Wortschätzchen: Unverschämt
Hallo, Welt!
Heute Morgen purzelte mir ein „unverschämt“ aus den Tasten.
Die Beobachtung:
Ein Freund hatte am Wochenende eine Überweisung von seinem Konto vorgenommen. Es war unklar, ob es das tun könne, aber alles funktionierte reibungslos, das Konto war gedeckt.
Nach drei Tagen bekam er eine kostenpflichtige Benachrichtigung, die Überweisung habe aus bestimmten Gründen nicht ausgeführt werden können.
Die Rechnungsstellung zu dem Vorgang entlockte mir das „unverschämt“ und ich bekam eine Mail zurück:
also, unverschämt ist m.E. eine Bewertung und daher nicht GfK-konform.
Sach ma, sowas wie Empathie geht nur bei natürlichen Personen, oder? Also Körperschaften öffentlichen Rechts etc. sind da ausgeschlossen? Doof aber auch…
Das ist zum einen eine gute Gelegenheit, hier morgen etwas über Organisationsempathie einzustellen. Und zum zweiten ein wunderbarer Anlass für ein Wortschätzchen zum Thema unverschämt.
Also: Welche Gefühle waren in mir lebendig, als ich das aus der Tastatur feuerte?
Ärgerlich
empört
frustriert
wütend
ohnmächtig
sauer
unzufrieden
traurig
widerwillig.
Und meine unerfüllten Bedürfnisse in dieser Angelegenheit sind
Klarheit (kann ich jetzt überweisen oder nicht????),
Sicherheit (wenn ich so einen Buchungsvorgang ausführe und es keine Störungsmeldung gibt, möchte ich sicher sein können, dass das Geld auch überwiesen wird),
Autonomie (ich entscheide, an wen das Geld geht),
Vertrauen,
Gesehen/gehört werden,
Leichtigkeit
Respekt.
Das In-Rechnung-stellen einer Überweisung, die nicht ausgeführt wurde, erfüllt nicht mein Bedürfnis nach Ausgleich und Respekt!
Mir steigt noch immer der Rauch aus den Ohren. Obwohl ich jetzt weiß, welche Bedürfnisse im Mangel sind. Vielleicht fehlt noch was?
So long!
Ysabelle