Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Dankbarkeit: 3. Dezember

Hallo, Welt!

Heute hat jemand für mich gearbeitet.
Ich war als Assistentin in einer GfK-Einführungsveranstaltung dabei. Jemand brachte ein Thema mit, das ihn sehr beschäftigte. Ziemlich gegen Ende haben wir versucht, im Innen-Außen-Tanz für den Konflikt eine Klärung herbeizuführen. Im Endergebnis stellte sich heraus, dass zu diesem Zeitpunkt keine Klärung möglich ist, es nicht passt. Und dass sie beste Strategie eben nicht ist, um jeden Preis mit dem Opponenten in Verbindung zu treten, sondern sich auf die eigenen Ressourcen zu besinnen.

Lektion 3

Ich bin niemals aus dem Grund verstimmt, den ich annehme

In einem Konflikt, der für mich so schwer zu ertragen ist, geht es gar nicht um den Grund, der da formuliert wird. Ich weiß nicht, worum es der anderen Seite geht. Vielleicht um Autonomie, Wertschätzung und Respekt. Bei mir geht es jedenfalls darum, dass ich viele Bewertungen höre und die weder mein Ohr noch mein Herz erfreuen. Gleichzeitig gehen die Aussagen so sehr an mein Eingemachtes, dass ich die Situation schwer aushalte.
Durch die Arbeit heute ist mir klar geworden, dass ich wie ein Kaninchen auf die Schlange auf die Bewertungen schaue, mit denen ich versorgt werde. Es gibt einen heftigen Impuls, sie zurückzuweisen, Beweise zu sammeln und zu präsentieren, dass alles ganz anders ist. Ich würde am liebsten Genugtuung fordern und Truppen aufstellen.

Durch die Arbeit heute ist mir noch einmal deutlich geworden:
Ein jegliches hat seine Zeit.
In diesem Fall: Verbindung hat seine Zeit, und Abstand hat seine Zeit.

Und wenn jemand mir so deutlich sagt, dass er ein Bild von mir hat, das ihm ganz und gar nicht gefällt, dann kann ich mit Menschen zusammen sein, die gern mit mir zusammen sind. Ich kann die Gemeinschaft mit Menschen feiern, die mich lieben und unterstützen, mich sehen, für mich da sind. Der Mensch, der über mich urteilt, hat wichtige unerfüllte Bedürfnisse. Und wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt keine empathische Verbindung aufbauen kann, weil bei mir ebenfalls wichtige Bedürfnisse unerfüllt sind, darf ich mich um mich und meine Bedürfnisse kümmern und muss nicht etwa über all meine Grenzen gehen, nur weil ich in der Trainer-Ausbildung bin. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dran, gut für mich zu sorgen. Das ist die Lektion des heutigen Tages, und ich bin zutiefst dankbar, dass ich das aus einer Einführung mit rausnehmen durfte.

So long!

Ysabelle

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