Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Ein Signal von der Blackbox

Hallo, Welt!
Danke Euch, die Ihr mich gesucht habt in den vergangenen Wochen. Der Blog ist zugewuchert, eben habe ich 130 Spam-Benutzer und 240 Spam-Kommentare gelöscht. Und das ist nur, was sich in den letzten 20 Tagen angesammelt hat, denn zuletzt habe ich Anfang März aufgeräumt. Mehr war nicht drin. Und dabei hätte es Themen zuhauf gegeben. Die neuesten Zuchtergebnisse von meiner Wolfsfarm, Erfolge zu feiern, verlorene Verbindungen zu betrauern. Ich gehe davon aus, dass der aktuelle Vollstress noch genau zwei Wochen anhält, dann geht es bisschen Druck vom Kessel.
Ich habe Mitte Januar einen Job angenommen, der mich drei Tage die Woche intensiv beschäftigt. Zufällig ebenfalls Mitte Januar ist der Shop online gegangen. Das hat die Chance zur Vollbeschäftigung, oder anders gesagt, das hält mich ganz schön auf Trab. Wie Ihr wisst, habe ich ja keine kaufmännische Ausbildung und muss mir alles, alles mühsam aneignen. Der Mann meines Herzens sagte tröstend: Alle Fehler bis 1000 Euro sind erlaubt. Kleine Auswahl?!
Zum Start war der Shop nicht aus Kleinunternehmen eingestellt sondern wies die Mehrwertsteuer aus. Plötzlich kamen haufenweise Bestellungen aus der Schweiz, – EU-Ausland – und die Shopsoftware zog mal eben die Mehrwertsteuer ab, die aber von mir gar nicht ausgewiesen wird. Also verkaufte ich einige Sachen unter dem Herstellungs- oder Einkaufspreis.
Porto wird nur für Deutschland angegeben, erscheint aber genau so bei den Auslandsbestellungen. Da stand ich in der Post, um eine Schreibtisch-Unterlage nach Österreich zu verschicken, und sollte 16 Euro Porto bezahlen bei einem Warenwert von 12,80 Euro.
Verpackungsmaterial… Vom Briefumschlag bis zum Paket, mit dem man A2-Produkte versenden kann… Zunächst habe ich versucht, alle Kartons aufzubrauchen, die bei mir in der Garage stehen. Leider passen die nicht einfach so. Umpacken, abschneiden, einpacken, zukleben, … Mist, Rechnung vergessen. Aufmachen, einpacken, zukleben, wiegen, Mist, soll Maxibrief für 2,50 € sein, wiegt aber zu viel. Päckchen, 4,50 €. Wieder zwei Euro zugesetzt… Inzwischen kann man sich im Hausflur nicht bewegen. Freitag sind zwei Großkartons mit Verpackungsmaterial geliefert worden. ich habe noch keinen Platz dafür.
Die Shoprechnungen sind die ersten vier Wochen mit der falschen Steuernummer rausgegangen. Ja, tatsächlich, für den Internethandel habe ich eine neue Steuernummer bekommen. Und leider war auf den Rechnungen meine Steuernummer für Trainertätigkeiten. *seufz*
Dank meiner Schwiegertochter, die mich seit Ende Januar wirklich unermüdlich unterstützt, nähert sich die Abgabe meiner Steuerunterlagen beim Steuerberater. Wir brauchen vielleicht noch eine Woche, um die restlichen Kontoauszüge zuzuordnen und haben uns ein schlaues System für dieses Jahr ausgedacht. Das war auch dringend erforderlich, denn jetzt kommen ja die ganzen neuen Rechnungen dazu…

Mich strengt das alles unglaublich an, weil ich mich sehr dabei konzentrieren muss und nichts mit Leichtigkeit von der Hand geht. Dazu kommen die Seminarwochenenden und weitere Termine wie Netzwerktreffen in München (Anfang Februar), Nordlichttreffen in Hamburg (Anfang März) und eine Mediation in Göttingen in der vorigen Woche. Da bekam ich eine Rückmeldung, die mich wirklich von Herzen froh gemacht hat:

Das 4,5 stündige Gespräch mit Frau Wolfe hat mich in die Lage versetzt, so klar zu sein.
Es fällt mir unendlich schwer und ich muss es doch so tun. Ich tue es für mich und stelle mir nicht mehr die Frage ob es mir zusteht.

Nicht gerade der Zeitrahmen für eine Mediation, aber so war es nun mal.
Im Grunde habe ich seit 10. Januar durchgearbeitet und die vier freien Tage zwischendurch im Bett verbracht. Selbst als mich ein Magen-Darm-Virus von den Füßen gerissen hat, war ich am nächsten Tag wieder im Projekt – weil hoher Besuch angekündigt war. Der hatte dann leider den Termin vergessen und mein Wolfsrudel hatte ein paar saftige Kommentare zum Thema Selbstfürsorge.

Nun also noch zwei Wochen, dann klingt das Projekt aus und ich kann meine Zeit wieder neu strukturieren. Drei Jobs, als Angestellte, Trainerin & Mediatorin und Internet-Shop-Besitzerin waren gerade mal ein bisschen zu viel. Interessanterweise reicht es noch immer nicht zum Leben. Aber ich bin zuversichtlich.

Das also als Update. Ich bin noch da, ich komme wieder – und Ihr hoffentlich auch.

So long!
Ysabelle

Eine Reaktion zu “Ein Signal von der Blackbox”

  1. Dorothee

    Danke Ysabelle für die beachlichen Zeilen, ich bin beeindruckt.
    Bitte achte auf dich und mute dir nicht zuviel zu.
    Das klingt für mich genauso.
    Ich bin voll Bewunderung…
    Ich bin froh, dass du wieder da bist und uns teilhaben lässt an deinem Leben.
    Dorothee

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