Ist das wirklich ein Bedürfnis?
Hallo Ihr Lieben!
Eine beliebte Beschäftigung in GFK Kreisen scheint die Beschäftigung mit Bedürfniswörtern zu sein. Ist Sex ein Bedürfnis? Sicherheit? Wie steht es mit Effektivität?
Ich finde die Unterscheidung zwischen Strategie und Bedürfnis sehr wichtig für Klärung und Wachstum. Wenn ich wirklich an die Wurzel komme eröffnen sich mir viele neue Möglichkeiten.
Ich glaube allerdings, dass ich diese Unterscheidung nur für mich selbst treffen kann. Kein anderer Mensch kann mir sagen, ob ich Sicherheit brauche. Es kommt einerseits darauf an, wie gut ich mich und mein Leben kenne, ob ich hinter der Sicherheit noch andere Bedürfnisse sehen kann, für die Sicherheit eine Strategie darstellt. Und andererseits auch, was ich mit dem Begriff verbinde, welche gefühlsmäßigen Qualitäten und Konnotationen hinter dem Wort stehen.
Einer der Grundgedanken hinter der GFK Philosophie ist, den Blick nach innen zu wenden, aufs innere Erleben zu schauen statt auf äußere Autoritäten. Marshall maßt sich zum Beispiel in seinen Büchern nie an zu schreiben „das ist falsch“ oder „Das ist kein Bedürfnis“, er schreibt „ich bin derselben/anderer Meinung“. Und das finde ich wichtig! Denn ich kann 100mal anderer Meinung sein, wenn ich weiß, dass es keine richtige oder falsche Meinung gibt kann das zu fruchtbarem Austausch führen. Wenn ich mich daran erinnere dann kann ich das Rechthaber-Spiel in der Ecke verstauben lassen und mich viel interessanteren Fragen zuwenden, wie zum Beispiel:
„Was bedeutet Effektivität für dich?“
„Woran erkennst du, dass dein Bedürfnis nach Sicherheit erfüllt ist?“
„Wie fühlt sich das an, wenn dein Bedürfnis nach Abstand erfüllt ist?“
„In welchen Lebensbereichen ist dir Selbstentfaltung besonders wichtig?“
Markus