Dankbarkeit: 4. Dezember 2014
Hallo, Welt!
Dieser Tage erhielt ich von einer GFK-Weggefährtin der ersten Stunde eine Rückmeldung zu meinem jüngsten Projekt:
Ich bin sehr beeindruckt von der Energie, mit der du immer wieder Schneisen schlägst, deinen ganz eigenen Weg weiter zu gehen.
Und ich bin beeindruckt von dem Netzwerk, in dem du dich inzwischen bewegst. Ich wünsche dir sehr, dass es dir mit der Zeit so viel Sicherheit gibt, dass du die Angst vor einer unsicheren finanziellen Zukunft verlierst.
Diese Zeilen haben mich sehr beschäftigt und kommen mir immer wieder in den Sinn. Dabei fällt mir auf, dass sich tatsächlich etwas verändert hat. Als ich 2012 lernte, dass mein bisheriges Leben in der Festanstellung ein Ende hat, bin ich oft nachts wach geworden und hatte Angst. Oder ich konnte gar nicht erst einschlafen, weil mich das Gedanken-Karussell wach hielt. Was wird? Wie werde ich meine Rechnungen bezahlen können? Was ist, wenn ich kein Arbeitslosengeld mehr bekomme? Mein alter Glaubenssatz, „ich kann nicht mit Geld umgehen“, meldete sich in dramatischen Chören. Aktuell habe ich einen Zeitvertrag über 19 Stunden, bekomme dafür ein Viertel von dem, was ich früher verdient habe, und mein Konto ist immer noch in den schwarzen Zahlen. Ich arbeite viel, mindestens so viel wie früher, aber ich entscheide, was ich wann arbeite, mal abgesehen von den 19 Stunden. Wenn ich nachmittags müde bin, lege ich mich hin und schreibe die Rechnungen von 21-23 Uhr. Wenn meine Mutter an einem Werktag Unterstützung braucht, weil etwas einzukaufen ist, setze ich mich ins Auto. Die Dinge, die ich tue, haben sich organisch entwickelt. Keine einzige meiner Tätigkeiten würde ausreichen, um davon leben zu können, aber alle Jobs zusammen ermöglichen mir einen sorgenfreien Tag, wenn ich es zulasse. Meine Angst hat sich verdünnt. Ich fühle mehr Vertrauen in das Leben, in meine Tatkraft, darauf, dass sich zur rechten Zeit Türen öffnen. Da gibt es inneren Frieden. Und dafür bin ich dankbar.
So long!
Ysabelle