Verständigung
Hallo, Welt!
Endlich wieder online! Hatte ich nicht vor dem Urlaub überlegt, ob ich vielleicht ein Blog-freie Zeit einlegen sollte? Und erschien es mir nicht wie Fahnenflucht? Nun, seit Montagmorgen hatte mich O2 vom Netz abgeklemmt und in dieser Zwangspause habe ich gemerkt, dass mir das Schreiben fehlt. Word ist kein Ersatz für Blog.
Ich habe diverse interessante Erfahrungen gemacht. Immer wieder gab es den Impuls, das aufzuschreiben, aber dann kam der Frust, es gibt ja kein Netz! Und jetzt merke ich, dass Themen, die mich zwei Tage beschäftigt haben, inzwischen uninteressant sind, keine Energie mehr haben.
Zum Beispiel hatte es zwischen Senior und mir einen Austausch von Worten gegeben. Ich habe das Thema dann später noch einmal aufgegriffen und ihm etwas dazu gesagt. Als ich mich darüber stolz und zufrieden meinem alten Freund gegenüber äußerte, sagte der, „das war für mich überhaupt keine Kommunikation!“
Junge, Junge, da war ich aber platt! Ich hatte gemeint, das wäre ein lupenreines Beispiel von GfK gewesen, und jemand Drittes erlebte das ganz anders. Dumpf dachte ich, oh, da sind irgendwelche Bedürfnisse nicht erfüllt, aber es schien gerade unpassend, weitee in die Tiefe zu gehen.
Am nächsten Tag waren wir in Nancy. Wir spazierten zusammen zwei Stunden durch die Stadt und machten Fotos (vom Ipad kann ich keine Fotos hochladen, ich hole es nach). Und ich verbrachte die meiste Zeit damit darüber nachzudenken, ob ich diese Aussage vom Vortag ansprechen sollte. Wie viel Energie hat dieser Vorfall für mich? Brauche ich mehr Klarheit oder Verbindung JETZT oder darf es einfach so sein wie es gerade ist? Oder spreche ich das Thema nicht an, weil ich Angst habe, Angst vor neuen Missverständnissen, vor Urteilen und Un-Verbundenheit… Bestimmt fünf Mal habe ich mich auf dem Spaziergang für das JETZT entschlossen. Jetzt, in diesem Moment, gibt es überhaupt keinen Klärungsbedarf. Jetzt, in diesem Moment, ist alles in Ordnung bei mir. Und im Hinterkopf immer die Prüfinstanz: bist du gerade feige oder entscheidest du dich für das Leben im Jetzt, weil alles gerade in Ordnung ist in deiner Welt?
Am Abreisetag hatte ich Kaffeewasser aufgesetzt und räumte gerade die letzten Kleinigkeiten in meine Tasche. Mein alter Freund guckte in meine Kabine und sagte sinngemäß, soll ich denn mal den Kaffee machen? Und ich antwortete sinngemäß, das Wasser kocht noch nicht. Auf Knopfdruck verdüsterte sich die Stimmung. Doch an diesem Morgen sind wir beide dem nachgegangen, was wir jeweils gehört hatten. Ich hatte „gehört“, wieso ist eigentlich dieser Scheißkaffee noch nicht fertig? Und er hatte gehört: Bist du zu blöd zum Kaffeekochen? Dafür muss das Wasser heiß sein…
Die Moral von der Geschicht?
Wie wunderbar, wenn man sich zuhört und zur Beobachtung zurückkehren kann, um Missverständnisse an der Quelle auszuräumen.
So long!
Ysabelle
Liebe Ysabelle,
vielen Dank für das Kriterium „Jetzt“, nach dem Du entscheidest, ob Du eine Sache nochmal ansprichst – ich war da bisher immer ratlos… Und: Wie Du siehst, arbeite ich mich weiter kontinuierlich nach hinten durch in Deinem Blog und freue mich über aktuelle Beiträge!
Lieben Gruss
Britta