Kraut & Rüben (3)
Hallo, Welt!
Ich hatte so viele verschiedene Überschriften für das heutige Posting im Kopf, dass ich beschlossen habe, ein neues Kraut & Rüben zu schreiben. Alles darf sein.
My private Kabbala
Hier wieder ein bisschen Blog-Zahlenmystik. Vergangene Nacht ist der Zähler hier auf über 30000 Klicks gesprungen. Eben waren es 4000 „unique“, also einzelne Benutzer. Demnächst feiern wir hier einjährigen Geburtstag. Es gibt 421 Artikel und 473 Spam-Kommentare.
Ich schätze mal, in echt sind es vielleicht vier oder acht Leute, die wirklich regelmäßig reinschauen. Für Euch zur Info: Der Blog wird demnächst ein eigenes Zuhause bekommen. Ihr findet ihn dann auf www.giraffenohren.com. Ich schätze aber, es wird eine Umleitung geben. Aber von den technischen Details habe ich keine Ahnung.
Wie geht es mir mit den Klick-Zahlen? Ein bisschen freue ich mich, weil das eine ziemliche hohe Zahl ist. Und gleichzeitig gibt es ein innerliches Bedauern, weil ich weiß, dass da ein Haufen Robots und Spamer unterwegs sind. Es ist lehrreich für mich, weil ich mich jetzt damit auseinandersetze, immer wieder sehr mit meinen Bedürfnissen nach Gesehen werden und Wertschätzung konfrontiert zu werden. Natürlich gibt es eine Stimme in mir, die mich dafür kritisiert, eine Sehnsucht nach gesehen werden und Wertschätzung zu haben, und diese Stimme fordert: Das musst du aus dir heraus schaffen, nicht von außen erwarten… ein interessanter Aspekt. Damit geht es dem Anteil wahrscheinlich um Autonomie, Selbstvertrauen und vielleicht Begeisterung.
Dankbarkeit
Das Thema Dankbarkeit ist nicht abgehakt, nur weil der Dankbarkeitsmonat abgelaufen ist. gerade in dieser Woche habe ich wieder Unterstützung und Verbindung in ungeheurem Ausmaß gespürt. Gabriel und Arbitrum haben in der Technik gewühlt und tatsächlich eine Lösung gefunden, an die ich als Laie schon gar nicht mehr geglaubt habe. Dann wurde ich Opfer eines verspäteten Silvesterscherzes (ich fand ihn nicht lustig und habe Anzeige wegen Sachbeschädigung gestellt). Meine Bedürfnisse nach Respekt, Schönheit, Wertschätzung, Friede, Schutz und Geborgenheit waren nach einem Kanonenschlag in meinem Briefkasten arg im Mangel. Zumal es sich um einen wunderbaren Briefkasten mit einem Airbrush drauf handelte. Es war sehr schmerzvoll für mich, auf die gesprengten Trümmer zu schauen. Aber ein Freund kümmerte sich sofort am nächsten Tag um die Überreste, besorgte einen neuen Briefkasten, brachte ihn an.
Gestern war ich bei einer Freundin zu Besuch. Sie und ihr Partner brachten mich zum Bahnhof. Ich sprang schnell aus dem Auto, wir waren spät dran. Kurz darauf sah ich, dass der Partner mir gefolgt war, um sicher zu stellen, dass ich noch gut zum Zug komme. Allein die Erinnerung treibt mir die Tränen in die Augen. Es erfüllt mein Bedürfnis nach Fürsorge, Schutz, Anteilnahme, gesehen werden… Ich bin das nicht wirklich gewohnt und es berührt mich sehr.
Zeit
In den vergangenen Tagen habe ich hier weniger geschrieben. Das war verbunden mit Gefühlen des Unbehagens und innerem Kommentaren zum Thema Pflicht und Vernachlässigung. Trotzdem passte es so für mich. Im Moment scheint mir die Zeit für die einfachsten Dinge zu fehlen und ich bin nicht einmal sicher, woran das liegt. Heute wäre mein einziger freier Tag innerhalb der nächsten 14 Tage, und schon jetzt liegen vor mir ein Meeting mit Freunden, ein Besuch in meinem Sportstudio, die Katzenklos, Überweisungen und die Bügelwäsche. Eine Freundin wartet auf einen Anruf, einen GfK-Freund würde ich gern noch anrufen. Frage ich mich, was davon ich wirklich gern weglassen möchte, merke ich: Nichts! So sind meine Tage im Moment. Prallvoll. Und voller Verbindung, Wachstum und Schönheit. Aber auch anstrengend, strukturiert und mit wenig Raum für Muße.
Ich bedaure es, so wenig Zeit für Tagesmeditationen oder Wortschätzchen zu haben. Diese Themen liegen mir am Herzen, aber ich muss mir zugestehen, dass ich nicht mehr schaffe als Tagebucheinträge. So ist es im Moment, und es ist nicht sinnvoll, gegen etwas an zu agieren, was so ist. Eine schwierige Lektion.
Ich glaube, das wars für erste.
Ich habe mich für den Augenblick davon verabschiedetet, täglich einen Beitrag schreiben zu „müssen“. Ich würde es gern, aber wenn es nicht zu schaffen ist, bin ich entschlossen, mich dafür nicht fertig zu machen. Ein schöner Vorsatz fürs neue Jahr!
So long!
Ysabelle