Willkommen in der kommentarfreien Zone!
Hallo, Welt!
Ich zehre noch immer von dem wundervollen Workshop bei Friederike Kolster. Unter anderem habe ich dort drei Reha-Felder kennen gelernt.
1. Funktionstraining – ich lerne wieder greifen
2. Leben lernen mit Behinderung: Wie schäle ich Obst einhändig?
3. Kommentarfreie Zone
Das Beispiel, das Friedrike für die kommentarfreie Zone benutzte, können sich auch viele GFK’ler mal ins Stammbuch schreiben. Sie wies nämlich darauf hin, dass auch Ergo-Therapeuten gelegentlich krumm sitzen, nicht aufrecht stehen, die Schultern hängen lassen oder ähnliche Petitessen. Und wenn sie nach Hause kommen, haben sie mit Sicherheit keine Lust, vom Lebenspartner oder Kind zu hören, Schätzelein, sitz doch mal gerade. Du weißt doch, dass das für deinen Rücken besser ist… Wir alle haben mal Feierabend. Als Trainer ebenso wie als Lernende, als Patient oder als Therapeut. Und dann beginnt die kommentarfreie Zone.
Aussagen wie
Das ist kein Gefühl
Was ist das Bedürfnis?
Das ist keine Bitte
Das ist Wolfssprache
…
…
…
(bitte ergänzen)
können uns selbst oder unseren Angehörigen das Leben zur Hölle machen. Gestern Abend haben wir im Seminar überlegt, ob wir mal eine weiße Fahne bedrucken lassen wollen: „Kommentarfreie Zone“.
Noch einen kleinen Schwenk darauf, was uns bewegt, wenn wir zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sind, zur umfassenden GFK-Erziehung unserer liebsten Menschen einen Beitrag zu leisten. Geht es uns um Lernen und Wachtum? Geht es uns um Beitragen? Oder geht es womöglich manchmal darum, dass wir einen Abstand herstellen wollen zwischen dem ich und dem du? Ich weiß, wie es geht… und du ja mal nicht…
Ich finde es spannend, den Schalter umzulegen und in mich hineinzuhorchen, wenn es wieder und wieder den Impuls gibt, dem anderen die Welt zu erklären. Was ist los in mir? Warum kann ich mein Gegenüber gerade in diesem Moment nicht so lassen wie es ist? Selbstempathie statt Belehrung, das ist doch mal eine Aufgabe…
So long!
Ysabelle