Dankbarkeit 9.12.22
Hallo, Welt!
Nach einem Telefonat heute Abend hatte ich eine trübe Stimmung. Ich saß in der Küche und daddelte auf dem Tablet, wissend, dass der Blog noch „auf mich wartet“, aber ich dachte, heute finde ich gar nichts, wofür ich dankbar bin.
Um 22 Uhr habe ich mich schließlich aufgerafft und bin mit dem Hund vor die Tür. Es ist schweinekalt, diesig und ungemütlich. Während ich Fontane also von Baum zu Baum zog – oder er mich – ging ich im Geiste noch mal den Tag durch und entdeckte voller Erstaunen viele kleine Episoden, über die ich dankbar bin.
Im Verlauf der morgendlichen Hunderunde habe ich einer Mitarbeiterin zum Geburtstag gratuliert und ein Blümchen vorbeigebracht. Uih, es stellte sich heraus, dass der Geburtstag gestern war und „nur“ die Feier heute. Ich habe trotzdem einen Kaffee bekommen und wir haben ein nettes Schwätzchen gehalten.
Auf dem Wochenmarkt hat mir eine Verkäuferin die weltbesten Bundmöhren für meinen Möhreneintopf zum gleichen Preis wie die losen Möhren mitgegeben. Irgendwas war mit den Bunden nicht perfekt. Ich habe mich sehr drüber gefreut und vor lauter Begeisterung gleich ein paar von den Weihnachtskeksen gegessen, die sie am Stand ausgelegt hatten.
Dann hatte ich gegen Abend ein schwieriges Telefonat, das ich aber trotzdem gut hören konnte. Mein Eindruck war, es gab einen Wunsch nach Verbindung und Gemeinschaft, und das hat unerfreuliche Inhalte erträglich gemacht.
Und schließlich habe ich mich mit einer Freundin hier auf dem Weihnachtsmarkt getroffen. Jawoll, dieses Wochenende ist bei uns auf dem Dorf Weihnachtsmarkt. Es gibt ein Karussell, fünf Punsch- und Glühweinbuden, drei Bratwurststände und einen Wagen mit gebrannten Mandeln sowie ein paar Stände mit Schmuck, selbstgenähten Kissen und Holzarbeiten. Wir haben fast zwei Stunden gequatscht und Apfelpunsch getrunken und hatten einen wirklich schönen Austausch.
Kurz vor zehn erreichte mich ein Videogruß von einem Trainerkollegen. In dem Clip tanzt ein älterer Mann nach einem Musikstück aus Dirty Dancing, und sofort fingen meine Füße an zu zucken. Wie wunderbar! Das Tanzen fehlt mir wirklich!
Ich glaube, ich war vorhin unzufrieden, weil ich mich nicht an meinen Essensplan gehalten habe. Kekse vor dem Frühstück, Bratwurst am Abend … Hau rein … Aber eben habe ich mal alles, was ich heute noch so gegessen habe, in meine Liste eingetragen und siehe da: Theoretisch habe ich noch 600 Kalorien übrig, weil ich heute 12 km zu Fuß unterwegs war. Darauf eine Weihnachtsmandel!
So long!
Ysabelle