Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Glaubenssätze als Schutz

Hallo, Welt!
Markus schrieb dieser Tage einen Kommentar, der mich noch immer beschäftigt und freut. Dabei ging es um Glaubenssätze, die tief in uns verankert sind und zum Bestandteil unseres Selbstbildes wurden. Ich erlebe es als großes Abenteuer, meine Persönlichkeit nach und nach von diesen Glaubenssätzen zu entkleiden. Ich erinnere mich noch gut an meine Tränen und meine Scham, als ich das erste Mal zu dem Thema gearbeitet habe. So sehr hatte ich „du kannst nicht mit Geld umgehen“ verinnerlicht, dass ich in diesem Gestrüpp kaum in der Lage war, eine Beobachtung zu benennen. Inzwischen habe ich festgestellt, dass ich eine Vielzahl von Glaubenssätzen habe, die es lohnen näher angesehen zu werden. Bisher habe ich noch keine richtig erfreulichen gefunden, aber ich will nicht ausschließen, dass die noch kommen.
Vor rund 15 Jahren war ich allein im Skiurlaub. Ich fuhr den Idiotenhügel zum Sessellift hinunter und traf dort auf eine Gruppe fröhlicher Menschen, die offensichtlich einfach nur Spaß hatte. Einer der Männer gefiel mir ausnehmend gut, Da hörte ich in meinem Kopf eine klare Stimme, die sagte: der ist nichts für dich! Das war das erste Mal, dass ich bewusst mit einem meiner Glaubenssätze in Kontakt gekommen bin. Es wäre schön gewesen, wenn ich damals schon Byron Katie und ihre vier Fragen gekannt hätte. Ist das wirklich wahr?…

Bei meiner Arbeit an Glaubenssätzen habe ich zwei verschiedene Ansätze. Beim Experimentieren mit Katies vier Fragen geht es darum, den Glaubenssatz als solchen in Frage zu stellen und zu gucken, welche Energie in mir lebendig ist. Den zweiten Ansatz nenne ich „die Einladung“. Ich vermute heute, dass diese Glaubenssätze einen Persönlichkeitsanteil von mir repräsentieren, der vor allem eins will: Mein Bestes. Und dieser Teil möchte gesehen werden mit seinen Anstrengungen, mich vor Schmerz, Strafe und Enttäuschung zu bewahren. Wenn er Gehör findet, können wir einen Weg entdecken, in dem alle meine Bedürfnisse zählen. Voraussetzung ist, dass ich bereit bin, mir zuzuhören…

So long!
Ysabelle

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