Dezember – ein Dankbarkeitsmonat
Hallo, Welt!
Kürzlich machte mich ein Freund auf den Blog von Alexandra aufmerksam. Darin rief sie den November zum Dankbarkeitsmonat auf. Dieser Gedanke hat mich so begeistert, dass ich nun den Dezember als meinen persönlichen Dankbarkeitsmonat deklariere und möglichst viele Facetten beleuchten möchte.
Dankbarkeit – ist das ein Gefühl oder ein Bedürfnis? Beim ersten Hingucken bin ich verwirrt. Vielleicht ist das so ähnlich wie Liebe, wo auch alle denken, es wäre ein Gefühl und Marshall meint, es wäre ein Bedürfnis, das man mit vielen Strategien erfüllen kann. Wenn ich nachspüre, wie ich mich fühle, wenn ich dankbar bin, dann fühle ich mich wahrscheinlich
angenehm, berührt, bewegt,
je nach dem was der Auslöser ist begeistert,
erfreut, erfüllt, ergriffen, gerührt, glücklich, leicht, selig, warm und verbunden.
Vermutlich gehen mit Dankbarkeit auch (weitere) erfüllte Bedürfnisse einher.
Bin ich einem Menschen dankbar, sind wahrscheinlich meine Bedürfnisse nach Gesehen und gehört werden, Verbindung, Unterstützung, Empathie, Vertrauen, Leichtigkeit, Geborgenheit, Nähe, Klarheit oder Beteiligung erfüllt. Es kommt ganz auf die Situation an. Ich finde keine Antwort darauf, ob Dankbarkeit ein Gefühl oder ein Bedürfnis ist. Wie ist Eure Einschätzung dazu?
Was ich jedoch genau weiß, ist dass wahre Dankbarkeit in unglaublicher Weise mein Leben bereichert und erfüllt. Und dabei handelt es sich nicht um das floskelhafte „vielen Dank“, wenn mir jemand die Drehtür aufhält, sondern um etwas sehr tief Empfundenes.
Dankbarkeit wird für mich besonders nährend, wenn ich mich mit meinen erfüllten Bedürfnissen verbinde. Vor ein paar Jahren hatte ich den Auftrag, meinen langjährigen Vorgesetzten mit einer Rede zu verabschieden. Ich bin damals mit Zettel und Stift durch die Abteilung gezogen und habe alle Kollegen gefragt: In welcher Weise hat Herr X dein Leben bereichert? Es sind die wunderbarsten und anrührendsten Geschichten zutage gekommen. Am meisten berührte mich ein Kollege, der meinte, „wenigstens ist in seiner Amtszeit nie der Angstschweiß über den Flur gewabert“. Tatsächlich war es unte der Führung von Herrn X noch so, dass wir uns alle relativ sicher fühlen durften. Die eigentliche Rede war dann mehr ein Wortprotokoll all dieser Aussagen, aber mein Chef war zutiefst berührt zu erfahren, wie er das Leben seiner Mitarbeiter verschönert hatte. Im übrigen wäre das Gleiche mit der gegensätzlichen Blickrichtung möglich gewesen: Bei welcher Gelegenheit hast du dich besonders über ihn geärgert. Mutmaßlich wäre die Liste dreimal so lang geworden. Aber allein bei dem Gedanken merke ich, wie meine Stimmung in den Keller geht. Dankbarkeit zündet ein Licht an. Und diesen Schalter kann ich täglich umlegen, indem ich mich mit den Dingen verbinde, für die ich dankbar bin.
Morgen geht’s weiter. Wie immer sind Anregungen und Rückmeldungen willkommen.
So long!
Ysabelle
Ein wunderbarer Artikel! Wie schön, dass mein Monat der Dankbarkeit so schöne Früchte trägt.
Freu mich schon sehr auf deine kommenden Beiträge und wünsch dir eine gesegnete Adventszeit.
Herzliche Grüße,
Alexandra