Dankbarkeit: 1. Dezember
Hallo, Welt!
Wie schon im vorigen Jahr möchte ich den Dezember zu meinem persönlichen Dankbarkeitsmonat machen. Vielleicht gelingt es mir, auch ein paar Gedanken von Gerald Jampolsky einzuflechten, der mich mit seinem berührenden Büchlein „Lieben heißt die Angst verlieren“ seit Jahren inspiriert. Manchmal verliere ich die einfachen Weisheiten aus dem Fokus, die er darin zusammengestellt hat. Die Adventszeit und der Dankbarkeitsmonat sind eine gute Gelegenheit, mich zu erinnern.
Lektion 1
Alles was ich gebe, wird mir gegeben
Heute Mittag erreichte mich eine Mail, die ich gelinde gesagt schwer lesen kann. In meinem Kopf spielt sich ordentlich was ab und es ist mir schwer, mich mit diesem bewegten Herzen auf das Thema Dankbarkeit zu konzentrieren. Wofür möchte ich heute dankbar sein?
Ich bin dankbar, dass ich Arbeit habe. Und ich bin dankbar, dass ich bei guter Gesundheit bin oder anders gesagt, dass meine Zipperlein meine Lebensfreude nicht beeinträchtigen. Ich bin dankbar für zwei warme Mails einer GfK-Freundin, die mich gestern erreichten. Ich bin dankbar für mein schönes Zuhause und dafür, dass es in diesem Jahr noch schöner geworden ist. Ich bin dankbar, dass sich das Verhältnis zu bestimmten Menschen in meiner Familie oder aus meiner Lebensgeschichte so entspannt hat, dass ich hier so viel Wertschätzung und Verbindung erleben darf. Ich bin dankbar für einen Konflikt in meiner Übungsgruppe. Wir haben so intensiv miteinander gerungen und hatten trotz aller Meinungsunterschiede so viel Respekt und Wertschätzung füreinander, dass ich diesen Konflikt einfach nur feiern möchte.
Was habe ich in diesem Konflikt gegeben? Ich habe auf den Prozess vertraut. Und ich habe gewusst, dass mein Wert nicht davon abhängt, ob wir dieses Thema jetzt beglückend lösen können oder nicht. Und genau das ist zurückgekommen. Es war der schönste Konflikt, den ich je hatte – so bekloppt wie sich das anhört. Und dabei war ich zwischenzeitlich wirklich nicht optimistisch, dass wir uns überhaupt einigen. Aber wir haben nie den Respekt füreinander verloren.
Wenn ich also an einer Stelle Respektlosigkeit beklage, mangelnde Wertschätzung, Verbindung,
dann ist es wahrscheinlich an der Zeit, Wertschätzung, Respekt und Verbindung zu zeigen, zu leben.
Das ist die Lektion, die ich heute lernen möchte.
Ich bin dankbar dafür, dass ich mit den Jahren solche Fortschritte machen durfte, dass ich das erkennen kann.
So long!
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