Es geht um mich… in der GfK
Hallo, Welt!
Meine Gedanken kreisen immer intensiver um das vierteilige Seminar, das am kommenden Wochenende startet. Mein erster Mehrteiler, wenn man mal von BH und Slip im gleichen Look absieht. Ich merke, dass ich in meiner Begeisterung die Kursteilnehmer geradezu überschütten möchte mit all diesen wunderbaren Informationen, die ich in den vergangenen zehn Jahren zum Thema Kommunikation gesammelt habe. Und ich versuche, meine Gedanken in geordnete Bahnen zu lenken, gewissermaßen einzudampfen, Consommé zu kochen sozusagen. Was ist die Essenz der GfK? Worum geht es? Warum ist es schön (nützlich/sinnvoll/bereichernd), sich sich damit zu befassen?
Als wichtigsten Aspekt sehe ich dabei die Chance, sich selber besser kennen zu lernen. Auf Spiegel online entdeckte ich dazu einen interessanten Artikel, aus dem ich hier zitieren möchte:
Psychotherapie? Das schien ihm lange „wie ein Eingeständnis individueller Schwäche“. Schließlich sei er im Freundeskreis mit der Trennung von seiner Frau „in bester Gesellschaft“. Aber seine Traurigkeit wollte kein Ende nehmen. Und es schwante ihm, dass sein Zustand weniger mit seiner Frau zu tun hatte. Eines Tages musste er sich eingestehen: „Ich glaube, es geht hier um mich.“
In meinem Bücherregal stehen auch Infos zum Enneagramm, über den Myers-Briggs-Typen-Indikator und Riemanns „Grundformen der Angst“. Die Frage „Wer bin ich und wie ticke ich?“ hat mich schon in der Schulzeit beschäftigt, damals verbunden mit den Gedanken: So wie ich bin, scheint was mit mir nicht zu stimmen, und wenn ich wüsste, wie ich bin und was mich treibt, könnte ich mich ja so verändern, dass ich von anderen geliebt werde… Die Frauenbewegung schien mir in den 80er und 90er Jahren Antworten zu geben. Aus meiner heutigen Einschätzung halfen mir die Antworten nicht weiter. Aus meinem (so gern zitierten) „ich bin Scheiße“ wurde dann einfach „du bist Scheiße“. Na, dann hatten wir doch einen Schuldigen gefunden. Der Partner, die Männer, die Gesellschaft…
Warum also GfK betreiben?
Antwort: Weil uns die Gewaltfreie Kommunikation Wege zu Authentizität, Eigenverantwortung und Bewusstheit aufzeigt. Richard Beauvais schrieb 1964 in einem Text:
„Wir sind hier, weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt. Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen seiner Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht.
Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es für ihn keine Geborgenheit. Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden, kann er weder sich selbst noch andere erkennen – er wird allein sein. Wo können wir solch einen Spiegel finden, wenn nicht in unserem Nächsten.
Hier in der Gemeinschaft kann ein Mensch erst richtig klar über sich werden und sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume oder den Zwerg seiner Ängste sehen, sondern als Mensch, der Teil eines Ganzen zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet. In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen und wachsen. Nicht mehr allein – wie im Tod – sondern lebendig als Mensch unter Menschen“.
Es gibt kein Entrinnen vor uns selbst. Im Urlaub habe ich einen Vortrag von Erich Fromm gehört, der mich sehr angesprochen hat. Darin beschreibt er den Segen der Psychoanalyse, wenn sie denn fachgerecht ausgeführt wird: Man lernt, sich selbst zu analysieren, sich selbst auf die Spur zu kommen. Und siehe da: Genau das passiert bei der GfK auch. Nur brauche ich dazu keine jahrelangen Besuche beim Analytiker. Ich delegiere nicht die Verantwortung an einen Profi. Der soll mal schön herausfinden, wie ich ticke.. Nein! Alles was ich brauche ist ein bisschen Bereitschaft, meine Verhaltensweisen, repräsentiert durch meine Sprache, zu reflektieren. Wie rede ich mit mir? Und wie rede ich mit Dir? Von oben herab, wie die Eltern mit einem ungezogenen Kind? Oder ängstlich, wie ein Kind mit den überlegenen Erziehern? Wann bin ich wirklich auf Augenhöhe? Was brauche ich, um dort hin zu kommen? Ja, was brauche ich überhaupt? In meinem Leben, in meinen Beziehungen, am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Partnerschaft, mit mir…?
Sind das nicht unsere fundamentalen Lebensfragen? Und ist es nicht unglaublich, dass wir mithilfe der GfK darauf Antworten finden können? Heute ist wieder einer der Tage, an denen ich Marshall so unendlich dankbar bin für das, was er uns mit der GfK geschenkt hat. Wie gut, dass ich nicht da hin zurück muss, wo ich hergekommen bin!
So long!
Ysabelle
Danke Ysabelle für deine grundsätzlichen Gedanken zur GfK.
Ich möchte dir zustimmen und fühle mich durch Gfk nicht nur mit mir wohler sondern auch ggü anderen sicherer und näher.
Ich selbst kann mich besser annehmen und auch andere.
Auch für mich war und ist Gfk eine Offenbarung und ich spüre die gleiche Dankbarkeit für Rosenberg.
Wie geht es ihm wohl?
Was gibt es Neues von ihm?
Arbeitet er noch?
Wenn ich ihn in einem Video sehe spüre ich schon Abschiedsschmerz.
Er ist so ein kostbarer Mensch für mich.
Dorothee
P:S. Bitt sende mir die neuen Karten zu.
Ich glaube, du hast meine Adresse noch und ich deine Kontodaten…