Dankbarkeit 2.12.2022
Hallo, Welt!
Weihnachten rückt wieder ein Stück näher. Ich habe noch keine Idee, was ich meiner Enkeltochter schenken könnte. Ein Besuch bei der Dreigroschenoper? Mit 11 Jahren? Familienvorstellung in der Staatsoper? Ein Konzert in der Elbphilharmonie? Vor Corona sind wir immer zusammen ins Weihnachtsmärchen gegangen. Voriges Jahr haben wir „Hänsel und Gretel“ in der Staatsoper gesehen, das fand sie gut. Ich werde übers Wochenende noch mal ein paar Spielpläne näher in Augenschein nehmen.
Heute habe ich etwas ziemlich Verrücktes gemacht. Ich war allein in einer Konzertveranstaltung hier in der Stadt. Der lokale Männerchor hat den Abend gemeinsam (abwechselnd) mit einer Bluesband bestritten. Ich saß als einzige mit Maske im Saal. Ringsherum wurde gehustet, aber ich fühlte mich gut geschützt. Ich bin mir selbst dankbar, dass ich mich heute traue, mich zu schützen, und nicht mehr das machen muss, was alle um mich herum machen.
Ich bin dankbar, dass ich dem Impuls widerstanden habe, mir eine apricot-farbene Daunenjacke zu kaufen. Auch mit 40 Prozent Discount hätte sie noch immer 72 € gekostet und ich habe genug warme Jacken im Haus. Zugegeben, diese war besonders schön. Aber eben eine weitere. Und ich konnte sie gehen lassen. Das fühlt sich gut an.
Heute kann ich viel besser als früher meine Kauflust zügeln. Ich gehe zum Beispiel noch mal aus dem Laden und drehe eine Runde. Ich gucke bei anderen Anbietern im Internet, ob es das Produkt günstiger gibt. Und immer öfter kaufe ich auch einfach nichts. Das finde ich tatsächlich beglückend, weil ich denke, dass ich ohnehin im Überfluss lebe. Für andere Entscheidungen lasse ich mir reichlich Zeit. Auch das fühlt sich gut an. Es ist ja keine Gefahr im Verzug …
Heute hatte ich reichlich zu essen. Zum Frühstück gab es zum Müsli einen halben Granatapfel. Und heute Abend habe ich eine Riesenportion Senfeier verdrückt. Es war lecker UND! total preiswert. Auch das freut mich. Auf dem Wochenmarkt habe ich drei schöne Kohlrabi für 2 € bekommen, das gibt auch wieder ein leckeres Essen. Ich entwickle mich zur Schnäppchenjägerin, und das macht Spaß!
Ich hatte heute Unterstützung in geschäftlicher Hinsicht und ein anderer lieber Freund hat für uns Karten fürs Neujahrkonzert in H-U ergattert. Auch darauf freue ich mich schon. Und ich hatte einen netten Plausch mit dem Briefträger, der sich auf einen Kaffee bei mir aufgewärmt hat. Ich bin 13 km zu Fuß gegangen. Kurzum: Ich bin dankbar für diesen erfüllenden Tag.
So long!
Ysabelle