Dankbarkeit: 9. Dezember 2013
Hallo, Welt!
Atmen. Zur Ruhe kommen. Mich besinnen. Wofür bin ich heute dankbar? Da fällt mir als erstes ein Artikel aus dem Spiegel ein, der mich gestern Abend begeistert hat: Meditation als Mittel gegen Stress (alt) und Depressionen (für mich neu). Darin fand sich nämlich das folgende Zitat:
Wäre es nicht großartig zu erfahren, wie man den Tonus dieses Tausendsassas (Vagusnerv) erhöhen kann? Zusammen mit Kollegen der University of North Carolina in Chapel Hill unternahm Kok ein Experiment: Neun Wochen lang notierten 65 Frauen und Männer jeden Abend auf einem Fragebogen die guten und die schlechten Gefühle und Erlebnisse des Tages. Zusätzlich absolvierte die Hälfte von ihnen einen Meditationskurs, der Gefühle wie Liebe, Wohlwollen und Mitgefühl förderte.
Das Ergebnis hat die Gruppe um Kok im Fachblatt „Psychological Science“ präsentiert: Im Unterschied zur Kontrollgruppe ist der Vagotonus der Meditierenden deutlich gestiegen.
„Wer sich mit guten Gefühlen versorgt, der verbessert den Tonus des Nervus vagus“, sagt Kok, die mittlerweile ans Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig gewechselt ist. „Das wiederum ist mit guter Gesundheit verbunden – und könnte zu einem längeren Leben führen.“
Messbare Veränderungen gegen den Ruch des Esoterischen
Es sei der Geist, der sich den Körper baue, schrieb Friedrich Schiller einst in seinem Drama „Wallenstein“. Zug um Zug erkennt die Meditationsforschung, wie richtig der Dichter – und examinierte Arzt – damit lag: Die Seele kann den Leib verändern.
Die Erkenntnis befreit die Meditation vom Ruch des Esoterischen. Ihre Erfolge sind verbunden mit messbaren Veränderungen im Gehirn. An vielen Universitätskliniken machen Psychologen und Ärzte sich daran, aus dem Buddhismus und dem Hinduismus stammende Meditationstechniken mit der modernen Medizin zu vereinen. Mönche und Yogis zeigen, wie man auf dem Weg ins Nirwana zugleich auch Erkrankungen behandeln kann.
Ich stelle die Behauptung auf, dass GfK ähnlichen Einfluss auf das Gehirn hat. Wir feiern die Dinge, die uns gelungen sind, wir wenden Zeit und Energie auf, um mehr über unsere Bedürfnisse zu erfahren, wir pflegen die Verbindung zu uns selbst.
Heute zum Beispiel feiere ich den erfolgreichen Abschluss unseres GfK-Basis-Camps. Drei der Teilnehmer haben sich bereits für die Folgeseminare „Wunder der Empathie“ angemeldet. Es gab ganz viel Wertschätzung und Nähe. Für meinen Kollegen und mich ein schönes, nährendes Erlebnis.
Ich bin dankbar, dass ich meinem Ex-Mann zugehört habe. Er erzählt schon länger über mich, „diese Frau habe ich vier Mal kennen gelernt. 19XX und 19xx und 2003 und 2009.“ Am Samstag habe ich ihm zum zweiten Mal gesagt, dass ich das schwer hören kann. Dieses Mal kamen wir dazu ins Gespräch und ich sagte ihm, was bei mir ankommt, wenn er das sagt: „Also, früher warst Du ja total Scheiße, aber seit 2003 geht es allmählich aufwärts mit dir…“
Er schien ziemlich überrascht und beteuerte vor Zeugen, er würde nichts dergleichen denken. Alles, was er ausdrücken wollte, sei, dass es immer wieder so neue Facetten an mir gebe… neu, anders… Das bringt mich dazu, ein Bedürfnis zu feiern, dass ich erst an diesem Wochenende bewusst kennen gelernt habe: Shared Reality. Gemeint ist damit, dass Menschen die gleiche Warhnehmung teilen. Gerade jetzt bei meiner Arbeit im Täter – Opfer-Ausgleich stelle ich intensiv fest, dass zwei Leute zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren, aber eine völlig unterschiedliche Einschätzung der Situation haben. Die Erfahrung habe ich im vorigen Modul des Basis-Camps sehr intensiv gemacht. Acht Leute waren im Raum und es gab mindestens ebenso viele Beschreibungen, was sich in einer bestimmten Situation abgespielt hat. Das macht mich sehr demütig und ich möchte künftig meine Wahrnehmung nicht mehr absolut setzen. So war es, basta! So war es vielleicht für mich. Wie es für Dich war, würde ich gern von Dir hören…
Für diese Erkenntnis bin ich dankbar!
So long!
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