Übervoll
Hallo, Welt!
Die vergangenen drei Tage waren so prall gefüllt mit neuen Eindrücken, Begegnungen, Gesprächen, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Die Patientin aus meiner Familie ist aus dem Krankenhaus entlassen. Ich habe sie heute besucht und dort herrscht Chaos. Es wäre besser gewesen, sie hätte stationär bleiben können, denn ohne Haushaltshilfe bleibt an der schwer kranken Frau viel Hausarbeit hängen und der Pflegedienst macht eben nur Pflege, setzt Spritzen und wechselt Verbände, aber putzt kein Waschbecken… Oh, ist das schwer zu ertragen, wenn man das Bedürfnis nach Ordnung, Sauberkeit und Struktur hat und sich nicht selbst darum kümmern kann, es aber auch kein anderer tut…
In den nächsten Tagen möchte ich mich zum Thema Hirngespinste auslassen. Eine Bekannte schrieb mir heute,
Ich bin auf der Rückfahrt noch bei meiner Mutter in
E. zu Besuch gewesen und habe dort noch
Bohnensuppe mit Würstchen gegessen, sie hat sich
gefreut und meine Fantasie, sie wollte nicht, dass ich
komme, war – altes – Hirngespinst. Ich sehe gerade,
das ist ein tolles Wort: Hirngespinst, allein das auszu-
sprechen, schon ein Abenteuer.
Das Thema spricht mich sehr an, denn ich habe auch einen Haufen Spinnweben im Hirn.
Außerdem bebrüte ich das Thema „Bestellungen beim Universum“. Ziemlich lange habe ich mich geärgert, dass in meiner Küche nach dem Umbau im Jahr 2005 in einer Ecke die Scheuerleisten fehlten. Zwischendurch hatte auch der Tischler mal den Auftrag, das zu erledigen, aber diese Ecke hat auch er übersehen. Am letzten Tag meines Urlaubs kriegte ich eine Mail von einem Freund:
HALLO YSABELLE
ALLES IST GUT
WENN DU AUS DEINEM URLAUB NACH
HAUSE KOMMST
DAS ICH DIE ARBEITEN ERLEDIGET HABE
DIE DU ALS WUNSCH GEÄUSSERT HAST
DA WÄHRE
1 FUSSLEISTEN ANGEBRACHT
2 SILIKON FUGEN IN DER DUSCHE ERNEUERT
3 BEIM BRETT WO DIE KATZENKLOS DRAUF
STEHEN HABE ICH 2 ROLLEN MITTIG ANGEBRACHT
Ich habe mich so gefreut, mir kamen die Tränen! Solche Jobs sind für mich eine so große Herausforderung, dass ich mich nicht ranwage. Aber ich habe um Unterstützung gebeten und sie bekommen. Woran liegt es, dass es mir so schwer fällt, um Unterstützung zu bitten? Ich bekomme ganz oft, was ich erbitte. Allein, ich traue mich nicht zu bitten. Ist das nicht krass?
Die Zwangspause in Sachen Blog schreiben hat mir gut getan. Ich bin wieder motiviert und freue mich auf den Abend und die Zeit vor der Tastatur. Gleichzeitig möchte ich es nicht mehr so in Zwang ausarten lassen. Don’t do anything if it’s not fun! Und! ich möchte gern wieder zum Sport gehen. Da ich noch keinen Weg gefunden habe, um mich zu teilen, werde ich irgendwo Abstriche machen. Vielleicht werden es dann weniger Beitrage. Mal schauen.
Das wars für heute. Nichts Tiefschürfendes. aber ein Update. Ich muss auch nicht jeden Tag Literatur produzieren. So!
So long!
Ysabelle