Eine Autobiographie in 5 Kapiteln
Hallo Ihr lieben!
Die folgende kleine Geschichte wird verschiedenen Autoren zugeordnet, wahlweise Portia Nelson oder auch Sogyal Rinpoche. Ich habe sie vor ein paar Tagen erzählt bekommen und fand sie wunderschön treffend.
Außerdem habe ich mich gefreut, dass ich immerhin schon im dritten Kapitel angekommen bin 🙂
1. Kapitel
Ich gehe eine Straße entlang.
Im Gehsteig ist ein tiefes Loch.
Ich falle hinein.
Ich bin ratlos und hilflos.
Ich fühle mich nicht für das Hineinfallen verantwortlich.
Es dauert endlos lange, wieder herauszufinden.
2. Kapitel
Ich gehe die Straße entlang.
Im Gehsteig ist ein tiefes Loch.
Ich tue so, als ob ich es nicht sähe.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, dass ich mich wieder in dieser Situation befinde.
Aber ich fühle mich nicht dafür verantwortlich, dass ich wieder in dieser Situation bin.
Es dauert immer noch lange, herauszufinden.
3. Kapitel
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Im Gehsteig ist ein tiefes Loch.
Ich sehe, dass es da ist.
Ich falle wieder hinein – es ist schon eine Gewohnheit – Aber ich habe meine Augen dabei weit geöffnet.
Ich weiß, wo ich mich befinde.
Ich fühle mich verantwortlich für die Situation, in der ich bin.
Ich klettere sofort heraus.
4. Kapitel
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Im Gehsteig ist ein tiefes Loch.
Ich gehe daran vorbei.
5. Kapitel
Ich gehe eine andere Straße entlang.