Dankbarkeit: 28. Dezember
Hallo, Welt!
Eigentlich war ich schon fast auf dem Weg ins Bett, da entdeckte ich einen Programmhinweis auf meinen GfK-Kollegen Oliver Heuler beim NDR: Statt Blog zu schreiben und Zähne zu putzen, saß ich wie angenagelt vor der Mattscheibe (hier der Hinweis auf den Beitrag in der Mediathek). Ich denke mal, ich spiele SO schlecht Golf, dass eine Stunde bei ihm wahrscheinlich rausgeworfenes Geld wäre. Dafür habe ich in dem Filmbeitrag jemanden wieder erkannt, der neulich in einer Einführung bei Gerhard Rothhaupt saß. Unbelievable!
Ach ja, hier geht es ja um Dankbarkeit.
Was fällt mir heute dazu ein? Das folgende Bild aus der Kantine heute Morgen. Spontan gefiel mir das Schild nicht, meine Wölfe souflierten etwas von Bevormundung und wieso soll ich für die abwaschen?. Ich habe den Kollegen hinter dem Tresen gefragt, was mit dem Satz beabsichtigt werden soll und er sagte, manchmal kommen hier die Becher schwarz von Gammel und Schimmel an, und wir müssen das sauber machen. Das ist eklig! Und ich dachte, ah! Bedürfnis nach Respekt! Und ich konnte mich darüber freuen, meine Bewertungen über Bord zu werfen. Und ich war dankbar, dass mir die GfK die Möglichkeit eröffnet, meine Angriffsgedanken fallen zu lassen.
In diesem Augenblick bin ich gerade sehr dankbar für eine Tüte Marzipankartoffeln, die ich in meiner Küche fand. Sehr lecker und nicht zu süß. Bin ich froh, wenn Jahreswechsel ist! Dann sind hoffentlich alle Naschies vertilgt und ich kann in ein Süßigkeiten-freies Leben durchstarten. Knapp zwei Jahre hatte ich das schon mal. Wieso ich wieder angefangen habe, das Zeugs zu essen, ist mir ein Rätsel. Nur so lange hier noch Köstlichkeiten rumliegen, kann ich auch nicht daran vorbeigehen. Da ist mein Bedürfnis nach Ordnung im Mangel. Oder so was Ähnliches.
Jemand anderes war heute dankbar und hat mir Worte der Wertschätzung auf den Anrufbeantworter gesprochen. Inzwischen habe ich so viele liebe Nachrichten aufgehoben, dass bald kein Platz mehr für neue ist und ich tue mich schwer mit Löschen. Es fiel mir schwer, dem Anrufer zuzuhören. Wertschätzung für mich, für eine Anliegenarbeit der vergangenen Tage?! Uff, schwer auszuhalten.
Und ein alter GfK-Freund hat sich gemeldet und mir eine erbetene Rückmeldung geschickt:
ich war überrascht und erstaunt, als ich erleben durfte, wie schnell und wie klar du dich in die Bedürfnisse anderer Menschen einfühlen kannst. Darüber hinaus hast du mir mit deinem Wissen und deiner besonderen Fähigkeit strukturiert zu denken und dabei das Wesentliche klar zu erfassen (ich glaube, dass nennt man Klugheit :)) sehr geholfen!
Wie schön, solche Mails zu bekommen. Und auch ein bisschen lustig. Denn bei allerlei Persönlichkeits-Tests im Internet wird mir bescheinigt, ich wäre in Sachen Empathie eher am unteren Ende der Skala verortet. Man muss ja zum Glück nicht alles glauben.
So. Jetzt genieße ich noch ein halbes Stünchen meinen Do-Nothing-Raum und falle dann ins Marzipankartoffel-Koma.
So long!
Ysabelle