Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Grenzen

Hallo, Welt!

In meinem Bemühen beizutragen hatte ich mir an diesem Wochenende zwei dicke Brocken gegönnt.

Ein Freund hatte ein Anliegen bezüglich eines anderen Freundes.

Er hatte eine Mail bekommen, die nicht sein Bedürfnis nach Verbindung, Nähe und Unterstützung erfüllte. Er bat mich, ihm bei der Formulierung der Antwort zu helfen.

Es war für mich total klar, dass er in erster Linie Empathie brauchte.  Zum Glück hatten wir auch Gelegenheit, miteinander zu sprechen.

Zum Schluss habe ich dann einen Entwurf für eine Antwort zusammengezimmert, und inzwischen hat mein Freund auch schon eine Antwort, die in meinen Augen wieder eine Tür geöffnet hat.

Öhöm. Ich glaube, das liest sich ziemlich wirr.

Ja, und dann habe ich versucht, einem anderen Freund Empathie zu geben, der anscheinend ziemlich in Not ist. Per Mail.

Und da bin ich eindeutig an meine Grenzen gekommen. Obwohl es eine ziemlich genaue Schildung gab, was geschehen war (Beobachtung), bin ich mit meinen Vermutungen in Bezug auf Gefühle und Bedürfnisse total ins Schwimmen geraten. Es fühlte sich an, als würde ich Bauklötzchen aus Vermutungen aufeinandertürmen und bewege mich doch auf schwankendem Fundament. Das las sich dann so:

(Ausschnitt)

Hattest Du zu diesem Zeitpnkt Gefühle wie

ängstlich
angespannt
beklommen/besorgt
vielleicht dumpf
erschlagen
erschöpft
hilflos
irritiert
miserabel
nervös
scheu

???

(brauchtest Du Schutz, Sicherheit, Vertrauen und Gesehen werden?)

Es fiel Dir schwer, Dich zu konzentrieren.

Habe ich das richtig verstanden?

Als Du Deine Körperhaltung überprüftest, hattest Du die Sorge, Du könntest eingeschafen gewesen sein.

Fühltest Du an dieser Stelle Scham, Angst und Schreck?

(War es Dir wichtig, den anderen Teilnehmern und dem Seminarleiter Wertschätzung und Respekt zu signalisieren?)

Als nächstes stellte Z.  ihr Repräsentantenteam zusammen. Du wurdest nicht gebeten, daran teilzunehmen.

Löste dieses Vorgehen bei Dir folgende Gefühle aus???

einsam
traurig
erschöpft
hilflos
unglücklich


(war es Dir wichtig, mit beizutragen? Wolltest Du gern gesehen werden?)

Schließlich bist Du – mutmaßlich durch A’s Bemerkung und B.’s Frage als Unterstützung von Z. zum Einsatz gekommen.

Nachdem die Aufgabe beendet war, sagte B., es gebe eine Pause.

Diese Information löste bei Dir folgende Gefühle aus (??? ich rate!)
Irritation
Unbehagen
Einsamkeit
Hilflosigkeit

und fehlten Dir zu diesem Zeitpunkt
Verbindung
Verstehen
Klarheit
Struktur
Unterstützung

???

Als B. wieder in den Raum kam, wurde getanzt, und Du spürtest, wie sich Deine Einsamkeit ein wenig löste. An Deinem grundsätzlichen Unbehagen änderte sich aber nichts.

Habe ich das bis hier hin richtig verstanden???

Nach dem Tanzen gab es eine neue Aufgabe und Dir wurde A als Partner zugeteilt. Das war gerade der Mensch, mit dem Du die Aufgabe am wenigsten gern gemacht hättest.

B. sagte, „du sollst nicht so verschlossen sein“.

Als Du das hörtest, fühltest Du Dich da

klein,
elend,
deprimiert
furchtsam
traurig

???

und fehlten Dir Respekt, Gesehen werden, Schutz und Vertrauen?

Ich habe den Versuch schließlich abgebrochen. Das erschien mir einfach unsolide und mir fehlten Verbindung und Austausch. Insgesamt haben mich diese beiden Brocken rund fünf Stunden beschäftigt.

Und andere Sachen sind wieder liegen geblieben.

Ich bin frustriert, weil ich nicht alles geschafft habe, was mir wichtig war. Wann werden endlich die 30-Stunden-Tage geliefert?

Ach, ich vergaß… ich habe mir an beiden Wochenend-Tagen einen Mittagsschlaf gegönnt. Ich habe für mich gekocht und ich war heute Abend ein bisschen spazieren. Selbstfürsorge… Das ist etwas, das mir noch immer schwer fällt. Aber ich bin auf dem Weg.

So long!

Ysabelle

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