Dankbarkeit: 25. Dezember
Hallo, Welt!
Heute erreichte mich eine Mail von meinem GfK-Kollegen Michael Schlicksbier-Hepp mit den folgenden Zeilen. Besser kann ich das heutige DANKE nicht ausdrücken, darum belasse ich es dabei.
Be blessed everyone!
Ysabelle
Ein kleines Licht
Die Glocken läuten am Weihnachtstag
und auf dem Marktplatz steht ein großer Baum.
Der Papst verteilte heute seinen Segen an alle Welt
seine Schätze füllen das vatikanische Museum.
Er geißelt den Kaufrausch der Massen und die Gier
der Geschäftemacher zum Fest überall.
Auch der Papst bekommt wieder Geschenke:
dafür segnet er und spricht im Fernsehen vom Licht.
Jesu Geburtslegende spricht von einem armen Kind;
seine Familie ist mittellos, stammt aus der Fremde.
Niemand will sie haben, sie werden abgewiesen.
Die Notunterkunft, halb im Freien, ist der Geburtsort.
Auch im Heiligen Land des auserwählten Volkes
waren und sind die Reichen unter sich und doch
laden Christen Muslime ein und Muslime Christen
manchmal zu Weihnachten in Palästina. Ein kleines Licht.
In Deutschland spricht der Bundespräsident
in seiner Weihnachtsansprache im Fernsehen
nicht von seinen Privatgeschäften mit reichen Freunden,
sondern von Bürgersinn und Zivilcourage.
Eine deutsche Familie besucht eine Türkische
und lädt die muslimische Freundin zum Festtag ein,
sie sprechen freundlich und respektvoll miteinander,
lernen sich kennen und schätzen. Ein kleines Licht.
Politiker brechen wieder zu ihren Weihnachtsreisen auf,
auch in die Landhäuser und Villen betuchter Freunde.
Gemeinden nehmen Flüchtlingsfamilien auf,
gewähren Kirchenasyl vor der Abschiebung,
mahnen die Politiker eines reichen Landes
zu mehr Mitmenschlichkeit und weniger Härte,
laden Wohnungslose zum gemeinsamen Mal,
besuchen einsame Alte. Ein kleines Licht.
Menschen nehmen andere in den Urlaub mit,
öffnen ihr Haus und ihr Herz in dunkler Zeit.
Junge machen Platz für Alte im überfüllten Zug.
Eine alte Frau fragt einen ausgeglittenen Mann
wie es ihm geht und ob sie ihm helfen kann.
Ein Busfahrer steht auf und geht hinaus,
schiebt selbst den Rollstuhl in seinen Bus.
Ein Lächeln belohnt ihn – ein kleines Licht.
Drei große Jungen pöbeln ein schüchternes Mädchen an,
angstvoll sucht ihr kleiner Hund Schutz:
„Na, wehr dich doch, du Opfer“, grölen sie,
als eine junge Frau vorbei kommt und ruft,
„Na, Jungs, lasst das Mal, der Hund beißt Euch doch nicht“
und nimmt das kleine Mädchen ein wenig mit
von den betreten ‚dreinblickenden Großen.
Die Augen der Kleinen leuchten voller Licht.
Eine Familie, die immer streitet oder schweigt,
kocht und isst zusammen, hört Weihnachtslieder,
noch einmal sind sie von weit zueinander gereist.
Sie lachen und necken sich, doch ohne Bosheit,
als wüssten sie, wie kurz das Leben und lang das Leid ist.
Eine Mutter glaubt an ihren Sohn, ob schuldig oder nicht
und ruft ihn voll Freude im fernen Gefängnis an:
Für sie zählt nur in seinem Herzen das kleine Licht.