Wer ist für meine Klarheit zuständig? … ich …
Hallo, Welt!
Ich habe heute unverhofft einen freien Abend. Und die kommenden vier Freitage auch. Klartext: Der angebotene GfK-Einsteigerkurs ist nicht zustande gekommen. Mein Beitrag daran ist, dass ich im Kopf einen Termin im Juli falsch abgespeichert habe und deshalb der Drucktermin für ein Programmheft so nah herangerückt war, dass der Kurs-Termin nicht mehr eingepflegt werden konnte. Vielleicht hätte ich in den vergangenen vier Wochen vor Ort mehr Werbung machen können, Handzettel verteilen u.ä., aber ich hatte auch Vertrauen in das Netzwerk des Bildungsträgers. OK, keine Anmeldungen. Nicht wirklich schlimm, ich langweile mich gerade überhaupt nicht.
Was mich heute wirklich aus der Bahn geworfen hat, war die Tatsache, dass ich seit Dienstag niemanden beim Bildungsträger erreichen konnte. Niemand ging ans Telefon. Ein Besuch zeigte, dass die Mitarbeiter zu einer Fortbildung waren: „Wir bitten um Ihr Verständnis“, stand auf dem Schild an der Tür. Das Telefon war abgestellt, es kam lediglich die Nachricht: Dieser Teilnehmer ist zurzeit nicht zu erreichen, bitte versuchen Sie es später noch einmal. Meine Mail von Mittwoch mit der dringenden Bitte um Klarheit und Information blieb unbeantwortet (i.e.: bei mir kam keine Antwort an…).
Gegen 11 Uhr heute Morgen erwischte mein Freund die Leiterin der Einrichtung vor der Tür. Sie sei sichtlich verlegen gewesen. Ja… keine Abmeldungen… die Fortbildung… man solle sich doch noch mal zusammensetzen… das Angebot sei ja attraktiv, Neustart im Frühling oder so…
Als die Information bei mir ankam, bin ich in Tränen ausgebrochen. Nicht etwa, weil ich so traurig bin, dass der Kurs jetzt nicht stattfindet. Vielmehr war ich frustriert, hilflos, irritiert, genervt und im Schmerz. Meine (unerfüllten) Bedürfnisse waren:
Klarheit
Verbindung
Respekt
Wertschätzung
Offenheit
Leichtigkeit und so was wie
Effizienz/Professionalität
Wirksamkeit!
Huhuhuhuhu… Alle Wölfe wieder am Start! Es kann doch nicht angehen, dass ein Bildungsträger seine Referenten bis acht Stunden vor dem Kurs nicht informiert, dass das Seminarangebot nicht stattfindet! Ich brauche Sicherheit! Gesehen werden! Einbezogen sein! ich rüttele an meinen Gitterstäben! Und in meinem Kopf sitzt ein kleines Männchen und erzählt mir, wo ich überall „unzuverlässig“ bin. Was ich schon längst alles gemacht haben wollte und nicht erledigt habe… Du bist Scheiße, ich bin Scheiße… So ein Schmerz!
Und auch dieses Thema hat etwas mit meinem gewohnten Kommunikationsverhalten zu tun. Ich warte ab. Ich bin an dieser Stelle nicht proaktiv. Ich könnte ja eine schlechte Nachricht bekommen… Dann halte ich doch lieber die Füße still. Oder wie in dem Beispiel gestern: Ich könnte ja jemanden verärgern oder abschrecken… wenn ich nichts mache, mache ich wenigstens nichts falsch… Wenn es was zu sagen gibt, wird der andere schon was sagen… Ich kümmere mich also nicht ausreichend um meine Klarheit. Wenn der Impuls nach Klarheit kommt, schiebt sich etwas anderes dazwischen. Wahrscheinlich Angst. „Fall anderen nicht auf die Nerven“. „Kannst du nicht abwarten?“ (Hört Ihr die Betonung der obergenervten Mutter?). Also: Klarheit ist mein Thema. UND: Für mich selbst und meine Bedürfnisse eintreten. Ach, Marshall… GfK ist nichts für Feiglinge…
So long!
Ysabelle