Moderne Technik …
Hallo, Welt!
Wohin mit meiner Wut? Manchmal weiß ich es nicht.
Vor einiger Zeit hat meine Bank mit einer anderen Bank fusioniert. Es gab neue IBAN-Nummern, damit für mich also auch neues Geschäftsbriefpapier *grummel* und alle Daten mussten neu in die Banking Software eingegeben werden, die ich für meinen Mac kaufen musste. Als Folge dieser Fusion ist vor einem Monat auch die Bank-Banking-Software verändert worden, damit nun alle in der Bank mit einem einheitlichen System unterwegs sind. Das führte unter anderem zu mächtig Chaos am Geldautomaten, denn auch hier hat sich die Menüführung geändert. Mitten in dieser Umstellung gab es auch noch ein Software-Update in meiner Mac-Banking Software. Was für ein Chaos!
Meine Mitarbeiterin hatte Lastschrift-Einzüge und Überweisungen fertig gemacht und wie immer, wenn die Empathische Zeit vor der Fertigstellung steht, ist das Geld extrem knapp. Ihr könnt Euch vorstellen, wie wenig begeistert ich war, als ich sah, dass die Terminüberweisungen für zwei Rechnungen nicht etwa zum Termin Mitte Juni, sondern am nächsten Tag ausgeführt worden waren. Rumpelstilzchen ist ein Dreck gegen mich, wenn ich echt sauer bin.
Ich habe also meine Bankberaterin schriftlich kontaktiert und um Rückruf gebeten. Kann ja nicht angehen, dass die die Scheiß-Software ändern und ICH kann keine Terminüberweisungen mehr ausführen! Saftladen! Alle unfähig.
Oder war es womöglich das Software-Update meiner Mac-Software, das die Probleme verursachte? Wieder in Heidelberg bei der Software-Schmiede anrufen? Nach einer knappen Woche hatte ich noch immer keine Rückmeldung von der Bank. *GRUMMEL-GRUMMEL* Im Vorbeigehen habe ich mich am Schalter beschwert, warum mich auf meine Email hin niemand kontaktiert. Daraufhin erschien meine Bankberaterin, ließ sich das Problem noch mal mündlich schildern, murmelte mit einer hilflosen Geste etwas von Überlastung und versprach, der technische Support der Bank werde sich bei mir melden.
So geschah es am nächsten Tag.
Ich habe mich sehr bemüht, den freundlichem Mitarbeiter am Telefon nicht in Grund und Boden zu brüllen. Meine unerfüllten Bedürfnisse:
Vertrauen
Sicherheit
Verstehen/Klarheit
Verbindung
Unterstützung
und dieser Mensch am Telefon wollte mir ja zumindest einen Teil davon liefern.
ich schilderte also meine Beobachtung: Die Mitarbeiterin hatte verlässlich Terminmeldungen am 2x.05. eingestellt, die erst Anfang Juni abgebucht werden sollten. Das hatte ich bereits kontrolliert. Die Buchung erfolgte aber am Folgetag. Dieses sei besonders problematisch, weil wir manchmal lange Zahlungsziele angeboten bekommen (und auch brauchen und ausnutzen). Und wenn wir dann die Zahlung nicht ins System einpflegen können, weil das System entscheidet, hey, ich zahl mal morgen, dann bringt uns das in ernste finanzielle Schwierigkeiten. Denn dann kommt es vielleicht (wahrscheinlich) vor, dass Zahlungen untergehen, und das möchte ich nicht.
Während also der Bank-Mitarbeiter am Telefon an seinem Ende in den Daten wühlte, kramte ich in meiner Banking-Software im Ausgangsordner, um meine Beweise zu sammeln.
Dann sagte der Herr: Also, es geht um die Rechnung Mustermann 73,80 €, korrekt? Und Hampelmann, 182,23 Euro, stimmt’s? Im Ausgangsordner von 2x.05. fanden sich Rechnungen von Mustermann und Hampelmann, aber die Summen stimmten nicht mit denen überein, die der Mitarbeiter eben genannt hatte. Häh? Und die anderen drei Terminrechnungen, die ebenfalls am 2x.05. angelegt worden waren, waren nicht vorzeitig abgebucht worden. What the *f…* war hier los?
Jetzt scrollte ich mal weiter nach oben. Unglaublich! Anfang Mai gab es zwei Terminüberweisungen für Mustermann und Hampelmann. Beide sollten am 2x.05. ausgeführt werden. Der Zufall hatte ergeben, dass diese „alten“ Aufträge just am 2x.05. ausgeführt wurden, als wir am Vortrag zwei neue Überweisungen für diese Firmen angeschoben hatten. Die Software war also die ganze Zeit in Ordnung gewesen, und wenn ich zum Beispiel nur mal die Summen der Aufträge verglichen hätte, wäre mir aufgefallen, dass es sich um zwei komplett verschiedene Rechnungen handelte. Aber ich habe ja lieber eine Woche zunächst auf die „dumme“ Mitarbeiterin geschimpft, die keine Terminüberweisungen anlegen kann. Dann, als ich feststellte, dass die Überweisungen einwandfrei waren, musste natürlich die Bank schuld sein, ersatzweise die Software-Schmiede, bei der ich die Banking Software gekauft habe. IRGENDJEMAND MUSS DOCH SCHULD SEIN!
Oh, Mensch!
Zwölf Jahre betreibe ich jetzt GFK. Ich habe drei Jahresgruppen, ein Fortgeschrittenen-Seminar, vier Internationale Intensivtrainings, zwei Trainings in Findhorn und diverse Assistenzen absolviert, ich bin seit fünf Jahren zertifiziert. Und noch immer kommt es vor, dass ich komplett in dieser Welt von Richtig oder Falsch verloren bin.
Wenn ich das feststelle, werde ich jedes Mal ganz traurig. Wie hartnäckig diese alten Muster sind! Wie schmerzhaft, dass ich noch immer in die alten Fallen tappe! Wie frustrierend, dass ich nicht selbst auf die Idee gekommen bin, die Summen zu vergleichen oder zu realisieren, dass nur zwei von fünf Terminüberweisungen getätigt worden waren … Hallo, wach!
Ich habe mich ziemlich überschwänglich bei dem Bankmitarbeiter bedankt, der nun noch viel weniger wusste, was nun los war. „Ich hab gar nichts gemacht!“, meinte er mehrfach. Und ich sagte, „doch, Sie haben mir eben die Zahlen der Buchung durchgegeben, als ich gerade die Terminvergabe im Auftragskorb überprüfte, und dabei konnte ich feststellen, dass es nicht die gleichen Summen waren, also nicht die gleichen Aufträge!“
Dann haben wir uns noch gemeinsam ein bisschen über den Zufall gewundert, der dazu geführt hatte, dass just diese beiden Rechnungen von Mustermann und Hampelmann Anfang Mai genau auf den Tag gelegt worden waren, in denen neue Mustermann/Hampelmann-Rechnungen generiert worden waren …
Viel Lärm um nichts. Ich bin bestürzt. Es dauert wohl noch ein bisschen, bis meine alte Programmierung komplett upgedatet ist. Anscheinend klappt das bei Banking Software besser als bei meinem Gehirn!
So long,
Ysabelle
Ich kenne die GFK auch schon lang, und sie hat mir sehr geholfen. Einige Jahre später bin ich dann auf „The Work“ von Katie Byron gestoßen, und zwar durch das Buch „Lieben, was ist“ – das war ein weiterer Augenöffner. Vielleicht wäre das ja auch für Dich eine Bereicherung …