Hohepriester der Gewaltfreien Kommunikation
„Sich um uns selbst zu kümmern, ist nicht so egoistisch, wie manche Menschen annehmen, aber es ist auch nicht so selbstlos, wie manche Co-Abhängige glauben.“ Melody Beattie
Wenn man manchen Menschen zuhört, könnte man zu dem Eindruck gelangen, es gäbe „richtige“ und „falsche“ GfK. Besonders schmerzhaft finde ich es, wenn GfKler sich untereinander mit solchen Etiketten belegen. „Das ist keine Empathie, was du da machst“ fällt genau so in diese Kategorie wie „also, ich kann deine Bedürfnisse nicht erkennen, du bist überhaupt nicht zu spüren“.
Ich erlebe die Gewaltfreie Kommunikation als ständige Einladung bei mir zu gucken: Wie geht es mir, was brauche ich? Wie geht es MIR, wenn ich den anderen nicht spüren kann? Was löst das bei MIR für Gefühle aus? Und wenn ich hier Klarheit gefunden habe, kommt der zweite, kostbare Schritt: Wie geht es Dir? Was brauchst Du?
Wann immer wir beim anderen diagnostizieren, dass er keine richtige GfK macht, ist offensichtlich bei uns selbst ein Bedürfnis im Mangel. Nehmen wir dieses Wolfsgeheul als Einladung, noch einmal genauer bei uns zu spüren, welche Bedürfnisse in uns lebendig sind. Was brauchen wir? Und wenn wir es herausgefunden haben, können wir fragen: Was braucht unser Gegenüber? Es geht nicht um Richtig oder Falsch: Es geht um Verbindung!
Heute will ich mich in schwierigen Situationen liebevoll fragen: Geht es mir gerade um die Verbindung?