Einladung zur Selbstabwertung – abgelehnt!
Hallo, Welt!
Vor ein paar Wochen war ich zu einem Seminar in Köln und hatte in der Nähe des Seminarortes ein Hotel. Um halb acht Morgens musste ich den Roomservice rufen, weil ich kein warmes Wasser aus der Dusche bekam. Hätte ich versucht, mit meiner Lesebrille zu duschen, hätte ich wahrscheinlich die Kennzeichung auf dem Hahn entziffern können. So verzweifelte ich an der Bedienung und das Zimmermädchen drehte schließlich das heiße Wasser für mich auf… Das war eine prächtige Einladung, mich selbst für blöd, unfähig und vertrottelt zu halten. Da ich gut in Form war, konnte ich diesem kritischen Anteil Einfühlung geben und mich abtrocknen.
Vorige Woche passierte mir in Steyerberg etwas Ähnliches. Wieder blieb die Dusche kalt. Ich wusste aber, dass ich da schon mal warmes Wasser aus dem Hahn gelockt hatte. Diesmal bin ich wirklich aus der Dusche in mein Zimmer, hab die Lesebrille geholt und den Hahn in die richtige Richtung gekurbelt. Geht doch!
Heute nutzt auch keine Lesebrille. Mit äußerster Sorgfalt habe ich versucht, einen Ikea-Schreibtisch zusammen zu bauen. Jede Schraube kontrolliert, die Richtung noch mal überprüft. Zwei Schubladen mit Schienen sind fertig montiert – eigentlich müsste der Rest ein Klacks sein. Aber es funktioniert nicht. Die Einzelteile passen nicht an das Zentralstück, irgendwie. Nach zwei weiteren Anläufen lasse ich es für heute auf sich beruhen. Zu blöd, ein Ikea-Teil zusammenzubauen… ich glaube, ich koche mir einen Tee und gehe ins Bett. Mal sehen, ob es mir Morgen gelingt, die Schrauben an der richtigen Stelle einzudrehen. Für heute gebe ich mir eine doppelte Dosis Selbsteinfühlung und werde ansonsten mal sehen, ob andere Leute mit diesen Zeichnungen besser klar kommen…
So long!
Ysabelle