere Strategien zu finden als die, die wir bisher benutzt haben. Es war so viel Schmerz im Raum, und so viel Transformation. Ich habe mich in vielen Geschichten wieder gefunden, und ich war überrascht, dass auch andere Menschen solche mit Verlaub – verschissenen – Erfahrungen gemacht haben. Sie waren in der gleichen Situation wie ich oder wie der Mensch, mit dem ich es in einer bestimmten Situation zu tun hatte, und dieser Tag hat mir viel Verständnis für mich und für meine jeweiligen Gegenüber geschenkt. Die wichtigste Erkenntnis des heutigen Abends habe ich als Motto für das heutige Posting gewählt. Empathie fließt nicht leicht bergauf. Kit hat den Ausdruck benutzt um zu erläutern, dass es eine Schwierigkeit in der Kommunikation gibt, wenn auch nur einer der Teilnehmer meint, es gäbe ein Machtungleichgewicht. Kit hat lange mit Marshall zusammen gearbeitet und erzählte, dass sie lange recht „grumpy“ mit ihm war. Für alle Menschen im Raum hatte sie Empathie, aber nicht für Marshall, weil er mehr zu haben schien als sie. Wenn ich unter diesem Aspekt auf mein Verhältnis zu meinen Eltern gucke, zu meinem Chef, meinen Partner oder zu meinem Sohn, wird mir manches viel klarer. Entweder ich bin unzufrieden, weil sie etwas zu haben scheinen, was ich nicht habe, oder sie unzufrieden weil ich etwas habe, was ihnen abgeht. Kein Wunder, dass bei solchem gefühlten Gefälle Empathie nur schwer funktioniert.

Heute habe ich mir gewünscht, ich hätte ein Aufnahmegerät im Kopf und könne einfach nur nach Belieben vor-und zurückspulen, um all die Edelsteine einzusammeln, die diese beiden Sitzungen hervorgebracht haben. Ich werde drauf achten, dass „Ysabelle 2.0“ damit ausgestattet wird.

So long!

Ysabelle

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