Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Kraut und Rüben (16)

Hallo, Welt!
Der Blick auf das letzte Posting erschreckt mich! So viel Leben ist inzwischen passiert und es hat nicht mal ein halbes Stündchen zwischendurch gegeben, um Euch auf dem Laufenden zu halten. Hier mal ein paar Stichpunkte.

Meine erste Mediation hier im Haus läuft und ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll.
Als mein Sohn 1982 zur Welt kommen wollte, sagte ich nach drei Stunden Wehen, „wenn es so bleibt, kann ich das gut aushalten…“. Nach 38 Stunden wurde es dann doch ein Kaiserschnitt. Was die Mediation angeht, hoffe ich nach einem tollen Start mittlerweile bestenfalls auf eine Zangengeburt, vielleicht kommt auch etwas ganz anderes dabei heraus oder die Medianten erdrosseln das Neugeborene. Ich fühle mich hilflos und traurig, weil mein Bedürfnis nach Beitragen und Unterstützung nicht erfüllt ist, OBWOHL ich mein Schönstes, Bestes gebe. Ach, wie gern würde ich die beiden darin begleiten, einen Weg zueinander zu finden. Heute scheint es mir leider so, dass alle Wege vermint und mit NATO-Draht gespickt sind.

Mein Vater hat vorigen Dienstag seine letzte Ruhe gefunden. Eine merkwürdige Veranstaltung, die mir verdeutlicht hat, dass ich so nicht beigesetzt werden möchte.

Die Woche davor war ich wieder als Assistentin in der Jahresgruppe im Osterberg-Institut. Eine spannende Erfahrung. Ich habe diverse Feedbacks für meine Zertifizierung eingesammelt und auch von Gerhard und Kirsten hilfreiche Rückmeldungen erhalten. Die im vorigen Beitrag angekündigte Minipause vor dem dritten Block erwies sich als Farce. Noch im Zug zu meinem Kurzurlaub meldete sich ein Bildungsträger bei mir und fragte, „können Sie auch Kommunikation?“ Und so sitze ich nun seit dem 3. September vier Tage die Woche in einem Klassenzimmer und unterrichte arbeitslose Jugendliche im Alter zwischen 15 und 30 Jahren in GfK, Umgang mit Konflikten, Feedback-Regeln und den richtigen Umgang mit Geld. Ironie des Schicksals… ausgerechnet ich erzähle was über den Umgang mit Geld… die sollten mal meinen Sohn einladen.

Nebenbei kümmere ich mich um den Schriftkram meiner Mutter, von der Abrechnung mit der Krankenkasse über die Abwicklung von Sterbegeld und anderen Fisimatenten. Könnte ja sonst langweilig werden in meinem Leben.

Und es gibt einen Stern an meinem Himmel.
Vor einigen Tagen erreichte mich eine Mail vom CNVC in Albuquerque, USA. Darin hieß es:

We have checked in with the Rosenbergs (wanting to keep them included in the process) and I am happy to enter into conversation with Ysabelle to invite her to be the organizer and share details with her.

Konkret heißt das: Ich darf für das CNVC das IIT in der Schweiz organisieren! Leute, was für ein Geschenk! Ich habe noch keine Detailinfos, weil sich beim Center noch alles um das Intensivtraining in Polen im Dezember dreht. Aber in der Giraffengemeinschaft so eine Aufgabe zu übernehmen ist ein großer Traum von mir. Diese Nachricht nährt erneut mein Vertrauen darin, dass alles einen Sinn hat, auch wenn ich ihn nicht zu jeder Zeit erkennen kann.

So. Und jetzt bereite ich eine Unterrichtseinheit über Sauberkeit im Kühlschrank vor.

So long!
Ysabelle

Eine Reaktion zu “Kraut und Rüben (16)”

  1. Anja

    Herzlichen Glückwunsch, dass dieser Traum von Dir in Erfüllung geht! Ich freu mich mit Dir, das wird bestimmt toll mit der Organ fürs ITT! Hast Du schon eine Übersetzerin (oder wird gar nicht übersetzt?) Ich würde Dir nämlich gerne Nadas Übersetzerin empfehlen – wir sind befreundet und ich weiss, dass sie gerne weiterhin in der GfK Familie arbeitet. Wenn Du magst, dann mail mich doch einfach für weitere Infos und Kontaktdaten an. – Diesen Kurs „Umgang mit Geld“ könnte ich übrigens auch gut gebrauchen, glaube ich…hast Du da was ;-)) ?
    Liebe Grüße Anja

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